Erneuter Bahnstreik
Die GDL hat heute Vormittag mitgeteilt, dass es weitere Streiks geben wird, da die Bahn bisher kein neues Angebot vorgelegt habe. Ab Morgen 17 Uhr soll es Streiks im Güterverkehr geben. Der Personenverkehr soll ab Montagmorgen 2 Uhr bestreikt werden. Die Maßnahmen sind bis Mittwoch geplant, betonte GDL-Chef Claus Weselsky.
Ausweg nicht in Aussicht
Die Situation ist derzeit doppelt verfahren, auch angesichts des Machtkampfs zwischen der größeren Gewerkschaft EVG und der kleineren Gewerkschaft GDL. Die EVG droht jetzt ebenfalls mit Streik, falls das Management der Deutschen Bahn die kleinere GDL bevorzugen sollte. Es gibt einen Tarifvertrag zwischen Bahn und EVG. Dieser beinhaltet aber ein Sonderkündigungsrecht, falls der Abschluss mit kleineren Gewerkschaften zu stark vom ausgehandelten Tarifabschluss abweiche. Das Bahnmanagement befindet sich damit in einer nicht beneidenswerten Position. Gleich wie man sich entscheidet, es wird gestreikt.
Die EVG hat GDL und Bahn zudem aufgefordert, endlich eine Einigung zu erzielen, da die Forderungen beider Seiten nicht weit auseinanderlägen. Lest dazu auch meinen Kommentar von letzter Woche…
Kreta: Steigende Zahlen – Strengere Regeln
Die Neuinfektionszahlen auf Griechenlands größter Urlaubsinsel steigen. Seit Mittwoch gibt es deshalb erhebliche Einschränkungen. In der Region Rethymnon gilt für sieben Tage eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 1 Uhr und 6 Uhr (Ausnahmen: Weg zur Arbeit, Weg zu Arzt, Krankenhaus oder Apotheke). Dazu kommt das Musikverbot in Restaurants, Bars und Nachtklubs. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen.
Diese Regeln gelten bereits in den Bezirken rund um die Städte Heraklion und Chania. Sie wurden jetzt bis 25. August verlängert.
Aber nicht nur Kreta hat ein Problem. Auch auf den Inseln, Korfu, Lesbos, Naxos und Rhodos steigen die Inzidenzzahlen. Damit drohen dort ebenfalls Einschränkungen, die vergleichbar sein dürften.
Corona – Kurzmeldungen
Balearen
Nach ohnehin schon erheblichen Einschränkungen könnte es auf den Balearen in den nächsten Wochen eine Impf-Nachweis-Pflicht für Gäste von Restaurants und Bars geben. Nicht geimpfte Personen könnten dann Lokalitäten nur noch mit einem negativen PCR-Test betreten. Das sehen Pläne der Regionalregierung vor. Um das zu realisieren, bedarf es aber der vorherigen Zustimmung der Zentralregierung in Madrid. Das „Mallorca-Magazin“ schreibt, dass diese Maßnahmen, nach Genehmigung, auch für den Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen Anwendung finden könnte.
Tunesien
Die Behörden in Tunesien haben ebenfalls eine Einreiselockerung für geimpfte Reisende bekanntgegeben. Vollständig Geimpfte müssen, nach dieser neuen Regelung, nicht mehr in Quarantäne. Für nicht Geimpfte ist eine zehntägige „häusliche Quarantäne“ vorgesehen. Ausgenommen von dieser Regel sind nicht geimpfte Pauschalreisende. Die Vorlage des Reisegutscheins ersetzt in diesem Fall den Impfpass. Während des Aufenthalts dürfen sich nicht geimpfte Urlauber allerdings nicht frei bewegen. Die bürokratische Vorschrift lautet, es sei eine Bewegungsfreiheit ausschließlich innerhalb ihrer Reisegruppe gestattet. Was das genau bedeutet und ob dies kontrolliert wird, geht aus den Regelungen nicht hervor. Letztlich ist diese Maßnahme eine wachsweiche Regelung zugunsten der tunesischen Tourismuswirtschaft.
Singapur
Geimpfte Passagiere, mit Anreise aus Deutschland, sollen ab 8. September wieder ohne Quarantäne in Singapur einreisen dürfen. Voraussetzung dafür ist ein doppelter negativer PCR-Test (max. 48 Stunden vor Abflug und bei Ankunft) und der durchgehende Aufenthalt in Deutschland 21 Tage vor der Reise. Weiterhin muss ein sogenannter „Vaccinated Travel Pass“ spätestens 7 Tage vor der Anreise bei den Behörden in Singapur beantragt werden. Nach Ankunft dürfen geimpfte Passagiere ihr Hotel in Singapur erst verlassen, wenn der Einreise-PCR-Test negativ ist. Während des Aufenthalts sind weitere PCR-Tests verpflichtend. Die neue Regelung befreit von der 10 tägigen Quarantäne bürdet Reisenden aber erheblichen Aufwand auf.
Deutsche Zahlen
Die deutschen Corona-Inzidenzzahlen steigen weiter. Das RKI meldete heute Morgen eine Deutschland-Inzidenz von 48,8. Die Werte unterscheiden sich, auch durch die Impfungen zwischen den Altersgruppen erheblich. Bis zur Altersgruppe ab 55 aufwärts liegt sie noch unter 20. Der höchste Wert wird in der Altersgruppe 20 bis 24 registriert. Dort liegt er bei knapp 95. – Wichtig sei jetzt eine möglichst flächendeckende Impfung. Nicht geimpfte Personen seien jetzt höchst gefährdet.
Die australische Airline „Quantas“ hat eine Impfpflicht für alle Mitarbeiter angeordnet. Fliegendes Personal muss die Impfung bis Mitte November nachweisen. Alle anderen Mitarbeiter*innen haben Zeit bis März 2022. Das Management sieht darin eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit auf ihren Flügen. Die internationalen Grenzen Australiens sind, wegen der Corona-Pandemie, seit März 2020 geschlossen.
Alitalia = ITA = Alitalia!?!
Das „Einstampfen“ der alten Alitalia zieht sich schon Jahre. Verkäufe sind mehrfach gescheitert, der italienischen Staat hat die finanziell marode Gesellschaft immer wieder mit Krediten gestützt. Dann wurde irgendwann doch der Wandlungsprozess zwangseingeleitet.
Seit dieser Woche gibt es nun Fortschritte für die Nachfolge-Airline „Italia Trasporto Aereo“ (ITA). Sie bekam ihr AOC (Luftbetreiberzeugnis) sowie die Luftverkehrsbetriebsgenehmigung. Dem Neustart steht also nichts mehr im Weg.
Ticketverkauf und Betrieb können starten. Dies möchte die neue Airline allerdings unter dem alten Namen „Alitalia“ machen. Dafür muss die neue Gesellschaft den alten Namen aber erst noch ersteigern. Dies ist geplant, aber nicht selbstverständlich, da es sich um eine europaweite öffentliche Auktion handelt.
Die neue Gesellschaft wird mit weniger Personal, weniger Flugzeugen und weniger Slots (Anzahl der Starts und Landungen an Flughäfen) starten. Der Maschinenpark soll ausgebaut werden. Slots sind Verhandlungssache. Zunächst besitzt ITA nur 85 Prozent der Slots der Vorgängerin am Flughafen Milano-Linate und 43 Prozent der Slot-Kapazitäten am Airport Rom-Fiumicino. Das sind realistische, wenn auch nicht ideale Ausgangsbedingungen.
Hurrikans „Grace“ & “Henri”
Als „Kategorie 1-Sturm“ ist Grace über die Halbinsel Yucatan an der mexikanischen Ostküste weggezogen. Bei Windgeschwindigkeiten um 130 km/h hielten sich die Beschädigungen in Grenzen. Todesopfer sind nicht zu beklagen, Zerstörungen halten sich noch in Grenzen. Rund 120 Tausend Touristen halten sich zurzeit in der Region auf. Besonders betroffen war der Touristenort Tulum. Am Flughafen von Cancun musste der Betrieb eingestellt werden.
Grace zieht vermutlich weiter in den Golf von Mexiko. Das US-Hurrikanzentrum geht davon aus, dass der Sturm Morgen erneut auf die mexikanische Ostküste treffen wird. Als Tropensturm hatte Grace in dieser Woche bereits in Haiti für Überschwemmung und einzelne Zerstörung gesorgt. Dadurch wurden die Rettungsmaßnahmen nach dem starken Erdbeben in Haiti zusätzlich erschwert.
“Henri” auf See
Das “National Hurricane Center” beobachtet weiterhin auch Tropensturm “Henri”, der aktuell auf dem Atlantik vor der US-Ostküste unterwegs ist. Man befürchtet, dass sich der Sturm zu einem Hurrikan mausern könnte. Ein möglicher Landgang könnteam frühen Sonntagmorgen (US-Ortszeit) geschehen. Der Ort des Landfalls wird derzeit in einem Bereich zwischen New York und den New England-Staaten vermutet.
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