D-RR News 27.06.24 – Bahntrasse, Olympiapendeln, Badespaß

IC2-Zug der Deutschen Bahn - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ja, ja, die Bahn

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Irgendwie will man es ja nicht immer so glauben. Da ist von großflächiger Renovierung des Schienennetzes die Rede für mehr Verbindungen und mehr Züge. Ausbau,  frei nach „Grobschnitt“: Geschichte wird gemacht, es geht voran! – Mhhh… und was ist jetzt mit der Meldung über die geplante Reduzierung oder auch Einstellung von IC-Verbindungen? Es gibt nämlich ein neues Schreckgespenst, das viele noch nicht kennen oder auch nicht wissen, was es ist. Sein Name: Trassenpreis.

Trassen…was?

Der ist schwer zu erklären oder doch wieder ganz einfach. Die Bahn ist nicht nur einfach die Bahn. Die meisten Menschen kennen den Unterschied zwischen DB Fernverkehr und DB Regio. Aber es gibt auch die DB Netz AG. Diese betreibt das Schienennetz. Dafür berechnet sie den DB-Gesellschaften und auch den im Netz fahrenden Privatbahnen quasi eine Benutzungsgebühr. Diese soll steigen oder andersrum, der große finanzielle Betriebsanteil des Bundes soll sinken. Das wiederum bedeutet, dass die Nutzung des Schienennetzes teurer wird. Der „TRASSENPREIS“ steigt. So will es Volker Wissings Verkehrsministerium. Wir kennen ihn schon den FDP-Satz: „Das regelt der Markt“.

Weniger Züge sind billiger

Ja und weil der Preis steigt, hört man, dass das insbesondere bei der DB Fernverkehr teurer werden soll. So teuer, dass jene DB Fernverkehr überlegt, im nächsten Jahr IC-Verbindungen zu streichen oder zumindest stark einzuschränken. So will es „Der Spiegel“ recherchiert haben. Betroffen sein könnten die Intercity-Linien 61 (Karlsruhe – Stuttgart – Aalen – Crailsheim – Nürnberg – Leipzig), 51 (Gera – Weimar – Erfurt – Gotha – Kassel – Dortmund – Köln) und 34 (Norddeich Mole – Münster – Dortmund – Siegen – Frankfurt). Sie würden komplett gestrichen. Beim ICE nach Stralsund, dessen Ausbau vor zwei Jahren noch gefeiert wurde in Sachen Nachhaltigkeit bei der Ostsee-Reise, würden zumindest in der Nebensaison die Frequenzen stark eingeschränkt. Dies übrigens bei steigenden Fahrpreisen.

Geringeres Angebot behindert den Fortschritt

Pro Bahn protestiert, Grüne halten das für falsch. Der nächste Ampel-Streit wäre damit am Start. Was bleibt ist das Dilemma von Huhn und Ei. Streicht man, dann fahren die Menschen wieder mehr mit dem Auto. Streicht man nicht, ist ein Defizit vorprogrammiert. Über die Divergenz zwischen Schienen- und Straßenausbau schweigen wir lieber.

Die Bahn betont, dass diese Maßnahmen nicht in ihren Planungen für 25 stehen. Na, warten wir’s ab. So jedenfalls wird das nix mit der Verkehrswende.


 Saarland buhlt um Olympia-Gäste

Es ist seit geraumer zeit bekannt: In diesem Sommer steigen während der Olympischen Spiele die Hotelpreise in Paris ins Unermessliche. Wer Tickets hat, fragt sich sicher zurecht, wie die Übernachtung finanziert werden soll.

St. Johannser Markt in Saarbrücken – Foto: Yannik Planta / TZS

In diese Presche springt jetzt Saarland Tourismus. Saarbrücken liege direkt an der französischen Grenze und verfüge über eine Vielzahl schöner Hotels, Ferienwohnungen und Restaurants, die im Vergleich zu Paris deutlich preisgünstiger sind. Zudem biete Saarbrücken eine direkte TGV-Verbindung nach Paris.  In nur 1 Stunde und 52 Minuten sei man mit den schnellen Zügen im Zentrum von Paris. Damit sei Saarbrücken das ideale Basislager für die Olympischen Spiele in Paris.

Pendeln zu Olympia

Die schnelle Verbindung wird montags bis samstags um 8, 11 und 15 Uhr angeboten. Sonntags fährt der TGV um 13 und 15 Uhr. Die Rückfahrt von Paris nach Saarbrücken ist samstags und sonntags um 9.05 Uhr, 13.09 Uhr und 19.06 Uhr möglich, werktags um 9.05 Uhr, 13.09 Uhr, 17.09 Uhr und 19.06 Uhr. Alle Abfahrtszeiten sind über die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn abrufbar.

Wer eine Unterkunft in Saarbrücken buchen möchte, kann sich an die Tourismus Zentrale Saarland wenden. Und nach der Rückkehr am Abend lässt sich in Saarbrücken auch prima französisch angehaucht essen gehen. Der Wahlspruch der Saarländer: „Hauptsach gudd gess“ kommt schließlich nicht von ungefähr.

Wer blickt noch durch?

Die jüngste Airline der Lufthansa Group, Lufthansa City Airlines, hat gestern ihren Flugbetrieb gestartet. Für den Erstflug VL 2508 startete ein Airbus A320neo aus München Richtung Birmingham.

Estflug LH City-Airlines – Foto: Lufthansa Group

Der Kunde wiederum versteht es eher nicht mehr. LH, LH CityLine, LH City Airlines? Wo bitte ist der Unterschied und wie erkenne ich das? Selbst LH-Großaktionär Klaus-Michael Kühne meint:

Lufthansa hat aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch

Letztlich ist es „Finanzstrategie mit Einsparungspotential“, was LH und CEO Carsten Spohr da treiben. Die Pilotengewerkschaft „Cockpit“ (VC) kritisiert seit Jahren. Das Management setzt sich trotzdem durch. Die Gefahr für die Kundschaft: Bei noch einer Airline müssen dann Tarifverhandlungen durchgeführt werden und drohen künftig Arbeitskämpfe. Der Erste wird stattfinden, wenn es um das Schaffen eines Tarifvertrags geht.

Chiemgau – Wasserspaß

Freibäder, Seen und Schwimmbäder gibt es (fast) überall. Im Chiemgau legt man das Augenmerk auf die Aktivitäten auf und rund ums Wasser.

Blick auf den Waginger See – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Yoga am See

Im kleinen Strandbad in Tengling am Nordufer des Waginger Sees starten im Sommer die Yoga-Fans jeden Freitag gemeinsam in den Tag. Wer mag, kann sich gegen eine Spende anschließen. Gebraucht werden Matte oder Decke und Badesachen, wenn man anschließend in den See springen möchte.

Segelkurse am Chiemsee

Bei der Chiemsee-Segelschule in Seebruck ist das „Segeln lernen an einem Wochenende“ ab 140 Euro möglich. Vater und Tochter Huber sind leidenschaftliche und erfahrene Segler und geben ihr Wissen auch in Schnupper- und Wochenkursen weiter. Wer bereits einen Segelschein hat, kann sich auch eines der Segelboote ausleihen.

Mit dem SUP die Alz erkunden

Einen gemütlicheren Fluss als die Alz am Nordufer des Chiemsees kann man sich kaum vorstellen. Deshalb eignet er sich perfekt für erste Versuche mit dem SUP. Die Verleihstation ist nur wenige Minuten von der Einstiegsstelle in Seebruck entfernt. Von da geht es in einer Stunde bis zum Flussbad in Truchtlaching. Dort können Brett, Paddel und Schwimmweste abgegeben und der Rückweg mit einem Leih-Fahrrad angetreten werden. Preis: 40 Euro pro Person.

Wasserspaß am Chiemsee – Foto: Chiemgau Tourismus

Familienbad mit freiem Eintritt

Das Schwimmbad in Bergen bietet alles, was Familien an einem Sommertag brauchen: Wasserrutsche, Kinderbecken, Bolzplatz, Spielboot, Volleyballfeld, Matschtisch und Kiosk. Das am Waldrand gelegene Naturbecken, das schon in den 30er Jahren existierte, ist fast so groß wie ein Fußballfeld. Der Eintritt ist frei.

Weitere Tipps und Informationen zu Seen, Wassersport und sommerlichen Unternehmungen gibt es auf der Website von Chiemgau-Tourismus.

Mallorca und der Einsturz

Foto: Herbert Bopp

Der baubedingte Einsturz einer Café-Dachterrasse vot 5 Wochen hatte für Todesopfer und Schlagzeilen gesorgt. Gestern war der Betreiber des „Medusa-Beach-Clubs“ festgenommen worden. Vorwurf: Fahrlässige Tötung in vier, sowie fahrlässige Körperverletzung in 16 Fällen. Der Vorwurf: Der Club hatte keine bauliche Genehmigung zum Betreiben der Dachterrasse

Bereits gestern Abend ist er, nach der Entscheidung des zuständigen Haftrichters wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sein Pass wurde einbehalten und er darf das spanische Staatsgebiet nicht verlassen.

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