D-RR News 21.11.22 – Klima / Schnee / IKI / DJH / Bahn

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Corona-Zahlen des Tages (RKI)

wie immer am Montag mit geringerer Aussagekraft, da übers Wochenende keine neuen Meldedaten erfasst werden

179,6

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner )

?

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

?

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

156.613

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie, entspricht der Einwohnerzahl von Herne / NRW)


Reiseradio-Kommentar: Es geht einfach nicht voran

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Das ist letztlich die Schlagzeile für die mit Verspätung zu Ende gegangene Weltklimakonferenz in Ägypten. Viel Streit und wenig Fortschritt. Das sorgt für Frust.

Da ist der Fond zum Ausgleich von Klimaschäden für Entwicklungsländer. Leider weigert sich zum Beispiel China nach wie vor dort einzubezahlen.

Defacto Fortschritt: Keiner! – Das macht ärgerlich angesichts von kaum noch einzuholenden Absichtserklärungen in Sachen Reduzierung des weltweiten Temperaturanstiegs.

Ist dies schon das Ende der Fahnenstange? Ich will es nicht hoffen, aber der Frustpegel ist ganz schön hoch, angesichts des auf der Stelle Tretens. – Kleine Hoffnungen, diskutiert auch im Reiseradio-Podcast-Talk mit Norbert Fiebig, finden trotzdem statt. Die DRV-Ecotrophea mit guten Beispielen aus der Reisebranche. Die Fortschreibung in Richtung Nachweis der CO2-Fußabdrucks beim Reisen. Eine Klimaschutzinitiative und daraus wachsende Wettbewerbe in eine gute Richtung. – Wird letztlich die Wirtschaft die Politik überholen in Sachen Initiativen, wenn es im politischen Weltgeplänkel zum Klimaschutz nicht voran geht? Wird schwierig, solange Konzern-CEOs noch darüber nachdenken, wie sie trotz der Klimakrise profitabel wachsen können.  

Was ist mit uns Verbrauchern, Reisenden, mobilen Menschen? Sind wir bereit Einschränkungen hinzunehmen? Ist es ein richtiger Weg, Umwelt- und Klimaschutz über den Preis realisieren zu wollen? Ich bin da skeptisch, wenn ich mir die Worthülsen von Politik und radikalen Standpunkten anhöre. Die Fragen sind alle gestellt. Antworten jedoch kann und will man nicht geben, geschweige denn etwas entscheiden, was vielleicht weh tut.

Nur: Der Sponti Spruch „Gar nicht ignorieren“ funktioniert nicht mehr. Gesellschaftliche Veränderungen fallen schwer, aber sie sind zwingend notwendig. Wenn sich wenigstens diese Erkenntnis durchsetzen würde.


USA: 2 Meter Neuschnee – Klimasturm?

Seltsame Aussichten – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Nach Hurrikans und tropischen Stürmen brach am Wochenende eine Schneekatastrophe über den Nordosten der USA herein. 15 Zentimeter Neuschnee in einer Stunde und ein Gesamtniederschlag von 2 Metern wurden registriert. Große Teile des US-Bundestaat New York sind erstarrt von Schnee und Kälte. Das öffentliche Leben liegt brach.

Was sagt Gouverneurin Kathy Hochul? So etwas sei noch nie passiert. Die meteorologische Erklärung scheint klar. Extrem kalte Luft saugt Feuchtigkeit der noch wärmeren „Großen Seen“ auf und lässt den daraus entstehenden Schnee über Land wieder ab. Allerdings gibt es auch da keine Begründung für die Heftigkeit.

Zu allem Überfluss trifft es die Menschen pünktlich vor dem großen Feiertagswochenende um Thanksgiving mit der höchsten Reiseintensität im ganzen Land und bei zwei Meter Schneehöhe wird auch der sogenannte „Black Friday“ in dieser Woche kein Vergnügen.

Internationale Klimaschutzinitiative startet Ideenwettbewerb 2022

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) sucht weltweit nach ambitionierten und innovativen Projektideen zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Erhalt der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel ist es, die Partnerländer dabei zu unterstützen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, Anpassungen an den Klimawandel umzusetzen und die Biodiversität zu schützen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellt dafür gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Auswärtigen Amt (AA) insgesamt 280 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesem Ideenwettbewerb bündeln die drei Ministerien ihre Kompetenzen und suchen erstmals gemeinsam. Die Förderhöhe pro Projekt beträgt zwischen 10 und 20 Millionen Euro.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck – Foto: BMWK

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagt dazu:

Der Klimawandel ist längst Realität, seine ökologischen und sozialen Folgen zeigen sich in allen Regionen der Welt: Extremwetter-Ereignisse wie Hitze oder Überflutungen treten häufiger auf, soziale Ungerechtigkeiten werden größer. Besonders stark betroffen sind wirtschaftlich schwache Länder des globalen Südens, die gleichzeitig am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, weil sie nur wenig Treibhausgas-Emissionen verursachen. Zugleich wird es uns nicht gelingen, die weltweiten Emissionen kurzfristig erheblich zu senken, wenn wir dafür nicht die großen Schwellenländer wie Indien, Südafrika, Indonesien oder Vietnam an Bord haben. Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative fördern wir daher ambitionierte Projekte, um in unseren Partnerländern den Wandel zu einer klima- und biodiversitätsfreundlichen Gesellschaft voranzutreiben.

DJH-Bayern: Rest(e)los glücklich

Restelos glücklich: Projekt DJH – Foto: BUND Bayern

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN), Kreisgruppe München starten eine gemeinsame Initiative zur Reduzierung von Speiseresten in Jugendherbergen. Das Pilotprojekt wird zunächst in fünf Häusern des Verbands umgesetzt.
In Deutschland landen rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Auch in Jugendherbergen fallen jährlich große Mengen an Speiseresten an, die sowohl während der Zubereitung als auch bei Gästen während den Mahlzeiten entstehen. Diese müssen aufwendig entsorgt werden, obwohl sie unter Umständen noch verwertbar wären.

In einem ersten Schritt wird in den fünf Pilothäusern die Menge der im Verlauf mehrerer Wochen anfallenden Speisereste gemessen und protokolliert. Danach soll analysiert werden, in welchen Bereichen der Verpflegung besonders große Mengen an Speiseresten entstehen und ob dies mit bestimmten Verpflegungsformen (z.B. Buffet mit Selbstbedienung) oder Rezepturen zu tun hat. Auf der Basis der Erkenntnisse sollen Abläufe in den Küchen und auch Angebote nachjustiert werden.

Anke Neumeier von der Projektstelle „Ökologisch Essen“ beim Bund für Naturschutz erklärt dazu:

Schon das alleinige Messen der Essensreste führt bei den meisten Küchen zu einer automatischen Reduzierung ihrer Abfälle. Die Küchenteams des DJH gehen dabei noch weiter: Sie suchen gezielt nach Möglichkeiten, die Essensreste einzusparen und nehmen dabei sogar ihre Tischgäste durch die Stärkung ihres Umweltbewusstseins mit.

Das Pilotprojekt wird bis Ende 2023 laufen. Die Ergebnisse sollen danach in das verbandseigene Qualitätsmanagement überführt werden und verbindlich für alle Häuser sein.

Bahnstrecke nach Berlin bleibt gesperrt

ICE-Fensterblick – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

„Verzögerungen im Betriebsablauf“ werden wohl bis zum Ende des Monats auf der Fernverkehrsstrecke zwischen Hannover und Berlin zum Tagesgeschäft gehören.

Wie die Bahn mitteilt, werden die erforderlichen Bauarbeiten nach dem Güterzugunfall in der letzten Woche bis mindestens nächsten Sonntag dauern. Hauptproblem dabei ist das Gas, das mühsam aus den umgekippten Kesselwagen abgepumpt werden muss. Das dauert, denn Propangas ist hochentzündlich. Am Wochenende mussten die Bergungsarbeiten deshalb mehrfach unterbrochen werden.

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