DRR Corona-News 05.06.20 Reaktionen Konjunkturpaket / Überfüllung befürchtet

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Finanzen

Reaktionen auf Konjunkturpaket

Die Verbände der Reisewirtschaft haben auf das Konjunkturpaket der Bundesregierung sehr verhalten reagiert. Es sind zwar Finanzhilfen für alle Betriebe geplant, die einen Umsatzrückgang von mehr als 60 Prozent verzeichnen mussten. Die Lage bei kleinen Veranstaltern und vor allem auch Reisebüros sieht die Branche noch nicht im grünen Bereich. Hier gilt es nicht nur die Betriebskosten abzudecken, sondern auch die vielen Kundenrückzahlungen zu verkraften. Dies sei insbesondere dann ein finanzielles Problem, wenn die Betriebe selbst kein Geld von Transportleistern, wie zum Beispiel Fluglinien, bekommen und bedeute zusätzliche finanzielle Belastungen aus bereits getätigten Umsätzen.

Generell gilt hier ja inzwischen die gesetzliche Rückzahlungsverpflichtung. Der von großen Teilen der Branche favorisierte Gutschein darf lediglich zur freiwilligen Akzeptanz angeboten werden. Die meisten Kunden bestehen inzwischen aber auf der Rückzahlung.

Die Senkung der Mehrwertsteuer bedeutet auf der einen Seite eine finanzielle Entlastung, auf der anderen aber auch plötzlicher erhöhter Verwaltungsaufwand durch die notwendige Umstellung von Buchhaltungssystemen. Dies wiederum kostet zusätzliches Geld. Viele Unternehmen sagen, der Zeitraum der Reduzierung sei zu kurz und dadurch würde ein Großteil der zusätzlichen Einnahmen an Buchhaltungsdienstleister und Steuerberater durchgereicht.

Immerhin zeichnet sich wohl ein gewisser Interpretationsspielraum beim Konjunkturpaket ab, der noch Verbesserungen bringen könnte. Insgesamt aber, sagt die Reiseindustrie, wäre man mit einem klar definierten Hilfspaket für die Branche besser dran gewesen. So bleiben Unsicherheiten und Diskussionsbedarf in Zeiten, wo es beim Überleben um Wochen oder gar nur Tage geht.

Fliegen

TUIfly: Langstrecke gestrichen

Wie gestern berichtet, plant TUIfly trotz des Finanzdeals mit Boeing eine spätere Übernahme von Boeing 737max Maschinen. Damit schrumpft in der Zwischenzeit die vorhandene Flotte. Gestern hat man am Abend dann auch das Aus für die geplanten Langstreckenverbindungen ab Düsseldorf bekanntgegeben. Ab Herbst waren Verbindungen in Richtung Dominikanische Republik und Mexiko geplant. Daraus wird jetzt vorerst nichts.

LH: Raus aus dem DAX

Lufthansa musste am gestrigen Abend die Streichung des Unternehmens aus dem DAX hinnehmen. Aufgrund der Finanzprobleme notiert LH ab 22. Juni nur noch im MDax, der mittelgroße Firmen abbildet.

Foto: Lufthansa

Zielgebiete   

Deutschland: Droht Überfüllung?

Bereits nach dem ersten Reisewochenende zu Pfingsten zeichnet sich offensichtlich ab, dass die favorisierten Urlaubsgebiete der Deutschen für den Sommer 2020 mit Kapazitätsproblemen kämpfen werden müssen. Übervolle Strände an Nord- und Ostsee, sowie überfüllte Wanderwege in den Bergen lassen für eine Hochsaison Schlimmstes befürchten. Bei allem Kampf um möglichst hohe Auslastung, muss auch über eine Lenkung von Urlauberströmen nachgedacht werden. Dies muss auch die Stunde der alternativen Ziele in Deutschland sein. Letztlich muss man sich in den überlaufenen Regionen auch überlegen, ob man eine zu hohe Kapazität zu Lasten von gesundheitlichen Risiken und schlimmstenfalls einer zweiten Infektionswelle durchzieht.

Als probates Mittel versucht man es auf den Inseln mit dem Stopp für Tagestouristen. Dies wird in anderen geographischen Bereichen nicht funktionieren. Die Hoffnung der Inlandstouristik besteht jetzt, welch Ironie, in der Hoffnung, dass der wieder aufkeimende innereuropäische Tourismus das Problem löst.

Strandurlaub auf Abstand? – Heringsdorf/Usedom

Tschechien: Grenzöffnung bereits am Wochenende?

Das genaue Datum steht noch nicht fest. Mit etwas Glück könnten sich die Schlagbäume zur touristischen Einreise nach Tschechien bereits am Wochenende und damit eine Woche vor dem Ende der allgemeine Reisewarnung heben.

Großbritannien: Maskenpflicht

Die britische Regierung hat eine allgemeine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit (Busse, Bahnen, Geschäfte etc.) verfügt. Die Regelung soll am 15. Juni in Kraft treten.

Türkei: Bald Reisen möglich?

Noch ist die Türkei als außereuropäisches Urlaubsziel vom Ende der allgemeinen Reisewarnung ausgenommen. Dies könne sich aber bald ändern. So wird Thomas Bareiß, Tourismusbeauftragter der Bundesregierung von dpa zitiert. Zunächst aber heißt es noch abwarten. Das Auswärtige Amt und die Bundesregierung würden sich in der nächsten Woche mit diesem Thema beschäftigen.

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