D-RR News 14.12.22 – Reiselust, Reisefrust & ein Kommentar

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

231,2

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner )

48.327

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

187

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

159.364

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie, entspricht der ca. Einwohnerzahl von Heidelberg, B-W)


Reiseradio-Kommentar: Optimismus für die Kasse

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Diese Woche ist eine der Sommerprogrammvorstellungen. Große und mittlere Veranstalter präsentierten ihr Angebot für die Reisesaison 2023. Die Branche schwimmt offensichtlich auf eine Erfolgswelle nach dem letzten Sommer. C war noch da, überall, aber die deutschen Urlauber verreisten, als gäbe es kein Morgen. Nachholbedarf voll ausgelebt. TUI redet von einem „signifikanten“ Gewinn. Die Bilanzen wurden allenfalls von den Anfängen des Jahres statistisch nach unten gedrückt. Die Touristiker machten (sagte meine Oma immer) „zufriedene Nasenlöcher“.

Trotz aller Probleme am Himmel (Corona immer noch nicht weg, Inflation, ungeahnt hohe Preise für Energie), die Reisebranche tut zumindest so, als sei die Urlaubswelt wieder völlig intakt. Ob das stimmt wird man erst in einem Jahr wissen.

Programmauffälligkeiten

Ungeachtet des Optimismus merkt man aber auch, dass nachgedacht wird. Nachgedacht über Urlaubsformen, die Preise kalkulierbarer machen. All inklusive ist fast überall der Renner und im Massenmarkt, verkünden ANEX-Tours und TUI, laufen die Buchungen für die Türkei denen für Mallorca den Rang ab. Doch nicht so sicher, ob das alles gut gehen wird? 

Erlebnis und AI

DER Touristik setzt wenigstens auch auf die umweltfreundlichere Bahnanreise (ob erfolgreich wird sich weisen) und argumentiert mit Erlebnisfaktoren. Dies gerade dort, wo die Gefahr droht den Gürtel enger schnallen zu müssen: Rundreisen in Spanien, Erlebnisfaktoren in Italien.

Die TUI strotzt vor Selbstbewusstsein, hat aber vorsichthalber jetzt auch extrem günstige Angebote für Albanien im Portfolio.

Klima, welches Klima?

Umweltaspekte, Klimakrise? Wenn es um die Fliegerei geht, wird das gar zu gern verdrängt. Gerade die Langstrecken geraten wieder in den Blickpunkt. „USA is back“? Da muss gut verhandelt worden sein, wenn man sich die „normalen“ Hotelpreise in den Staaten anschaut.

Eingepreiste Klimaabgaben gibt es allenfalls bei Spezialanbietern wir Studiosus. Ein solches Projekt bei TUI? Das wäre mal eine Schlagzeile, die dem Image gut täte und auch der Nachhaltigkeit.

Optimismus first

Nun war Optimismus schon immer eine unflektierte Stärke des Tourismus. Urlaub ist was Schönes und den lassen wir uns nicht vermiesen. Ob sich daran etwas ändern wird? – Ich fürchte, sicher nicht, solange die Buchungen auf Hochtouren laufen. Vergleichsportale sprechen zumindest jetzt schon von erheblich steigenden Hotelpreisen im nächsten Sommer. Wie 2023 tatsächlich laufen wird? Warten wir’s ab.


Condor zittert um ersten A330-neo

Grafik A330-900 neo – (c) Condor

Letzte Woche war die erste wirklich neu angeschaffte Maschine des Ferienfliegers der Condor mehrere Schlagzeilen wert. Auch die Kundschaft konnte sich im Newsletter die neue Kabine im 360 Grad-Modus anschauen. Bald, ganz bald sollte das neue Fluggerät abheben.

Dieser Optimismus hat einen Dämpfer bekommen, da bei den letzten Testflügen, der neue Airbus A330neo im wahrsten Sinn des Worts gegen die Wand gefahren wurde. Kollision am Boden: Die Flügelspitze rammte ein Airport Gebäude in Toulouse. Beschädigung erheblich, Tank in der Tragfläche offensichtlich leck, rechtzeitige Übernahme des neuen Fluggeräts fraglich.

Maskenpflicht bleibt

Foto: Lufthansa

Das gilt zumindest für Spanien und dort in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, Flugzeuge eingeschlossen. Wer also nach Spanien fliegt, braucht eine FFP2 oder eine medizinische Maske an Bord. So will es das spanische Gesundheitsministerium: Maske in Bussen und Bahnen. Maske im Flugzeug. Maske auch im Bus zum Flugzeug. Wer dann den spanischen Flughafen erreicht hat, darf die Maske absetzen. Dort gilt die Pflicht nicht mehr.

Spanien ist damit das einzige Land das die Maskenpflicht beim Fliegen konsequent durchzieht. Bei uns wird schon lange nichts mehr durchgesetzt, die Pflicht zum Mundschutz bleibt in der Diskussion, die der Maskenart auch. Gesundheitsminister Lauterbach bleibt auch bei der Maskenpflicht im Bahnfernverkehr und wird mit der Meinung zitiert, dass dies bei Anstieg der Inzidenzzahlen auch beim Fliegen wieder eingeführt werden sollte.

Bahnstreik in Großbritannien

Britische Gewerkschaften gehen den massiven Protest. Die Streikmaßnahmen begannen gestern und sollen bis einschließlich Samstag durchgezogen werden. 40.000 Bedienstete befinden sich im Aufstand, nur ein Fünftel der Fahrten fänden statt, berichtete die BBC heute Morgen. Der Verkehrszusammenbruch sei vorprogrammiert.

Für die Weihnachtsfeiertage und den entsprechenden hohen Verkehrszahlen sind jetzt schon weitere Streiks angekündigt.

Weihnachts-Flugsaison

Foto: Fraport

Der Flughafen Frankfurt startet mit Beginn der hessischen Weihnachtsferien am 21. Dezember in die letzte Reisewelle des Jahres. Man rechnet in der Spitze mit bis zu 160.000 Fluggästen pro Tag.

Dementsprechend sollten Reisende zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal ankommen und sich zusätzlich vorher mit allen aktuellen Regularien vertraut machen. Alle Vorbereitungshinweise und Reisetipps liefert der Reise-Guide. Hier sind im Bedarfsfall aufgrund von Witterungsbedingungen auch tagesaktuelle Verkehrshinweise zu finden, die Passagiere unbedingt beachten sollten.

Wenig los über die Feiertage

Zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag und Silvester wird es wohl ruhiger. Der Frankfurter Airport rechnet dann mit nur 90.000 bis 120.000 Passagieren.

Inklusionspreis für Jugendherberge Bayreuth

Inklusionspreis: Jugendherberge Bayreuth – Foto: DJH-Bayern

Die Stiftung Deutsches Jugendherbergswerk hat das Inklusionsprojekt der Jugendherberge Bayreuth ausgezeichnet und verleiht ihm den zweiten Platz im Rahmen des „Förderpreises Inklusion 2022“.

Die Jury hatte das schlüssige Konzept überzeugt, das Inklusionsansätze sowohl im Bereich der Gäste als auch der Beschäftigten verfolgt und umsetzt. Von den 180 Betten des Hauses sind beispielsweise 50 drehbar und damit besonders für Rollstuhlfahrer:innen geeignet. 14 Zimmer im Erdgeschoss sind weitgehend barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht gestaltet.

Inklusion auch beim Personal

In Kooperation mit örtlichen Trägern wurden in der Jugendherberge Bayreuth ein Drittel der Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen ausgelegt. In den Bereichen Küche und Empfang werden Mitarbeiter:innen mit und ohne Handicap gleichberechtigt eingesetzt. Zudem sind die Freizeitangebote im und um das Haus konsequent inklusiv gestaltet und für alle nutzbar.

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