Fülle an der deutschen See
Ein meteorologisch heißes Wochenende wird es ohnehin in Deutschland. Viele Ziele an Nord- und Ostsee warnen noch einmal vor Überfüllung und erinnern an bereits bestehende Regelungen und Maßnahmen.
Aufgrund der drohenden Überfüllung hat die Nordseeinsel Langeoog die Anreise für Tagesausflügler auf die Insel an Wochenenden gestoppt. Innerhalb der Woche dürfen maximal 600 Tagesgäste anreisen. Hauptgrund dafür sei weniger die Überfüllung auf der Insel, sondern mangelnde Kapazitäten der Fähren, die aufgrund der Abstandsregeln nicht in der Lage seien, so viele Menschen zu transportieren. Alle anderen ostfriesischen Inseln genehmigen Tagesgäste. Allerdings gibt es auch hier Regeln für die Anreise und eventuelle Kapazitätsproblem auf den Fährschiffen.
Corona-Kulturkonzept im Chiemgau
Die Initiative “Förder Club Kultur” hat ein flexibles, Corona taugliches Konzept für Live-Konzerte in der Region entwickelt. Schauplätze der zahlreichen geplanten Konzerte werden Kurparks, Freiflächen oder Sportplätze sein. Initiator Florian Starflinger kontaktierte die Künstler und brachte sie mit den passenden Orten zusammen. Dies alles geschehe zur Existenzsicherung von Künstlern, denn viele seiner Kolleginnen und Kollegen bestritten ihren Lebensunterhalt mit Live-Auftritten, die in den vergangenen Monaten weggebrochen seien.
Tickets für die auf 190 Personen beschränkten Veranstaltungen können unter www.fckultur.de gebucht werden. In den mit Liegestühlen und Picknickdecken ausgestatteten Konzerten muss der Mindestabstand gewahrt sein. Gruppen bis zu zehn Personen dürfen zusammensitzen, ansonsten ist es nicht erlaubt, dass Fans sich nahekommen.
Testpflicht mit Bußgeld für Verweigerer
Bei Verweigerung des ab Morgen vorgeschriebenen Corona-Tests nach Aufenthalten in Risikogebieten drohen happige Bußgelder von bis zu 25.000 Euro. Neben allen Ländern, die derzeit noch einer Reisewarnung unterliegen gilt die Testpflicht auch für Einreisen aus, Luxemburg, Ägypten, Marokko und den als Risikogebiet eingestuften spanischen Regionen Katalonien, Aragon und Navarra. Der Test bei Einreise in Deutschland ist kostenfrei.
Für die Türkei gibt es, auch nach der regionalen Aufhebung der Reisewarnung, keine Ausreise ohne negativen Corona-Test.
USA heben Reisewarnung für ihre Staatsbürger auf
Die generelle weltweite Reisewarnung für US-Bürger wurde von der Regierung aufgehoben. Sie wird ersetzt durch individuelle Reisehinweise für einzelne Länder. Dafür sind vier Warnstufen vorgesehen. Von 1 (kein Problem) bis 4 (dringende Reisewarnung) Die Länder der EU, Großbritannien, die Schweiz und die Türkei sind in der Warnstufe 3 (Überdenken von Reiseplänen) einsortiert worden. Ob dies große positive Auswirkung auf touristische Reisen hat, darf aktuell noch bezweifelt werden. Die USA-Einreisesperre aus Europa wurde noch nicht aufgehoben.
Auch Tunesien will Öffnung
Nach Ägypten hat jetzt auch Tunesien für sich die Aufhebung der Reisewarnung gefordert. Die Regelungen könnten denen mit der Türkei entsprechen. Man hoffe, dass das Auswärtige Amt auch Tunesien in eine Liste von Ländern außerhalb der Europäischen Union und des Schengen-Raums einordne, die ein sicheres Ziel für die deutschen Reisenden seien, sagte ein Vertreter der tunesischen Botschaft in Berlin in deinem Interview mit der Deutschen Presseagentur.
US – Kreuzfahrtwirtschaft verschiebt Start
Die Cruise Lines International Association (CLIA) hat mitgeteilt, dass ihre Mitglieder den Start von Kreuzfahrten in den USA freiwillig bis Ende Oktober ausgesetzt haben. Alle großen Reedereien sind Mitglieder der Branchenorganisation CLIA. Bisher galt und gilt das amtliche Verbot der US-Gesundheitsbehörden bis Ende September.
Ryanair-Ärger in Italien
Die italienische Flugsicherheitsbehörde Enac droht Ryanair wegen mehrerer Verstöße gegen die Corona-Sicherheitsvorschriften mit einem Flugverbot im italienischen Luftraum. Der Vorwurf: Wiederholte Verletzungen der von der Regierung angeordneten Covid-19-Gesundheitsbestimmungen. Bei weiteren Verstößen könnten Flüge suspendiert werden. Ryanair fliegt auch von Deutschland aus mehrere italienische Flughäfen an.
TIC mit Branchenkritik
Dirk Bremer, Präsident des Travel Industry Clubs, warnt seine Kolleg*innen in einem Interview mit dem Internetportal „Absatzwirtschaft“ vor falscher Kommunikation mit den Kunden:
Erstens: Ich finde, man sollte in unsicheren Zeiten nicht die Kunden für die Unterfinanzierung des eigenen Unternehmens verantwortlich machen. Aber zweitens: Viele in der Branche sind noch gar nicht so weit, um über Dinge wie Kundenloyalität oder Vermarktungsstrategien nachzudenken.
Lediglich das Krisenmanagement in der Reiseindustrie habe bisher funktioniert. Bei Marketing und Kommunikation gäbe es aber noch gehörigen Nachholbedarf. Gleichwohl sei die wirtschaftliche Situation der Branche so ernst, dass er befürchte, dass viele kleinere und mittlere Unternehmen die Krise nicht überleben könnten.
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