Immerhin, das generelle Reiseverbot ist wohl vom Tisch. Rund 40 Tausend Deutsche werden Osterurlaub auf Mallorca machen, Gesichtsmasken immer dabei, auch am Strand. Es gibt erhebliche Einschränkungen im Tagesablauf. Aber darum geht es wohl gar nicht. Es ist offensichtlich der Windhauch von kleiner Flucht und mittlerer Freiheit und das in der Sonne; Auszeit eben.
Wir wissen aus eigener Erfahrung, Auszeiten sind nicht nur gut und wichtig, sie haben den Reiz des Besonderen und warum soll eine Auszeit nicht auch aus einem Depressionstief führen… – zumindest vorübergehend. Auszeit und Feiertage zuhause haben aber auch eines gemeinsam: Die bekannten Regeln, die geforderte Disziplin müssen überall eingehalten werden. Das auch zu tun ist wichtig und für Manchen überlebensnotwendig.
Zum Prinzip Hoffnung gesellt sich jetzt wenigstens die Frühlingssonne und das ist auch ein echter Lichtblick. Die Reiseradio-News wünschen frohe Ostern, wo immer sie das Fest verbringen. Wir melden uns wieder am nächsten Mittwoch (7.4.) – Bleibt gesund, vorsichtig und diszipliniert: …is‘ wichtig, gerade jetzt…!!!
Testpflicht funktioniert
Gute Nachrichten gibt es über die Handhabung der Testpflicht bei der Einreise nach Deutschland per Flugzeug. Seit gestern werden an deutschen Flughäfen flächendeckende Kontrollen der Bundespolizei durchgeführt. Verstöße wurden am ersten Tag keine gemeldet.
Die Frage der Testkapazitäten wird, zumindest in Mallorca, als gut funktionierend eingestuft. Durch die Testmöglichkeit in den Hotels war die Schlange vor dem Testzentrum am PMI-Airport selten lang. Zwei Urlauber wurden positiv getestet. Deren „Urlaub“ wurde damit unfreiwillig im offiziellen „Corona-Hotel“ mit der vorgeschriebenen Quarantäne verlängert. Die Bezirksregierung der Balearen kommt zunächst für diese unfreiwilligen Aufenthalte auf. – Die Reiselust nach Mallorca hat die Testpflicht nicht beeinträchtigt. Die Zahl der Urlauber über Ostern dürfte auf der Baleareninsel bei etwa 40 Tausend liegen.
In Urlaubszielen mit geringerer Test-Infrastruktur (z.B. Malediven) haben Airlines, nicht nur Antigentests, sondern auch qualifiziertes Personal geflogen, die dort notwendige Testungen durchgeführt haben.
Italienische Ostern
Italien schränkt das öffentliche Leben über die Osterfeiertage weitgehend ein. Vom 3. bis zum 6. April dürfen Italiener ihren Wohnort nicht verlassen, um Angehörige außerhalb zu besuchen. Auslandsreisen sind jedoch erlaubt, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt. In Italien tobt dieselbe Diskussion wie hierzulande. Der italienische Hotelverband „Federalberghi“, läuft Sturm gegen die Einschränkung des Inlandstourismus. Deren Präsident Bernarbo Bocca sagte in einem Zeitungsinterview.
Wenn es Regeln gibt, die zu respektieren sind, dann respektieren wir sie, aber wenn sie nur für einige gelten, dann können wir das nicht akzeptieren. Einerseits sperren wir die Italiener in ihren Häusern ein, aber dann lassen wir sie in der ganzen Welt herumfahren: So töten wir den heimischen Tourismus
Der italienische Außenminister Luigi Di Maio konterte unmittelbar danach:
Wir raten den Italienern, nicht ins Ausland zu reisen, weil wir uns noch in einer besonders komplizierten Phase der Pandemie mit aggressiven Varianten befinden, die ganz Europa getroffen haben
Auch für Besucher aus EU-Ländern soll es demnächst eine Test- und Quarantänepflicht bei der Einreise nach Italien geben. Nach Vorlage des negativen Einreisetests würde dann eine Pflichtquarantäne von 5 Tagen folgen, an deren Ende ein zweiter Test steht. Diese Regelungen sind noch nicht verabschiedet.
Spanische Masken
Die generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung oder eines Hotels oder Ferienhauses gilt in Spanien schon seit Juli des letzten Jahres, eingeschlossen war damit auch der Aufenthalt an Stränden. Diese Regelung ist verschärft worden.
Die generelle Maskenpflicht gilt jetzt an den Stränden auch, wenn der Abstand zu anderen Personen größer ist als 1 Meter 50. Die Pflicht zum Tragen der Masken soll stärker kontrolliert werden. Bei Verstoß ist ein Bußgeld von 100 Euro fällig. Ausnahmen von dieser Regel gibt es lediglich für Sporttreibende, sowie Wanderer.
Cubanischer Flugstopp
Aufgrund der Einstufung als Risikogebiet lahmt derzeit die Nachfrage für Urlaub auf Cuba. Condor hat jetzt mitgeteilt, dass der Flugbetrieb nach Varadero deshalb eingeschränkt wird. Sie stoppt das Angebot an Direktverbindungen zwischen Frankfurt und Varadero ab dem 10. April bis voraussichtlich 22. Mai. Die letzten Rückflüge von Varadero sind für den 13. Und 20. April geplant. Urlauber mit späteren Rückflügen sollen trotzdem nach Hause geholt werden. Dafür wird eine Maschine nach Cancun / Mexico auf dem Rückflug in Varadero zwischenlanden, um Passagiere aufzunehmen.
LH-Condor – nächster Akt
Nachdem die sich EU-Kommissarin Gastager zu Beginn der Woche auf die Seite der Condor gestellt hatte, gibt es jetzt für den Ferienflieger auch ein ermutigendes Signal vom Bundeskartellamt. Dort hatte Condor geklagt wegen Marktmissbrauchs von Lufthansa. Nach einer ersten, vorläufigen, Prüfung sieht auch die deutsche Kartellbehörde Zeichen eines Marktmissbrauchs. Durch die Kündigung des Pauschalvertrags über Zubringerflüge werde die wirtschaftliche Situation der Condor gefährdet, da rund ein Viertel aller Condor-Langstreckenpassagiere bisher Anbindungsflüge der Lufthansa nach Frankfurt zum Start mit dem Ferienflieger. Diesen Vertrag hatte LH Ende des letzten Jahres für Juni aufgekündigt. Nach Meinung des Kartellamts sind die Langstreckenflüge der Condor ohne diese Zubringerflüge nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben.
Kartellamtspräsident Andreas Mundt sagte auf Anfrage der Wochenzeitung „Die Zeit“:
Es wäre natürlich zu begrüßen, wenn die Lufthansa den Vertrag mit der Condor nun doch weiter laufen lassen würde, wie dies einigen Presseberichten der vergangenen Tage zu entnehmen war
LH hat die Aussagen des Kartellamts bisher nicht kommentiert. Allerdings gab es bereits am Montag erste Anzeichen des Einlenkens. LH geriete mit einer amtlichen Entscheidung in Schwierigkeiten, auch was den Neustart der eigenen Ferienfluggesellschaft „Eurowings discover“ betrifft. Die neue Konzern-Airline sollte in den nächsten Wochen den Flugbetrieb aufnehmen. Die Ziele des LH-Ferienfliegers sind über weitgehend als direkte Konkurrenz zur Condor angelegt.
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