D-RR News 27.10.21 – Reisesommer (FTI) / Madeira / Österreich / Tunesien

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Optimismus ohne Schnäppchen

Einer der Großen der deutschen Reisebranche hat gestern sein Programm für die nächste Sommersaison vorgestellt. Durch die Präsentation des Teams von FTI-Reisen in München zog sich Zuversicht auf eine endlich wieder reibungslose Urlaubssaison im Jahr 2022.

FTI-Group CEO Ralph Schiller – Foto: FTI-Group

Immerhin, so Ralph Schiller, Geschäftsführer der FTI-Gruppe, sei man auch durchs Jahr 2021 einigermaßen heil durchgekommen. Nach nur 10% Auslastung in der Wintersaison 2020/21 gab es in diesem Sommer eine Aufholjagd, die von extrem guten Zahlen geprägt war, aber letztlich und natürlich nicht ausreichte, um das finanzielle Desaster des ersten Halbjahrs 2021 auszugleichen. Zweite gute Nachricht des FTI-Chefs: Pauschalreisen tragen nur unwesentlich zu Corona-Infektion und Weiterverbreitung bei. Maximal 0,7 Prozent aller Urlauber, meist sogar weniger, hätten sich monatlich tatsächlich infiziert. Trotzdem halte man weiter an den umfangreichen Schutzmaßnahmen und –angeboten fest.

Auch wenn der gegenwärtige Umsatz hauptsächlich durch Last-Minute Buchungen generiert werde, spüre man eine Erholung. Auf der Fernstrecke seien insbesondere die Malediven, Mauritius und die Seychellen gut gebucht. Große Hoffnung setzt FTI auch auf die Wiederöffnung der USA am 8. November. Die Nachfrage sei hoch. Fest steht jetzt schon: In vielen Regionen werden die Preise stabil bleiben. Mit Schnäppchen und besonderen Nachlässen ist ziemlich sicher nicht zu rechnen.

Optimismus für den nächsten Sommer

Zuversicht zeigt man für das Geschäft des nächsten Sommers, auch wenn die gegenwärtig guten Buchungszahlen zu einem großen Teil noch aus Umbuchungen dieses und des letzten Jahrs bestünden. Schiller sprach von der Hoffnung auf einen zweistelligen Zuwachs für nächstes Jahr.

Ziele, die durch Eigenanreise erreicht werden können, würden auch 2022 noch eine überdurchschnittlich große Rolle spielen, aber man sei auch gut vorbereitet mit neuen Angeboten: Sowohl in klassischen Zielen wie Griechenland, Spanien und der Türkei, als auch mit attraktiven Angeboten in anderen Teilen der Welt. Der Veranstalter setzt u.a. auch auf eine Erholung des Reisemarkts Ägypten und Vereinigte Arabische Emirate. Beide Ziele waren schon vor der Pandemie wichtige Angebotspfeiler im FTI-Portfolio.

Griechenland zeichne sich durch viele neue hochwertige Hotelanlagen aus. Die Türkei habe exzellente „Resort“-Anlagen zu weiterhin extrem günstigen Preisen. Wie viele andere Reiseanbieter folgt auch FTI dem Trend zum „eigenen“ Swimming-Pool. Sogenannte „Swim-Up-Pools“ seien insbesondere bei Familien extrem beliebt.

Favorit: Privatpool am Zimmer – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Daneben gibt es auch ausgefallene Reisen, zum Beispiel zum „Glamping“ in der marokkanischen Wüste oder einem neuen exklusiven Hotel in einsamen Lage des Oman. Entdeckt als Trendziel hat FTI zudem die israelischen Lifestylemetropolen Tel Aviv und Eilat für Strand, Party, Clubs und Bars.

Probleme? – Probleme

Mietwagen und insbesondere Camper bleiben knapp. – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Gibt es noch Stolpersteine für die Branche, nicht nur für FTI? Ja, da ist nur die Hoffnung, dass spätestens im Mai alles überstanden sein könnte. Und da sind noch in paar pandemiebedingte Faktoren, die sich quer stellen. Ein Beispiel sind die während Corona stark zusammengeschrumpften Kontingente an Mietwagen oder Wohnmobilen. Die Anbieter hatten ihren Wagenpark verkauft und der Nachschub stockt, genauso wie die Anlieferung von Obst und Gemüse in Großbritannien. Da müssen wir durch. Dafür kann mann und frau wenigstens wieder auf die Fidschi-Inseln verreisen, so das Geld dafür da ist. Wenn man den Veranstaltern glaubt, ist das vorhanden, sonst würden nicht so viele Fünf-Sterne-Hotels gebucht.

Madeira ausgezeichnet

Auszeichnung für Madeira – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Madeira wurde bei der diesjährigen Zeremonie der World Travel Awards am 22. Oktober zum achten Mal in Folge als „Europes‘s Leading Island Destination 2021“ ausgezeichnet.

Nominiert waren die Azoren, die Balearen und Kanarischen Inseln, Kreta, Kykladen und die Ägäischen Inseln, Zypern, die Kanalinseln Guernsey und Jersey, Malta, Sardinien und Sizilien.

Auf der Blumeninsel im Atlantik ist man stolz. Eduardo Jesus, Regionalsekretär für Tourismus und Kultur, sagte:

Es ist eine bemerkenswerte Leistung für Madeira, im achten Jahr in Folge die Auszeichnung als „Europe‘s Leading Island Destination 2021“ zu erhalten und damit die Anerkennung, die die Region in den letzten Jahren weltweit erreicht hat, weiter zu steigern. Diese hat sich Madeira unter anderem in den vergangenen eineinhalb Jahren durch den Umgang mit der Pandemie und dem damit geschaffenen Vertrauen erarbeitet.

Austria – Skiwinter nur mit 2G?

Winter mit 2G in Österreich? – (D-RR-Archivbild) – Foto: Rüdiger Edelmann

Müssen Reisebüros ihre Kunden, die Ski-Urlaub buchen, möglicherweise auf die Quarantäne-Pflicht für Ungeimpfte vorbereiten? Die Alpenrepublik behält sich zumindest vor, aus den geltenden 3G-Regeln auch 2G zu machen, so sie es für erforderlich hält.

Der landesweite Inzidenz-Wert liegt in Österreich derzeit bei 263 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das ist mehr als das Doppelte des deutschen Gesamtwerts. Damit droht, derzeit zumindest theoretisch, die Einstufung als Hochrisikogebiet.

Die höchste Inzidenzzahl wurde im Bundesland Salzburg registriert. Sie lag gestern bei 405.

Tunesien: Impfpflicht durch die Hintertür

Seit heute müssen alle Einreisenden von zwölf Jahren an aufwärts bei der Einreise nach Tunesien einen negativen, maximal 72 Stunden alten PCR-Test vorlegen. Dieser muss mit einem QR-Code versehen sein oder von den Gesundheitsbehörden ausgestellt sein. Darauf weist das Auswärtige Amt hin.

Vor Abflug muss eine elektronische Einreiseanzeige vorgenommen werden, zu deren Kontrolle die Fluggesellschaften verpflichtet sind. Diese muss händisch ausgefüllt und unterschrieben, in doppelter Ausfertigung bei der Einreise vorgelegt werden. Dort findet zudem eine Körpertemperaturkontrolle statt.

Für alle nicht geimpften Personen gilt außerdem eine Quarantänepflicht von sieben Tagen in speziell festgelegten Quarantänehotels. Deren Kosten müssen die Reisenden selber tragen. Nach 7 Tagen folgt ein weiterer kostenpflichtiger PCR-Test. Erst nach 10 Tagen wird man aus der Quarantäne entlassen.

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