Reiseradio – Kommentar: Grenzkontrollen jetzt
Die Politik wird tätig, wobei noch nicht ganz klar ist, ob die Regierung wirklich einig darüber ist. Ab 16. September wird wieder verstärkt kontrolliert, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Zurückweisungen sollen, so sie von Seiten des Europa-Rechts erlaubt sind, auch möglich sein.
Die Betonung liegt auf allen Grenzen. De facto werden die Maßnahmen dehnen gleichen, die auch während der Fußball-EM im Sommer durchgeführt worden waren. Im eigenen Land sollte dann, so es funktioniert alles klar sein. Das Verhalten der Nachbarn ist damit noch nicht berücksichtigt.
Fest steht aber jetzt schon, dass Österreich zum Beispiel an der deutschen Grenze zurückgewiesene Menschen nicht aufnehmen wird. Ganz praktisch gefragt: Sitzen dann demnächst hunderte von Zurückgewiesenen auf dem Grenzstreifen zwischen Deutschland und Österreich? Und was geschieht dann?
Die Bundespolizei hat schon mal auf die Personalknappheit hingewiesen. Wird die Regelung also durchzuhalten sein? – Wird „Grenzen dicht“, was ja von CDU und vor allem CSU (ja und auch von der AfD) gefordert wird, den erhofften Effekt bringen? Und was geschieht, wenn die Aktionen wieder zum Windei werden, da nicht realisierbar?
Mal ganz davon abgesehen, dass sich der deutsche Winterurlauber dann wieder auf einst vertraute Staumeldungen wie „9 Kilometer Stau vor dem Grenzübergang Kiefersfelden – Kufstein in beiden Richtungen” einstellen sollte. Da kommt Freude auf, Freude, die der geneigte jüngere Urlauber nur aus Erzählungen der „Alten“ kennt. Begeisterung dürfte auch da anders sein. Hoffentlich führt das dann wenigstens zur Erkenntnis, dass die EU und Schengen eigentlich doch etwas Feines sind.
Kommt der Herbstboom?
Offensichtlich ist die deutsche Reiseindustrie mit dem Verlauf des Sommers 2024 recht zufrieden. Die Details stehen noch aus. Jetzt konzentriert man sich um den Verkauf der letzten Plätze für die Herbstferien. Wie eng ist es oder wird es?
Strandurlaub am Mittelmeer stößt wohl auf so großes Interesse, dass zum Beispiel Reiseriese TUI die Kapazitäten für Griechenland, Spanien und die Türkei noch einmal aufgestockt hat. Alltours meldet inzwischen, man habe noch „Restkapazitäten“ und empfiehlt vorsorglich schon mal Österreich, sowie Nord- und Ostsee per Eigenanreise. Die Geschäfte scheinen also prächtig zu laufen im „verarmten“ Deutschland. Konstatieren muss man dabei, dass die soziale und finanzielle Schere beim Pauschalurlaub nach wie vor immer weiter auseinander geht.
Wo wird’s voll?
Wenn auch nicht mit dem Sommer vergleichbar, an der „Türkischen Riviera“ (Antalya) könnte es eng werden. Das Gleiche gilt, trotz der Wetterkapriolen der letzten Wochen, auch für Mallorca. Sehr gut gebucht sind auch die griechischen Inseln, die Kanaren und als Mitttelstreckenziel auch Ägypten.
Weit weg?
Gleichzeitig beginnt mit dem Herbst auch schon die Langstreckensaison. Gut gebucht sind hierbei offensichtlich die Malediven, Seychellen und auch Mauritius. Etwas näher liegen Dubai und die weiteren Vereinigten Arabischen Emirate. Auch die Reisezeit für Thailand, Florida und die Karibik nimmt jetzt Fahrt auf.
Neue Bar: Ab in den Norden
Nordskandinavien verzeichnet schon seit einigen Jahren wachsende Buchungszahlen für die Wintermonate. Dem tragen auch die örtlichen Anbieter Rechnung und führen das Hotelgeschäft im Winter verstärkt weiter.
Dies gilt auch für das jährlich „neugebaute“ Ice-Hotel in Jukkasjärvi in Nordschweden. Dort bereitet man derzeit die Saison 2024/25 vor und will zum 35. Jubiläum Besonderes bieten.
In Orbit
Eine neue Eisbar soll her. Das Design steht bereits. Es wurde geschaffen von den Kreativen des schwedischen PinPin Studio. Beteiligt daran war auch Schwedens erster Astronaut Christer Fuglesang. Damit sind Richtung und Name klar. Das neue Teil soll „In Orbit“ (im Weltraum) heißen. Eine Eisbar gestaltet wie eine Raumstation. Das verspricht viel und entsteht deshalb, zur besseren Haltbarkeit, auch in den festen Gebäudeteilen im „Icehotel 365“.
Eisernte vom Vorwinter
Im Oktober soll der Bau beginnen. Zur Verwendung kommen rund 90 Kubikmeter Eis, das bereits aus dem letzten Winter und dem Torne-Fluss stammt. Dazu kommen 80 Kubikmeter Schnee und zur Gestaltung wird dann auch noch ein Astronaut aus Schnee „geschnitzt“. Die Eröffnung ist für den 8. November geplant. Das „echte“ Icehotel wird voraussichtlich erst Mitte Dezember öffnen.
Waldbrände am Brocken
Das große Feuer im Harz ist unter Kontrolle und nach vier Tagen weitgehend gelöscht. Gestern waren, nach Berichten des NDR, noch rund 100 Feuerwehleute im Einsatz, um letzte Glutnester im Brandgebiet abzulöschen. Der starke Regen im Harz in der Nacht zum Montag kam den Brandbekämpfern durchaus gelegen.
Das Gebiet um den Brocken bleibt für die Öffentlichkeit aber noch bis mindestens heute Abend gesperrt. Dank der Feuerlöschflüge war der Brand bereits am Samstagabend unter Kontrolle.
Die Brandursache ist derzeit noch nicht exakt geklärt. Natürlich werden die üblichen Thesen diskutiert, von der Brandstiftung bis zum feurigen Ausstoß der Dampfloks auf der Brockenbahn. Unabhängig davon hat die Harzer Schmalspurbahn bereits bekanntgegeben, bereits bei geringer Waldbrandgefahr auf der Strecke nur noch Dieselloks einzusetzen. Ab Warnstufe 4 bleiben die Dampflokomotiven wohl künftig im Schuppen.
Die Vermutung der Brandstiftung könnte sich erhärten, da am vergangenen Freitag das Feuer zeitgleich an mehreren auseinanderliegenden Stellen begann. Der Nationalparkchef wiederum widersprach. Er halte es für unmöglich, an acht Stellen gleichzeitig Feuer zu legen. Die Ermittlung der wirklichen Ursache wird sich noch etwas verzögern. Erst müssen Fachleute das Gelände untersuchen.
Erdrutsch im Wallis
Der Berg kommt immer öfter. Was vor 30 Jahren noch als Schlagzeile gern genommen wurde, ist dank Klimawandel immer mehr bittere Realität. Diesmal betroffen das Saastal im Schweizer Kanton Wallis. Der Erdrutsch von letzter Woche Donnerstag hat offensichtlich mehr zerstört als befürchtet.
Die Kantonstraße ins Tal ist immer noch gesperrt, auch wenn inzwischen die Hoffnung besteht, dass das Tal Morgen wieder per Auto erreichbar sein wird.
Urlauber mussten per Hubschrauber aus dem Saastal, wo auch der Wintersportort Saas Fee liegt, evakuiert werden. Auch die Versorgung kommt derzeit noch aus der Luft. Trotzdem läuft, so der Schweizer Rundfunk (SRF), das Leben im Tal vergleichsweise normal.
Es war, nach den Unwettern im Juli, bereits das zweite Mal, dass das Tal von Wetterauswirkungen, wie Starkregen heimgesucht wurde.
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