D-RR News 21.09.22 – Vorkasse / Herbstferien / Fiona / DZT

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

264,6 (steigend)

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner )

56.715

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

90

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

149.169

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Die Sache mit der Vorkasse – Reiseradio-Kommentar

Reiseradio-Kommentar von Rüdiger Edelmann

Der Verbraucher hatte den großen Ärger, während der Pandemie und insbesondere im letzten Reisesommer. Flüge fielen aus, Entschädigungen und Erstattungen blieben aus. Verbraucherschützer fordern seit langem die Abschaffung der Vorkasse bei Flugbuchungen. Argument: Wer erst bezahlt, wenn er eincheckt ist auf der sicheren Seite.

Airlines sehen das gänzlich anders. Sie befürchten eine Unplanbarkeit bei Flügen. Wer nicht kommt zahlt nicht. Wenn Viele nicht kommen, zahlt die Fluggesellschaft drauf.

Reisebüros und Agenturen sehen ein größeres Chaos auf sich zukommen, denn letztlich muss dort kassiert werden und wenn es die Belastung der Kreditkarte ist. Ein weiterer Arbeitsgang und weitere Kosten, die sicher weder Airline noch Fluggast bezahlen möchten.

Chaos entstünde auch, wenn künftig jeder Reisende, vor dem Check-In erst mal seine Rechnung bezahlen müsste.

Veranstalter argumentieren mit dem Mittelweg, der ja auch bei Pauschalreisen praktiziert werde: Anzahlung bei Buchung und Restzahlung kurz vor Abreise. Das wiederum finden Fluggesellschaften nicht witzig, denn mit den Beträgen der kompletten Bezahlung bei Buchung entsteht ein Finanzpolster, das dann verschwinden würde.

Praktische Auswirkungen eines theoretischen Problems. Die politischen Forderungen, die jetzt durch das Bundesland Niedersachsen im Bundesrat eingebracht wurden, wären nicht notwendig, wenn Flüge verlässlich stattfinden würden. Sind sie aber in den letzten beiden Jahren nicht und – machen wir uns nix vor – die Airlines haben mit ihren Kunden Spielchen gespielt und wundern sich jetzt, dass Fluggäste und im Anschluss auch Verbraucherschützer und Politik sauer sind und Konsequenzen fordern.

Die eingebrachte Idee von einem Treuhandkonto, auf das Kunden einzahlen und die Airline erst zugreifen darf, wenn ihr Fluggast in der Luft ist, klingt einleuchtend. Aber bräuchten wir das alles, inklusive der dazugehörigen Diskussion, wenn Fluggesellschaften das tun würden, was sie versprechen? Flüge anbieten und möglichst pünktlich durchführen.

Jetzt entscheidet die Politik. Selber schuld. Hoffentlich entsteht aber dadurch nicht noch größeres Chaos.


Rückblick: Flugverzögerungen und -ausfälle

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das Fluggastportal Airhelp hat „fast pünktlich“ zur „Vorkasse-Diskussion“ (siehe Kommentar) eine Bilanz des Reisesommers 2022 vorgelegt.

Ergebnis: Zwischen Juni und August war jeder dritte in Europa gestartete Flug entweder verspätet oder wurde gestrichen. 36 Millionen Passagiere kamen nicht oder stark verspätet ans Ziel. Alleine von ausgefallenen Flügen waren fast 4 Millionen Fluggäste betroffen.

36 Prozent aller Flüge waren dementsprechend von Entschädigungsleistungen betroffen. Viele Fluggäste warten immer noch auf diese Zahlungen bzw. Rückerstattungen.

Preisstabile Herbstferien

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der letzte große Urlaubsrun des Jahres startet demnächst durch. In zwei Wochen geht es los mit den Herbstferien in den ersten Bundesländern. Wer pauschal gebucht hat, ist preistechnisch auf der sicheren Seite. Alle Unentschlossenen, so die meisten Veranstalter, können ebenfalls entspannt sein. Auch wenn deutliche Preiserhöhungen inzwischen zum Alltag gehören, die Reiseindustrie verspricht ein stabiles Preisgefüge. Kurzfristige Erhöhungen seien unwahrscheinlich, die Preisverhandlungen lange abgeschlossen.

Geht noch was?

Offensichtlich ist die Ferienzeit auch noch einmal gut gebucht, denn einige Veranstalter zeigen sich inzwischen sogar skeptisch, wenn es um Last-Minute-Buchungen geht. Die Angebote sind gut gebucht, große Schnäppchen offensichtlich nur mit intensiver Suche auszumachen. Alle Veranstalter sagen aber, es gäbe noch Hotel- und auch Flugkontingente.

Fündig werden kann man insbesondere noch in der Türkei, Tunesien und Ägypten. Das heiße aber nicht, so durchweg die Veranstalter, dass beliebte Ziele in Griechenland und Spanien ausverkauft seien.

Einig ist sich Reisebranche auch, dass es im Lauf des Winters, auch beim Urlaub, zu kräftigen Preiserhöhungen kommen kann.

Hurrikan Fiona bleibt gefährlich

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Wir berichteten am Montag über die erheblichen Zerstörungen, die „Fiona“ in Puerto Rico angerichtet hat. Inzwischen gibt es auch zum Teil heftige Auswirkungen in der Dominikanischen Republik, über die der Sturm in den letzten beiden Tagen hinweggezogen ist.  Wie prognostiziert überquerte die Wirbelsturmfront sowohl die Urlaubsgebiete rund um Punta Cana und die Halbinsel Samana. Gestern fegte Fiona mit heftigen Regenfällen über die Turks & Caicos-Inseln.

Hurrikan Stufe 3

Das „National Hurricane Center“ der USA hat Fiona inzwischen als Hurrikan der Stufe 3 eingestuft. Das bedeutet Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Auf den betroffenen Inseln ist die Stromversorgung kaum noch gewährleistet. Inzwischen gibt es insgesamt 5 Todesopfer.

Sturmprognose

Screenshot – National Hurricane Center, Miami

Fiona setzt seinen Weg inzwischen in nördlicher Richtung über den Atlantik fort. Nächste betroffene Region könnte am Freitagabend und Samstag jetzt die kanadische Ostküste mit New Brunswick, Nova Scotia und Neufundland sein. Vermutlich dürfte Fiona bis dahin aber zum Tropischen Sturm zurückgestuft worden sein.

DZT-Etatausweitung gefordert

Anja Karliczek – Foto (c) Anja Karliczek / Claudia Feldmann

Die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek, hat sich in einem Beitrag für die „WirtschaftsWoche“ noch einmal für eine Etataufstockung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)  ausgesprochen. Die Auslandswerbung für den Deutschlandtourismus müsse in den gegenwärtigen Zeiten ausgedehnt und nicht eingeschränkt werden. Sie schrieb u.a.:

Das ist für mich als tourismuspolitische Sprecherin der falsche Weg.

In diesem Zusammenhang verwies sie auf unsere Nahbarländer Österreich, Schweiz und Frankreich, die gerade jetzt erheblich mehr in die Tourismuswerbung und damit in die wirtschaftliche Stärkung des Tourismus im eigenen Land investierten. Insbesondere die weniger frequentierten Regionen Deutschlands müssten jetzt stärker beworben und in den Fokus gerückt werden.

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