Die Zahlen des Tages (RKI)
1.401
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
219.972
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
247
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
120.467
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Pandemiekonferenz Bund – Länder
Heute kommt in Berlin die Bund-Länder-Konferenz zusammen, um über die aktuelle Pandemieentwicklung und über eventuelle Lockerungsplanungen zu beraten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach zumindest sieht inzwischen den Scheitel der Omikron-Welle überschritten, will über Öffnungskonzepte reden, aber nichts überstürzen. Dabei unterstützt ihn auch der Expertenrat der Bundesregierung.
Auch die Touristiker sind gespannt, ob und welche Entscheidungen heute kommen. Durchgesickert ist eine angebliche Öffnung in drei Schritten. Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, Norbert Kunz begrüßte das, was bekannt wurde, in einer Medienmitteilung:
Für den Deutschlandtourismus ist das ein überaus wichtiges Signal. (…) Wichtig ist jetzt, dass sich die Länder auch bei den niedrigschwelligen Basisschutzmaßnahmen auf ein einheitliches Vorgehen einigen, gerade auch im Hinblick auf die Maskenpflicht. Es darf hier keinen erneuten Flickenteppich geben. Mit den bereits erprobten Besucherlenkungssystemen und Gesundheitsschutzmaßnahmen wird die gesamte Branche auch weiterhin ihren Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten. Die Verlängerung der Hilfen bis 30. Juni unterstützt die Betriebe beim Start. Sie werden gerade im Tourismus dringend weiter gebraucht.
Was tatsächlich verabschiedet wird, werden wir gegen Abend erfahren.
Wirtschaftsministerium setzt auf Stützung der MV-Werft
Die Insolvenzmeldung der MV-Werften in Mecklenburg-Vorpommern überraschte Anfang Januar noch. Die Eigner, der chinesische Genting-Konzern meldete aber in der Folge weitere Insolvenzen und Pleiten. Die konzerneigene Kreuzfahrtreederei „Crystal-Cruises“ ist ebenfalls pleite. Die Schiffe wurden auf den Bahamas wegen nicht gezahlter Rechnungen an die Kette gelegt. Das Ende scheint klar.
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hatte am Montagnachmittag die MV-Schiffswerft in Wismar besucht und Hilfe zugesagt. Allerdings forderte dabei auch den Ausbau klimafreundlicher Tätigkeitsfelder. Zunächst soll es aber staatliche Unterstützung für die Transfergesellschaft geben, um die Mitarbeitenden im Job zu halten. Dass die Insolvenz eintrat habe nicht am Unwillen des Staates, sondern an der Unwillig- oder auch Unfähigkeit der Gesellschafter gelegen, die nicht bereit gewesen seien, einen Anteil zur Rettung beizutragen.
Für die Zukunft gehe es vor allem um die Erweiterung der Produktion. Insbesondere die Modernisierung der weltweit im Einsatz befindlichen Schiffe auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität böte große Möglichkeiten. Man müsse aber auch die Perspektive wechseln und zum Beispiel über den Bau von Offshore-Plattformen in den Werften nachdenken. Beim Neustart, so das Kompliment Habecks an die Werftangestellten, gehe es um Arbeitsplätze, allerdings auch um Tradition, Identität und Stolz.
Gewerkschaftsforderungen
Von Gewerkschaftsseite weht dem Wirtschaftsminister ein rauer Wind entgegen. Ohne staatliche Unterstützung, so die IG Metall, werde es weder den Weiterbau des Kreuzfahrtgiganten „Global 1“ noch eine alternative Produktion geben.
„Eurowings Discover“ mit neuen Zielen
Der immer noch frische Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe baut seinen Flugplan aus. In der letzten Woche wurde als neues Ziel der „Mpumalanga International Airport“ in der Nähe des südafrikanischen Krüger-Parks bekanntgegeben. Gestern meldete die Airline, man wolle im Winter 22/23 München nonstop mit den Malediven verbinden.
In der Tat ist auffällig, dass sich der LH-Ferienflieger auf Abflüge aus München konzentriert. Im Umkehrschluss könnte das auch heißen, dass man die Konkurrentin Condor auf Frankfurt „festnageln“ möchte. Eine mögliche Folge aus dem gegenwärtigen Kartellstreit.
Jumbomania
Wofür die Condor vor gut 50 Jahren einmal berühmt wurde, wird jetzt von Lufthansa wiederaufgenommen und clever vermarktet. LH will aufgrund der guten Buchungssituation nicht nur Flugfrequenzen erhöhen, sondern liebäugelt, wie im letzten Jahr auch mit „Jumbo-Flügen“ nach Mallorca. Schon für die Osterferien könnte eine Boeing 747-400 nach Malle geschickt werden.
Condor sorgte damals, als erster Charterflieger, mit seinen beiden 747, mit Namen Max und Fritz für Furore mit Mallorca-Flügen. Nach dem großen Einkaufscoup startete Herbert Wendlik, einer der damaligen Geschäftsführer, die Aktion “Mit dem Jumbo nach Mallorca. Die Maschinen wurden damals auf dem Vorfeld geparkt, da es keine andere Möglichkeit gab, eine so große Maschine abzufertigen. Die beiden Großraumflugzeuge waren für Condor schwerpunktmäßig in Richtung Kanarische Inseln unterwegs, aber auch Fernziele wie Sri Lanka, die Malediven und Kenia wurden angesteuert.
Immerhin macht die Lufthansa-Ankündigung Hoffnung für die Reiseindustrie, die einen gut gebuchten Sommer wirtschaftlich dringend braucht.
Klima-Ignoranz wenn’s kostet
Die Klimadiskussion ist wieder da und wird präsenter. Das ist auf der einen Seite ein Zeichen für nachlassende Pandemiegefahr, auf der anderen Seite zeigt das Problem die Ignoranz von Fluggästen, wenn es um Klimaabgaben oder CO2-Kompensation geht.
Die Pandemie hat teilweise auch aufgezeigt, wie Mobilitätsgrenzen aussehen könnten, wenn man Klimaschutz ernst nimmt. Ohne drastische Änderungen im Konsumverhalten auch beim Urlaub, wird der Klimawandel nicht aufzuhalten sein, sagen Wissenschaftler.
Freiwilligkeit? – Vergiss es
Die traurige Erkenntnis von Airlines und Kompensations-Organisationen ist allerdings schon jetzt wieder, dass die Mehrheit der Flugreisenden dazu nicht bereit ist. Eine Studie für die Wissenschaftspublikation “Global Environmental Change“ in der Schweiz hat ergeben, dass zwar viele von Kompensation reden, aber nur knapp 5 Prozent aller Flugreisenden sie tatsächlich nutzen. Freiwilligkeit zündet hier, bei allem Bewusstsein, nicht. Vor Zwangs-Klima-Zuschlägen haben aber nicht nur Fluggesellschaften, sondern auch Reiseveranstalter Angst.
Tunesien verzichtet auf 2G+
Seit gestern heißt es: Kein Test mehr nötig, wer nach Tunesien verreisen will und eine vollständige Impfung besitzt. Der Impfpass oder die digitale App werden weiterhin überprüft. Ein zusätzlicher Test ist aber nicht mehr erforderlich. Die Regierung kündigte aber gleichzeitig an, dass es Stichprobentests auch bei geimpften Personen geben könne. Sollte ein Test positiv sein, wartet eine fünftägige Quarantäneverpflichtung. Diese kann in Selbstisolation durchgeführt werden. Besondere vorgegebene Unterkünfte soll es dafür nicht geben.
Für nicht geimpfte Personen bleiben PCR- oder Antigentest obligatorisch.
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