Heute ist der Tag der Tage, an dem ein neuer Bundeskanzler gewählt wird und danach eine neue Regierung ihre Amtsgeschäfte aufnehmen muss. Es ist auch der Tag nach der AfD-Klage gegen den Bundesverfassungsschutz und ihre bundesweite Einstufung als gesichert-rechtsradikale Partei. Die Prüfung eines Parteienverbots liegt nun beim künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz. Er und sein Innenminister (oh je) müssten das in die Wege leiten. Alexander Dobrindt hat ja schon verkündet, was er davon hält (nochmal oh je).
Dass dies ein schwieriger Ritt ist, will ich gar nicht abstreiten. Es ist eben ein Unterschied, ob man gegen eine kleine rechtsradikale Partei vorgehen will, oder gegen eine große. Hätte man besser mal früher nachgedacht, nachgewiesen und entschieden. Es noch weiter aufzuschieben, birgt die Gefahr, dass die Rechtsradikalen in der Politik noch stärker werden.
Historische Anmerkung: Eine Politik, wie die der Zentrumspartei zu Beginn der 1930er Jahre, kann und darf sich die CDU nicht leisten. Dies mit schönen Grüßen an den Herrn CDU-Fraktionsvorsitzenden Spahn.
In der Tourismuspolitik gilt es auch noch einige Weichen zu stellen, die letztlich für viele weitere Bereiche in der Regierung organisiert werden müssen. Staatssekretäre, Ausschussvorsitzende, usw. – Das Personalkarussell hat sich hier noch nicht zu Ende gedreht. Folgerichtig gab es auch gestern eine entsprechende Forderung aus dem Deutschland-Tourismus in Sachen Tourismusausschuss. Warten wir’s ab, was passiert. Da beißt sich die Lobby-Katze wieder selber in den Schwanz, wohlwissend, dass die Tourismuswirtschaft den Kürzeren zieht, wenn Agrar- und Autolobby nur leicht hüsteln.
Hoffen wir, als Demokraten, auf die richtige! Entscheidung der neuen Regierung. Sie hat, nicht nur an dieser Stelle, viele offene Baustellen vor sich.
Tourismusverband gegen Ausschussvorsitz der AfD
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) appelliert an die demokratischen Parteien, den Vorsitz eines künftigen Bundestagsausschusses für Tourismus nicht der AfD zu überlassen.
Nach der Vorlage des Verfassungsschutzberichts am Freitag betonte DTV-Präsident Reinhard Meyer:
Der Tourismus steht für grundlegende demokratische Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt. Eine Politik, die diese Werte ablehnt, ist nicht mit einem weltoffenen Reiseland Deutschland vereinbar. Ein AfD-Vorsitz im Tourismusausschuss wäre ein fatales Signal an Gäste, Unternehmen und Mitarbeitende der Branche. Fremdenfeindlichkeit und Gastfreundschaft schließen sich aus. Als parlamentarisches Gremium spielt der Tourismusausschuss eine zentrale Rolle für die politischen Rahmenbedingungen im Deutschlandtourismus.
Die Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse werden von den Ausschussmitgliedern gewählt. Zuletzt leitete die CDU-Abgeordnete Jana Schimke den Tourismusausschuss. Der DTV hatte bereits in der 19. Wahlperiode (2017) die Wahl der AfD für den Ausschussvorsitz kritisiert. Sie erfolgte trotzdem. Die Zusammenarbeit mit dem Ausschussvorsitzenden Sebastian Münzenmaier gestaltete sich schwierig und war zudem nicht von Kreativität geprägt.
Bessere Bahnbuchungen für Europa
Foto: ÖBB / Philipp Horak
Das Europäische Netzwerk für Geschäftsreisen hat in der letzten Woche eine Mitteilung veröffentlicht, die verbesserte innereuropäische Buchungsmöglichkeiten von Bahntickets fordert. In der Stellungnahme heißt es, Kunden müsse es möglich gemacht werden, europäische, grenzüberschreitende Reisen bei unterschiedlichen Anbietern zu buchen. Konkret brauche es einen digitalen Mobilitätsrahmen, um nachhaltige, nahtlose und wettbewerbsfähige Geschäftsreisen in Europa zu fördern. Die bisherigen Regelungen erstickten jede Form von Innovation.
Reiseradio-Podcast mit Björn Bender, CEO Raileurope – Foto: Tanja Piepenburg für ttb-media /TON-TEXT-BILD
Ziel müsse ein europäisches, gemeinsames Buchungsportal aller Bahngesellschaften werden. Kleinstaaterei der Bahnen müsse insbesondere bei der Buchung beendet werden. Zum Thema gibt es auch einen Reiseradio-Podcast mit Björn Bender, CEO des Bahnanbieters Rail Europe.
Bahnstreik in Portugal
Signale auf Rot (Symbolbild) Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Ab Morgen stehen die Zeichen bei der Portugiesischen Staatsbahn auf Streik und dies landesweit und eine ganze Woche lang. Bis 14. Mai ist ein landesweiter Streik angesagt. Der Hauptprotest wird sich wohl auf die ersten drei Tage (diese Woche Mittwoch bis Freitag) konzentrieren.
Maltas „Blaue Lagune“ und die Massen
Overtourism in der Hochsaison war bisher der Normalfall. Glücklich waren die Touristiker darüber nicht. Dann gab es klare Entscheidungen: Ab 1. Mai musste man den Aufenthalt, unmittelbar vor der kleinen Insel Comino, vorab buchen. Die Besucherzahl sollte damit auf maximal 4.000 Besucher begrenzt werden. Das hat offensichtlich so gut geklappt, dass unmittelbar die Bootsbetreiber ihr Geschäft „bedroht“ sahen und gegen die Maßnahme klagten. Das Gericht hat dann dem Eilantrag stattgegeben. Bis zu einer Entscheidung bleibt jetzt erst mal alles beim Alten. Die maltesische Tourismusbehörde verteidigt ihre Entscheidung will daran festhalten. Nur so sei ein dauerhafter Schutz gewährleistet.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Die „Blaue Lagune“ der Inselgruppe liegt vor der Insel Comino etwa auf halber Strecke zwischen den beiden Hauptinseln Malta und Gozo. Es handelt sich um eine vergleichsweise kleine Wasserfläche, die durch besonders klares und blaues Wasser berühmt wurde. Sie ist nur per Boot erreichbar. In den letzten Jahren war in der Regel, wegen zu vieler Badender, in der Hauptsaison kaum noch etwas von Blau des Wassers zu sehen.
Massentourismus, Regeln und Badetücher
Die morgens um 7 schon mit einem Handtuch reservierte Sonnenliege ist zum Synonym, für vermeintlich grenzenloses Recht auf Erfüllung der eigenen Bedürfnisse geworden.
Overtourism (einmal mehr) sorgte und sorgt insbesondere auf den Balearen und Kanaren für zunehmende Proteste der Bevölkerung gegen die Auswüchse des Massentourismus. Mallorca hat stärkere Kontrollen und Sanktionen erlassen. Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen das hat,
Overtourism – Foto: GOB
Jetzt erwartet auch die Touristen der Insel Gran Canaria ein entsprechendes „Ordnungspaket“. Dies betrifft (nicht erstaunlich) insbesondere den bisher nicht so stark in den Schlagzeilen befindliche Nordwesten der Insel.
Die Gemeinde Agaete hat ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um wieder ein nicht belästigendes Verhalten zu erreichen. Kompromisse sind dabei sogar schon „eingepreist“. So gilt künftig, dass FKK an den Stränden El Risco, Las Nieves und Las Salinas nicht mehr gestattet ist. An anderen Stellen darf man sich auch weiterhin komplett entkleiden.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit, im Meer oder an Stränden, sind verboten. Gleichzeitig wurde ein Rauchverbot am Strand eingeführt. Verboten sind überlaute Musik und auch die eingangs erwähnte Liegenreservierung per Handtuch soll gestoppt werden. Strandduschen, so die Verordnung, seien nur zum Abbrausen, aber nicht zur ausführlichen Körperpflege mit Shampoo und Duschlotion gedacht. Klingt jetzt erstmal akzeptabel, aber die Geister scheiden sich dabei ja meist.
Verstöße sollen mit Bußgeldern geahndet werden. Leichte Verstöße kosten 750 Euro. Die Summe kann aber, je nach Größenordnung, bis zu 3.000 Euro betragen.
DRV und DTV fordern Mitspracherecht – Grünenkritik: Weltmeister der Ankündigung – Neue Regelungen in Spanien, Griechenland und Schweden – LH: Sparmaßnahmen der Mitarbeiter – Condor klagt gegen PGL […]
Die stärksten Sturmauswirkungen seit Jahrzehnten. Die Region am Golf von Mexiko war, trotz vieler Schäden immer wieder mit einem blauen Auge davongekommen. […]
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