D-RR News 06.12.21 – Neue Regeln/ Airlinekrise?/Kreuzfahrt

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages

(… sind vom Wochenende und damit meist niedriger)

441,9

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

27.836

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

81

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

103.121

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Impffortschritte unerlässlich

Zu den in der letzten Woche in der Bund-Länder-Konferenz getroffenen Beschlüssen erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, dass jetzt Solidarität gefragt sei, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Allerdings müssten die Maßnahmen nachvollziehbar und umsetzbar sein, um akzeptiert zu werden.

Norbert Kunz, DTV-Geschäftsführer – Foto: DTV

Es ist deshalb zwingend notwendig, vor allem Fortschritte beim Impfen zu erreichen und Einschränkungen für Geimpfte im Tourismus zu vermeiden. Wichtig ist darüber hinaus, die Testkapazitäten wieder zügig auszubauen und streng auf die Einhaltung der Regeln zu achten. Ob eine 2GPlus-Regelung der richtige Hebel zur deutlichen Reduzierung des Infektionsgeschehens sein kann, muss hinterfragt werden. Zumal gerade in ländlichen Regionen die Testmöglichkeiten massiv abgebaut worden sind und hier eine 2GPlus-Regelung faktisch selbst für Geimpfte einem Lockdown gleich käme.

Kunz fordert Entscheidungen mit Augenmaß. Der Tourismus könne seit fast zwei Jahren nur noch unter erschwerten Bedingungen arbeiten und setze trotzdem mit Verantwortung beschlossene Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie um.

Beginnt die „Airlinekrise“ erneut?

Eurowings-Maschine am Flughafen Düsseldorf – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Geschäft mit dem Fliegen war während der Pandemie wahlweise lahmgelegt oder auch mit starken Beschränkungen versehen. Das betraf sowohl den Flugbetrieb als auch wegbrechende Ziele durch Einreisebeschränkungen. Kredite von staatlicher Seite hatte die Fluggesellschaften erst einmal vor der Pleite gerettet. Allerdings scheint die Krise noch nicht vorüber. Die Lufthansa-Gruppe hat einen Großteil der staatlichen Kredite inzwischen zurückbezahlt. Die letzten Monate und insbesondere der zurückliegende Sommer hatten für Aufwind gesorgt. Inzwischen ist die Buchungsnachfrage wieder zögerlich. Die neu aufgetauchte „Omikron-Variante“ sorgt zusätzlich für Verunsicherung. Dies könnte kleinere Fluggesellschaften wieder in Not bringen. So betonte es Jens Bischof, Chef von „Eurowings“ (LH-Gruppe) in einem Interview mit der Berliner Zeitung „Tagesspiegel“:

Ich gehe davon aus, dass die Konsolidierungswelle eher in beschleunigter Form noch vor uns liegt.

Er befürchtet eine Ausweitung der Finanznot, nicht nur für die bisher betroffenen kleineren Fluggesellschaften. Eine größere Pleitewelle sei da nicht auszuschließen. Eurowings und die Lufthansa-Gruppe seien derzeit aber gut aufgestellt.

Kreuzfahrten mit Informationsvorlauf

Port Everglades: In dauerhafter Konkurrenz mit „Port Miami“
Insbesondere für US-Abfahrten gelten zum Teil andere Testvorgaben – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Eine Kreuzfahrt gehört, nach kurzer Erholung, inzwischen wieder zu den Reiseformen, die dem Gast erhebliche Vorab-Informationspflicht abverlangt. Da sind nicht nur die sich aktuell oft ändernden Vorgaben zur Einschiffung und zum Aufenthalt an Bord. Sie unterscheiden sich von Reederei zu Reederei, von Route zu Route und von Landgang zu Landgang. Hier sind die sich ebenfalls im ständigen Wandel befindlichen Einreisevorschriften zu beachten.

Kollege Franz Neumeier von Cruisetricks.de hat die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Für Alle, die demnächst, gleich wo in See stechen wollen, eine „Lese-Must“. – Lieber vorinformiert, als Pleiten erlebt.

Schweiz reagiert auf Risikogebietseinstufung

Der Schweizer Bundesrat hat, mit Wirkung von heute, neue Corona-Schutzregeln erlassen. Sie betrifft zunächst hauptsächlich den Alltag der Schweizer selbst, gilt aber auch für alle Touristen in der Schweiz.

Die Zertifikats- und Maskenpflicht wurde ausgeweitet, die Home-Office-Empfehlung verstärkt und die Gültigkeit von Antigen-Schnelltests verkürzt.

Zertifikatspflichtige Veranstaltungen und Einrichtungen haben jetzt die Möglichkeit, den Zutritt auf geimpfte und genesene Personen (adäquat zu unserer 2G-Regel) zu beschränken. Wer so verfährt, darf auf die Maskenpflicht verzichten.

Es sei, so Kantone und Bundesrat, die Reaktion auf die starke Zunahme von Covid-19-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken und auf das Auftreten der neuen Omikron-Virusvariante. Die neuen Maßnahmen sollen zunächst bis zum 24. Januar 2022 gelten.

Wichtig für Schweiz-Urlauber: Bei der Einreise gilt eine verschärfte Testpflicht. Vorgeschrieben ist die Vorlage eines negativen PCR-Tests. Dies gilt auch für geimpfte und genesen Personen. Zwischen dem vierten und siebten Tag ist außerdem eine erneute Testung (PCR oder Antigen) vorgeschrieben. Gleichzeitig hat das Schweizer Parlament alle bisher gültigen Quarantänevorschriften aufgehoben.

Österreich reduziert Gültigkeit von Impfungen

Das, was auch bei uns diskutiert wird, gilt seit heute in Österreich bereits. Die Gültigkeit aller Impfzertifikate wurde auf 9 Monate (vorher 12) reduziert. Die Impfung ist in Österreich als „Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr“ anerkannt. Derzeit gilt in Österreich aber ohnehin ein kompletter Lockdown. Skilifte sind zwar geöffnet, allerdings stehen weder Gastronomie noch Unterkünfte zur Verfügung.

Auch Österreich ist von RKI und Auswärtigem Amt als Hochrisikogebiet eingestuft. Damit geht bei Reiserückkehr eine Quarantänepflicht für nicht geimpfte Personen einher. Diese Quarantäne darf frühestens nach 5 Tagen und nach einem negativen Test beendet werden.

Wintersport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Italien mit Vorgaben

Auch die italienische Regierung verschärft die Regeln im Land noch einmal. Es gilt fast durchgehend eine 2G-Regel für Restaurants, Kino, Diskotheken und Fußballspiele.

Die 3-G-Regel für den Fernverkehr in der Bahn gilt jetzt auch für den Nahverkehr (Busse, U-Bahnen, Züge) sowie für Hotels.

Skiurlauber müssen darauf achten, dass die 3G-Regeln auch in geschlossenen Liften und Gondeln gelten. Auf Skihütten gilt (analog zur Restaurantregelung) jetzt 2G.

Balearen setzen auf 3G

Foto: Finca Predio Son Serra / Mallorca

Auf allen Baleareninseln (Mallorca, Ibiza, Formentera, Menorca) gibt es ab sofort verschärfte Corona-Regeln.

Für den Besuch von Innenräumen, aber auch für überdachte Terrassen, von Bars, Restaurants mit einer Aufenthaltskapazität von mehr als 50 Personen gilt 3G. Es muss also ein Impf- oder Genesenennachweis vorgelegt werden. Alternativ ist der Zutritt mit einem aktuellen negativen Corona-Test möglich. Diese Vorgabe gilt zunächst bis zum 24. Januar 2022. Gleichzeitig wurden verstärkte Kontrollen angekündigt. Für Diskotheken und Clubs gilt diese Regelung schon seit einiger Zeit.

Bei Verstoß drohen Geldstrafen, die in schweren Fällen bis zu 600 Tausend Euro betragen können. Die 7-Tagesinzidenz pro 100 Tausend Einwohner liegt auf den Balearen heute bei 189. Allerdings ist die Rate der positiven Tests stark angestiegen und liegt bei rund 8 Prozent.

Großbritannien mit Testpflicht

Auch zur Einreise auf die Britischen Inseln ist jetzt wieder eine Testung vorgeschrieben. Vor Abreise muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Gleichzeitig gilt die Verpflichtung zur Durchführung eines PCR-Tests innerhalb von zwei Tagen nach Ankunft. Bis zur Vorlage eines negativen Testergebnisses gibt es eine Isolationspflicht.

 

 

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