Zahl des Tages
263,7
(Corona – 7 Tagesinzidenz in Deutschland, nach Angaben des Robert-Koch-Instituts, heute)
Glasgower Klimapakt im Luftverkehr
Deutschland wird sich der „Allianz für mehr Klimaschutz im Luftverkehr“ jetzt doch anschließen. Auf der UN-Klimakonferenz wurde dieses Abkommen geschlossen. Insgesamt 14 Staaten haben sich der Resolution angeschlossen. Deutschland gehörte nicht dazu. Das Bundesverkehrsministerium will dies jetzt „im Rahmen der üblichen Fristen“, so ein Ministeriumssprecher, nachholen.
Das Papier beinhaltet die Zielmarke 2050 für einen klimaneutralen Luftverkehr. Umweltorganisationen und Klimaaktivisten kritisierten die Zielmarke. Um den Temperaturanstieg von 1,5 Grad weltweit zu verhindern, müssten die Fristen vorverlegt werden. 2030 sei die Zielmarke, die man erreichen müsse. Greenpeace sprach im Zusammenhang mit dem verabschiedeten Papier von Betrug. Hier würden Kompensationszahlungen und die Hoffnung auf klimaneutrales Kerosin bereits einkalkuliert, obwohl die Realisierung noch in den Sternen stehe. Letztlich könne das Ziel nur durch Reduktion des Flugverkehrs und klimafreundliches Reisen erreicht werden.
Klimafreundliche Hotels
Große Hotelgesellschaften haben ein Bündnis geschlossen, um Nachhaltigkeit in Hotels und umweltschonenden Tourismus transparent zu fördern und umzusetzen. Das berichtet das Tourismusportal „Reise vor 9“. Dazu gehören u.a. die Hotelmarken Radisson, Accor, die Barceló Hotel Gruppe, die „Deutsche Hospitality“, Meliá und Minor Hotels einschließlich der Hotelmarke NH. Beteiligt seien zudem das World Travel & Tourism Council (WTTC) und die Sustainable Hospitality Alliance.
Ziel sei es, Umweltbilanzen zu verbessern, unabhängig vom Grad der bereits vorhandenen Nachhaltigkeit. In vier Phasen sollen praktische Instrumente entwickelt werden, die der Hotelbranche zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen.
Studiosus, Programme & die Kompensation
Bei der Vorstellung des Programms für das kommende Jahr fasste Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch die Perspektiven mit einem Satz zusammen, der wegweisend für die gesamte Reisebranche sein könnte:
Es wird sich alles stabilisieren, aber noch lange nicht normalisieren.
Die Hoffnungen sind da, gestärkt von halbwegs zufriedenstellenden Buchungszahlen für das zurückliegende (Halb)jahr 2021. Von Buchungszahlen, die es vor der Pandemie im Jahr 2019 gab, sei man aber noch weit entfernt. Er geht davon aus, dass der Umsatz im kommenden Jahr noch erheblich unter den Zahlen des Jahres 2019 liegen werde. Die insgesamt 5 Kataloge (+ 4 Kataloge der Produktlinie Marco Polo) mit zahlreichen Reiseangeboten umfassen auch ein breites Angebot innerhalb Europas. Dieses sieht Kubsch als wirtschaftliche Stütze für das Jahr 2022. Man kalkuliere mit 50.000 Reiseteilnehmern im nächsten Jahr. 2019 lag die Zahl etwa doppelt so hoch.
Freiwillige Klima-Kompensation kein Erfolgsmodell
Bemerkenswert war seine Meinung zu nachhaltigen Kompensationsangeboten für die Kunden. Die angebotene Freiwilligkeit, diese dazu zu buchen sei, führe nicht zum Erfolg. Nur ein bis zwei Prozent der Kunden buchten dies zusätzlich. Dies sei auch der Grund, warum Studiosus alle klimarelevanten Emissionen für Verkehrsmittel, Übernachtung und Verpflegung bereits in den Reisepreis einkalkuliert seien. Dies geschehe bedacht und für die Kunden behutsam. Von Veranstalterseite lege man zusätzliches Geld auf die entsprechenden Summen drauf und kompensiere damit zum marktüblichen Preis bei „Myclimate“ für die Investition z.B. in Biogasanlagen in Nepal.
2G als Standard
Studiosus war einer der ersten Reiseveranstalter, die für ihre Reiseangebote die 2G-Regel (geimpft oder genesen) anwendete. Dies ist von den Kunden problemlos akzeptiert worden. Kubsch geht zudem davon aus, dass „2G“ bis zu einem Pandemieende zum Standard werde.
Mehr Catering-Qualität geht
Die Devise dabei lautet: Frisch zubereitet, statt tiefgekühlt. Die seit Juli am Start befindliche „Flight Delight Air Catering“ setzt auf ausschließlich frisch zubereitete Speisen und hat damit auch schon einige Fluggesellschaften überzeugt. Vorreiter ist dabei u.a. Air Astana, die nationale Fluggesellschaft von Kasachstan.
Das Besondere am Konzept von Flight Delight Air Catering (einem Unternehmen der Münchner Käfer-Gruppe) ist die hohe Qualität der Zutaten. Es kommen keinerlei Fertigprodukte zum Einsatz, eingefrorene Gerichte gehören der Vergangenheit an. Das Konzept wurde am Mittwoch in Kelsterbach im 3600 Quadratmeter großen Catering-Zentrum von „Flight Delight“ den Medien vorgestellt. Wir waren dabei und werden in den nächsten Tagen in einem ausführlichen Podcast hier im Reiseradio berichten.
Logistisch wird das neue Catering-Konzept vom Flight Delight vom französischen Catering-Spezialisten „Newrest“ in Sachen Logistikkompetenz unterstützt. Newrest ist mit 60 Prozent beteiligt.
Das Frischekonzept sei einzigartig, betont Flight Delight Geschäftsführer Alexej Oberoi und der Beweis dafür, dass sich Frische und akzeptabler Preis nicht gegenseitig ausschließen. Alle Speisenkonzepte würden an die individuellen Bedürfnisse der Airline-Partner und deren Kunden angepasst. Großes Gewicht legt Flight Delight dabei auch auf die Zubereitung von „Halal-Speisen“. Man legt zudem Wert darauf, dass das Konzept auch in der Economy-Class Anwendung findet und nicht auf die „exklusiven Flugklassen“ beschränkt ist.
Pioniere: Flight Delight & Air Astana
Air Astana ist nicht der einzige, aber der erste Partner des neuen Unternehmens. Bereits seit Juli setzt die Fluggesellschaft auf das neue Konzept. Die Produkte können sich sehen lassen und hielten der Verkostung am Mittwoch stand. Die hohe Qualität sowie die Ansprüche an Nachhaltigkeit, gepaart mit kreativen, neuen Ideen, passten hervorragend zur Philosophie von Air Astana, betonte Margaret Phelan, Vice President Inflight Services von Air Astana. Zu den Menüs gehören z.B. Salat mit frischem Mozzarella, eine Karotten-Ingwer-Suppe, gegrillte Hühnchenbrust mit Rosmarin-Jus und Polenta, gegrillte Lamm-Koteletts auf Couscous mit Spinat oder Trüffel-Ricotta-Ravioli.
Flight Delight beliefert bereits ein halbes Dutzend Fluggesellschaften an ihren Standorten München und Frankfurt. Düsseldorf und Hamburg sollen zeitnah dazukommen. In Zeiten von immer geringer werdenden Serviceleistung vieler Fluggesellschaften ist dies eine Innovation, die neue Kunden anziehen dürfte.
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