Das tägliche und ewige Auf und Ab wartet auch zu Wochenbeginn. Genaugenommen besteht dieser Rhythmus ja nur aus Hoffnung und Enttäuschung, denn wirkliche Fortschritte gibt es nur wenige. Dies, in Kombination mit der Tatsache, dass der Frühling 2021 im Mittelgebirge gerne feucht und neblig mit nur kurzzeitigen Sonnenstrahlen daherkommt, macht nicht unbedingt Mut.
Von der mentalen Seite abgesehen werden die wirtschaftlichen Probleme, insbesondere im Tourismus und Gastgewerbe immer größer und ein Großteil der Betroffenen stellt fest, dass viel versprochen wird und wenig eingelöst.
Bleiben wirklich nur die Froschtaktik und das Milchglas? Leider sind bei vielen Betroffenen die Gläser mehr als nur halbleer.
Modell ohne Sylt?
Deutschlands Paradeinsel gehört zum Kreis Nordfriesland. Dieser ist von der Landesregierung in Schleswig-Holstein zur Modellregion ernannt worden und sollte mit den Öffnungen am 1. Mai beginnen. Die Bürgermeister von Sylt wollen, nach Berichten des NDR erst am Donnerstag dieser Woche entscheiden, ob sie dabei sein werden. Hauptknackpunkt ist dabei die vorgesehene Ankunftskontrolle. Dafür, so Sylt, fehle eine Rechtsgrundlage, da weder die Bahn noch die Polizei solche Checks durchführen dürften. Wirtschaftsminister Buchholz betonte, dass nicht die Rede war von zusätzlicher Gesetzesbegleitung. Das sei ein Problem der Örtlichkeiten.
Auch in den anderen geplanten Modellregionen wird verschoben. In Büsum will man jetzt erst am 10. Mai starten. Die „innere Lübecker Bucht“ soll am 26. April starten. Hotels werden dort aber erst am 3. Mai öffnen dürfen.
Neues von der Risikofront
Hatte Portugal noch vor zwei Wochen aufgeatmet, sieht die Lage inzwischen schon wieder anders aus. Auch wenn sich die Situation bei weitem nicht so dramatisch darstellt wie noch vor 1-2 Monaten, die Infektionszahlen steigen wieder. Die ohnehin noch bestehende Reisewarnung für Madeira gilt jetzt auch wieder für die Algarve und die Azoren, verbunden mit allen Vorschriften zur Ein- und Ausreise.
Für Spanien gibt es ebenfalls neue Reisewarnungen. Sie betreffen die Region Kastilien-La Mancha.
Katastrophal ist und bleibt die Situation in Lateinamerika. Als Hochrisikogebiet wurde jetzt auch Argentinien eingestuft. Das Land wird damit genauso wie Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Paraguay und Uruguay eingestuft.
Auch die völlig chaotische Gesundheitslage in Brasilien bleibt. Das Land gilt weiterhin als Hochrisikogebiet für Mutationen.
Immerhin gibt es auch einige „Entspannungsmeldungen“. Von der Liste der Risikogebiete wurden Großbritannien und Barbados gestrichen. Von der Liste der Risikogebiete wurden auch einzelne Landesregionen gestrichen. Es sind die Regionen Pirkanmaa (Finnland), sowie Mid-West und South-West (Irland).
Auf der Liste der Mutationsgebiete stehen derzeit 13 Länder. Als Hochinzidenzgebiete sind 42 Staaten oder Regionen ausgewiesen. Das Label Risikogebiet gilt für 106 Staaten oder Regionen. Für 41 Länder gibt es keine Reisewarnung mehr.
TUI Cruises mit neuen Vorgaben
Die Reederei hat für die Kreuzfahrten ab Kanarische Inseln und für Griechenland strengere Check-In Bedingungen bekanntgegeben. Wie das Fachportal „Cruisetricks.de“ berichtet, müssen Kreuzfahrtpassagiere zum Boarding ab 13. Mai einen negativen PCR-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden vor der Anreise zum Abflughafen gemacht wurde. Darüber hinaus muss zur Fluganreise zusätzlich ein Antigen-Schnelltest gemacht werden und das frühestens am Abend vor dem Flug.
Die Tests sind bis 7. Mai im Reisepreis eingeschlossen. Danach müssen Gäste diese aus der eigenen Tasche bezahlen. Das kostet für den PCR-Test pro Person 75 Euro. TUI Cruises hilft bei der Organisation auch für den notwendigen Schnelltest vor der Rückreise. Dies kostet weitere 30 Euro. Weitere detaillierte Informationen finden Sie HIER!
Neu ist, dass die Testpflicht auch für bereits geimpfte Gäste an Bord gelten wird.
Condor – LH-Streit
Die Auseinandersetzung um die Zubringerflüge der Lufthansa für Condor Fernstreckenverbindungen ist erst einmal vom Tisch. Nach Mahnungen von Bundes-Kartellamt und EU-Behörden hat Lufthansa eingelenkt und garantiert die Zubringerverbindungen erst einmal bis mindestens März 2022. Allerdings folgt jetzt ein sogenanntes „Hauptsacheverfahren“ beim Kartellamt. Hier soll innerhalb eines Jahres endgültig über den Streit der beiden Fluggesellschaften entschieden werden. LH hält die Aufkündigung nach wie vor für rechtens. Bis zu dieser Entscheidung ruht aber der Konflikt erst einmal.
Hotelgruppen schlagen Alarm
Die wirtschaftliche Lage ist alarmierend. Wir berichteten in der letzten Woche von den finanziellen Problemen bei Maritim. Die Hotelgruppe ist aber nicht die einzige mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Ebenfalls letzte Woche gab es eine gemeinsame Pressekonferenz der Hotelgruppen Achat, Althoff, Centro Hotel Group, Georgeous Smiling Hotels, Dorint, Dormero, H-Hotels, Lindner und Leonardo. Die Vertreter sagten dort, dass die versprochenen Finanzhilfen nicht ausreichen und forderten eine finanzielle Entschädigung für die seit Monaten vorgegebenen Quasi-Lockdowns der Hotellerie. Sie äußerten auch ihre Enttäuschung darüber, dass ein Großteil der versprochenen Hilfsleistungen immer noch nicht angekommen sei. Hier klafft, laut Bundeswirtschaftsministerium die Lücke zwischen abgearbeiteten Hilfsanträgen beim Bund und der tatsächlichen Zahlungen, der durch die Bundesländer erfolgen müsse.
Zusammengefasst wurde das Problem von Lindner-Hotels-Geschäftsführer Otto Lindner. Er ist auch Vizepräsident des Branchenverbandes DEHOGA. Lindner betonte mit Verweis auf die aufgebrauchten Kapitalreserven:
Wir sind nicht der Pandemietreiber, deswegen steht uns Schadenersatz zu.
Politisch gestützt werden die Forderungen der Hotels durch die Opposition im Bundestag. FDP-Mann Wolfgang Kubicki sagte in einer Video-Botschaft im Rahmen der Veranstaltung:
Es geht darum, das Überleben einer ganzen Branche zu sichern.
Da die Firmen ihr Gewerbe, aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht ausüben dürften, müssten hier umfangreiche staatliche Unterstützungszahlungen erfolgen.
Flugverkehr & Klimabilanz
Durch den Rückgang des Flugverkehrs im vergangenen Jahr gab es, neben den enormen wirtschaftlichen Problemen der Fluggesellschaften in der Klima-Statistik der EU-Kommission eine Zahl, die zunächst positiv klingt. Die Flugemissionen sanken 2020 in Europa um 64,1 Prozent.
Die Statistik zeigt aber deutlich, dass Airlines nicht der alleinige Schadstofftreiber sind. Die Gesamtstatistik der EU-Kommission weist nämlich, bezogen auf die Gesamtwirtschaft, nur einen Rückgang von 13,3 Prozent klimaschädlicher Emissionen aus. Der Spitzenausstoß kommt nach wie vor von Kraftwerken und Industrieabgasen. Der Rückgang hier lag bei lediglich 11,2 Prozent.
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