D-RR News 11.12.23 – Phoenix, atmosfair, HPC und Bahnstreik

MS Artania - Foto: Phoenix-Reisen

Sozialengagement und hohe Spenden

Phoenix-Reisen-Chef Johannes Zurnieden ist seit vielen Jahren sozial engagiert. Dies belegte er erneut in der ZDF-Sendung “Die schönsten Weihnachts-Hits”. In der Show, die Gelder für Hilfsprojekte sammelt, spendete er 850.000 Euro, der insgesamt eingegangen Spenden von etwas über 1,8 Millionen. Nutznießer sind Hilfsprojekte der Organisationen Brot für die Welt und Misereor.

Johannes Zurnieden – Foto: Phoenix-Reisen

Engagement trotz juristischer Auseinandersetzungen

Zurnieden und seine Kreuzfahrt-Reederei Phoenix ist bekannt für ein außergewöhnliches Sozialengagement, das ihm aktuell leider wieder einmal Ärger einbrachte.

Die Reederei hatte im März Reisen mit dem Flusskreuzfahrtschiff „MS Viola“ abgesagt um es ukrainischen Flüchtlingen mit Behinderung als Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Bereits gebuchte Passagiere bekamen das gezahlte Reisegeld zurück. Zwei bereits gebuchte Gäste hatten daraufhin zusätzlichen Schadensersatz gefordert. Das Amtsgericht Bonn entschied im November zugunsten der Kläger. Begründung: Die Absage der Reise beruhe nicht auf  unvermeidbaren und außergewöhnlichen Umständen und sei deshalb ein Reisemangel.

Johannes Zurnieden akzeptierte das Urteil, sagte aber auch:

Leider hat es das Gericht versäumt, ein klares Zeichen für Menschlichkeit zu setzen. Das wäre rechtlich möglich gewesen.

Auszeichnung für atmosfair

Die Klimaschutz-Organisation atmosfair hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 erhalten. Die breit zusammengesetzte Jury verlieh den Preis in der Kategorie Brennstoffindustrie und zeichnete damit das Engagement der Organisation aus, als weltweit erste Kerosin synthetisch aus grünem Wasserstoff und damit klimaverträglich herzustellen (eKerosin). Die Fachjury würdigte atmosfair für „besonders wirksame, beispielhafte Beiträge zur Transformation, Vorbildcharakter und richtige Signale in der Branche und darüber hinaus“.

eKerosin

atmosfair: Auszeichnung für eKerosin – Foto: atmosfair

Die eKerosin Betriebsanlage im Emsland, die atmosfair zusammen mit seiner Schwesterfirma „solarbelt“ betreibt, hat derzeit noch mit technischen Schwierigkeiten in den Kernprozessen zu kämpfen. Das ist nicht ungewöhnlich für den Schritt vom Labor hin zu einer industriellen Anlage. Die Jury zeigte dafür Verständnis, denn der Preis wird auch dafür vergeben, Hürden zu überspringen. Am wichtigsten sei es, dass die Innovation wirklich integren Klimaschutz bedeute und dafür einen wesentlichen Schritt leiste.

Verliehen wird der Preis seit 2008 am Deutschen Nachhaltigkeitstag (23.11.), den die Bundesregierung im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis ins Leben gerufen hat.

HPC-Autoladestation am Airport

Ladepark für E-Autos am Flughafen Frankfurt – Foto: Fraport AG

Es wurde eigentlich auch Zeit für das, was der Flughafen Frankfurt jetzt eingeführt hat. Südlich vom FRA-Airport, in der Cargo City Süd, gibt es jetzt eine HPC-Ladestation für Elektroautos. Sie steht selbstverständlich öffentlich zur Verfügung, gleich ob man den Flughafen nur passiert oder das Fahrzeug während einer Flugreise abgestellt hat. Die lange Suche in Sachen Aufladen entfällt.

Die drei Säulen mit einer Leistung von 300 Kilowatt verfügen jeweils über zwei Ladepunkte. Im zweiten Quartal 2024 sollen acht weitere Ladesäulen folgen, so dass insgesamt 22 Schnellladepunkte für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen.

Rund um die Uhr ohne Reservierung laden

Der öffentliche Schnelladepark hat täglich 24 Stunden geöffnet. Laden kann man an der Allego-Ladestation mit verschiedenen europäischen Ladekarten oder per App bezahlen. Tarife und Bedingungen sind dabei abhängig vom jeweiligen Karten- und App-Anbieter. Es ist auch die Direktzahlung mit Kreditkarte, Debitkarte, Apple Pay und Google Pay möglich.

Der Schnellladepark, den Flughafenbetreiber Fraport zusammen mit Allego errichtet hat, befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den frequenzstarken Autobahnen A3 und A5 in der Cargo City Süd bei Tor 32 und ist aus allen Richtungen bequem erreichbar. Zu finden sind die neuen Ladestationen über alle gängigen Lade- und Navigationsapps.

Attika-Reisen mit Perspektive?

Hellas mit Sonne – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Vor gut zwei Wochen hatte der Reiseveranstalter Attika Reisen Insolvenz angemeldet. Jetzt gibt es erste positive Nachrichten. Die Gehälter der dreißig Mitarbeitenden scheinen zumindest bis Ende Januar gesichert.

Auch erste mögliche Investoren haben sich wohl beim Insolvenzverwalter gemeldet und das Interesse an einer möglichen Übernahme geäußert.

Ursachen noch unklar

Zumindest die Details, die zur Insolenz geführt haben, lassen sich noch nicht benennen. Es seien, so Insolvenzverwalter Philip Heinke, hauptsächlich äußere Einflüsse, die zur finanziellen Schieflage führte. Derzeit sei er mit der Perspektiventwicklung für eine Zukunft der Firma beschäftigt. Dies sei aber ohne neue Investoren nicht möglich.

Kinderreisepass läuft aus

Foto: Bundespolizei

Wir hatten im Lauf des Jahres darüber berichtet. Das Ende des Kinderreisepasses ist beschlossen und wird zum Jahresende abgeschafft. 2024 werden keine neuen Kinderpässe ausgestellt oder verlängert. Gültige Pässe können aber bis zum Ende der Gültigkeit benutzt werden.

Grund für die Abschaffung ist der fehlende Chip, der in normalen Reisepässen integriert ist. Das war bisher auch der Grund für die kurze Gültigkeitsdauer von nur einem Jahr.

Für Reisen mit Kindern benötigt man künftig einen Personalausweis (innerhalb Europas) oder einen „normalen“ Reisepass mit Chip (bei Fernreisen).

Kein Bahnstreik bis 7. Januar

ICE am Airport Frankfurt – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Dies hat die Gewerkschaft GDL am Wochenende bestätigt. Wie es danach weitergeht ist noch nicht klar. Frühestens am 19. Dezember werden wir mehr wissen. An diesem Tag will die GDL das Ergebnis der Urabstimmung über unbefristete Streiks mitteilen. Die Mitglieder waren aufgerufen über dauerhafte Streikmaßnahmen abzustimmen.

Es ist ehr wahrscheinlich, dass die Mehrheit diesem Gewerkschafsansinnen entspricht. Dann könnte im Januar ein längerer Arbeitskampf mit eheblichen Einschränkungen drohen.

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