D-RR News 04.07.22 – Flug/Vorkasse/Lowcost/Kieler Woche

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Die Zahlen des Tages (RKI)

(Wochenendzahlen mit reduzierter Weitergabe an Meldungen aus den meisten Bundesländern, deshalb nicht repräsentativ)

650,7

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

2.365

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

3

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

141.295

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Flugchaos setzt sich fort – Vorkasse auf dem Prüfstand?

Foto: Fraport

Nicht nur lange Wartezeiten und verspätete Gepäckausgabe behindern weiterhin die Flugabfertigung an deutschen Airports. Am letzten Wochenende war davon überwiegend die Abfertigung in Frankfurt betroffen.

Inzwischen gehen auch Fluggesellschaften verstärkt dazu über, angekündigte Flüge kurzfristig abzusagen. Dabei steht insbesondere die ersatzlose Streichung im Vordergrund und die Kundschaft im Regen.

Das Verbraucherschutzministerium nahm am Wochenende dazu Stellung, rügte die Praxis der Streichungen und wies auf die Erstattungspflicht der Airlines innerhalb von sieben Tagen hin. Falls diese gesetzliche Vorgabe nicht eingehalten werde, so eine Ministeriumssprecherin, müsse man die Vorkasse-Praxis der Gesellschaften in ihrer jetzigen Form überprüfen:

Normalerweise müssen Verbraucher und Verbraucherinnen eine Leistung erst bezahlen, wenn sie auch erbracht wurde (…) Bei der Vorkasse-Praxis haben Fluggäste ein hohes Risiko, wenn es zu Flugausfällen oder Insolvenzen von Fluggesellschaften kommt.

Wie schon berichtet, fordert das Ministerium eine automatisierte Erstattung des Flugpreises. Bisher müssen Fluggäste selber tätig werden, wenn sie ihr Geld zurückhaben möchten. Dies ist in der Regel ein kompliziertes und langwieriges Verfahren und entspricht nicht der Vorgabe einer Erstattung innerhalb von sieben Tagen.

LH-Buchungsklassenbeschränkung

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Lufthansa hat zudem den Verkauf von günstigen Tickets für den gesamten Monat gestoppt. Dies gilt für innerdeutsche und europäische Flüge, sowie für Verbindungen nach Nordamerika. Wer umbuchen muss oder neubuchen will, ist sowohl in Economy als auch in der Business-Class auf teurere Tarifklassen angewiesen. Die dadurch freiwerdenden Plätze benötigt LH, nach eigenen Angaben, für den Transport von Gästen, die Opfer einer Flugstreichung wurden. Wer eine Neubuchung durchführt, muss mit Preisen von 400 Euro für eine Inlandsverbindung oder mit 1.000 Euro für eine Mittelstrecke, wie beispielsweise nach London rechnen.

„LowCost – Fliegen“ teurer

Foto: Ryanair

Der Vorreiter und Pionier des Billigflug-Geschäfts stimmt neue Töne an. Ryanair CEO Michael O’Leary spricht in einem Interview mit der „Financial Times“ von zu günstigen Flugpreisen und führt als Beispiel das Argument seiner Kritiker an:

Es könne etwas nicht stimmen, wenn der Flug nach Stansted billiger sei als die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum von London.

Eine Tatsache, die er in den Pionierjahren von Ryanair nicht gelten ließ. Jetzt kündigt er aber Preissteigerungen an. Mittelfristig müsse ein Flugticket mindestens 50 bis 60 Euro pro Strecke kosten, sonst könne die Airline keinen Gewinn mehr machen. Grund dafür seien höhere Kerosinkosten und steigende Umweltabgaben.

Weitere Lockerung auf Mauritius

Mauritius – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Republik Mauritius hat als Reaktion auf ihre erfolgreiche Impfkampagne und die daraus resultierende niedrige Infektionsrate die bisher geltenden Covid-Beschränkungen gelockert. Die 2-fache Impfquote liegt bei über 90 Prozent, und rund zwei Drittel aller über 18-Jährigen haben auch eine Booster-Impfungen erhalten.

Seit Freitag müssen sich Besucher, unabhängig vom Impfstatus, nicht mehr testen lassen. Auch die Pflicht zur Selbstisolation für Ungeimpfte gibt es nicht mehr.

Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung bleibt in öffentlichen Bereichen wie Krankenhäusern, Häfen, Flughäfen und öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben.

Inzidenzalarm im Großraum Kiel

Hafen Kiel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Nach der Großveranstaltung „Kieler Woche“ explodieren offensichtlich die Inzidenzzahlen im Großraum von Schleswig-Holsteins Hauptstadt. Die regionalen Medien stellen übereinstimmend die Frage, ob es sich angesichts der steigenden Infektionszahlen „nur“ um die Omikron-Sommerwelle handelt oder ob die „Kieler Woche“ ein Superspreader-Event war.

Die aktuellen Inzidenzzahlen liegen in Kiel heute bei 1649. Der Landkreis Rendsburg-Eckernförde meldet 1.721, der südlich gelegene Landkreis Plön sogar 1.778. Damit führen die drei Regionen die Inzidenzliste des RKI in Deutschland an.

Ostsee-Holstein – Strategie

Neue Tourismus-Strategie von Ostsee-Holstein-Tourismus – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung hat der Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. sein neues Tourismusentwicklungskonzept vorgestellt und verabschiedet. Entstanden ist ein Arbeitsleitfaden über neun Handlungsfelder, in dem die Branche neue Herausforderungen annehmen muss. Dazu gehören

Mehr Umsicht mit den Ressourcen im Lebens- und Arbeitsraum Ostsee SH

Mehr Verantwortung nicht nur von Urlaubern, sondern auch gegenüber Einheimischen und Mitarbeitenden

Verträglicher Tourismus mit einem klaren Bekenntnis für mehr Aufenthaltsqualität für alle.

Jörg Weber, Vorsitzender des Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. und der Bürgermeister auf Fehmarn

Es geht im Tourismus nicht mehr um ein Nebeneinander, sondern um ein klares Bekenntnis füreinander. Einheimische sind wir alle, ob an der Ostsee oder in der Holsteinischen Schweiz und es ist nicht nur eine gemeinsame Frage, wie wir mit und durch den Tourismus leben wollen, sondern auch eine gemeinsame Aufgabe.

Geschäftsführerin Katja Lauritzen ergänzt:

Im Zuge des Entstehungsprozesses war klar, dass wir nicht so weitermachen konnten, wie bisher. Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass ein “größer, schneller, weiter” nicht mehr der eigentliche Sinn sein kann.

Jetzt sei es Zeit, nach der erfolgreichen Modernisierung der letzten Jahre, den Weg zu einer nachhaltigen Urlaubsdestination bzw. zu einem nachhaltigen Lebens- und Arbeitsraum zu beschreiten.

(Natur-) Katastrophen-Wochenende

Das vergangene Wochenende war geprägt von naturbedingten Katastrophen. Ein Gletschersturz im Dolomitenbereich der Marmolata forderte mindestens sechs Todesopfer. 14 Personen sind zum Teil schwer verletzt, 20 Menschen werden, nach letzten Angaben immer noch vermisst.

In Ägypten wurden zwei Frauen bei Haiangriffen im Roten Meer, im Großraum Hurghada, getötet. Der Strand wurde von den Behörden, zunächst für drei Tage, gesperrt.

Die australische Metropole Sydney ist erneut von Hochwasser betroffen. Tiefer gelegene Bereiche stehen nach starken Regenfällen bis zum 1 Meter 50 unter Wasser. Ganze Stadtviertel mussten evakuiert werden. Die Niederschlagsmenge ist in den ersten Julitagen bereits viermal so hoch wie im Monatsdurchschnitt. Die Staudämme haben ihre Kapazität überschritten, ein Damm ist bereits übergelaufen.

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