Eigentlich kann ich mich nur wiederholen. 21? Das war wohl nix bisher. Offensichtlich entspannt sich bei uns die Situation nur sehr langsam und die internationalen Entscheidungen machen klar, dass sich die Lage durch die Virusmutationen schnell wieder verschärfen könnte. Dies in Kombination mit der verlangsamten Auslieferung vom Impfstoffen macht nun wirklich keinen Mut. Dementsprechend glauben viele Deutsche inzwischen nicht mehr an den großen Osterurlaub, nur der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung „blubbert“ jetzt etwas von Osterferien.
In Bayern gibt es offensichtlich Zoff in der Corona-Landespolitik. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger macht sich öffentliche Gedanken über die Öffnung von Hotels und Skigebieten im Februar, während Ministerpräsident Markus Söder vor überstürzten Lockerungen warnt. Ich frage mich angesichts dieses „Dauerhickhacks“ in der Politik nicht mehr, warum dem Normalbürger das Vertrauen in die Entscheidungen abhandenkommt. Das Wahljahr 2021 rechtfertigt keine Hoffnungskundgebungen, die sich eventuell nicht einhalten lassen. Mein Vorschlag: Ehrlich sein, nix versprechen, das sich nicht wirklich einhalten lässt und Ball flachhalten!
Das sind die Reiseradio-Tagesnews:
EU-Kommission empfiehlt weitere Einschränkungen
Angesichts der steigenden Zahl von festgestellten Virusmutationen und der ohnehin noch immer hohen Inzidenzzahlen in Europa warnt man in Brüssel strengere Maßnahmen an. Belgien hat inzwischen schon wieder ein generelles Verbot vor nicht notwendigen Reisen ausgesprochen. Es gilt ab Mittwoch. In der Kommission will man das eingeführte europäische Ampelsystem um Dunkelrot erweitern, wenn der wöchentliche Inzidenzwert pro Einhunderttausend Einwohner die Marke von 500 überschreitet. Dort soll dann bereits vor Beginn einer Reise die Vorlage eines negativen Corona-Tests und eine Quarantäne am Zielort verpflichtend sein. Für Einreisen aus Gebieten mit Virusvarianten soll die Quarantäne wieder auf zwei Wochen (statt 10 Tage) ausgeweitet werden. Lediglich das Transportgewerbe dürfe davon ausgenommen werden. Jetzt will man mit den Mitgliedsstaaten darüber diskutieren. Diesen steht allerdings frei, solche Forderungen umzusetzen oder auch nicht.
Portugal wird zum Hochinzidenzgebiet
Die Entscheidung des Robert-Koch-Instituts bezieht sich sowohl auf die steigende Zahl der Infektionen mit einem mutierten Virus, das hauptsächlich aus Brasilien stammt. Außerdem liegt die sogenannte „7-Tage-Inzident“ für das Land bei über 800. Die Einstufung gilt ab Mittwoch.
Die medizinische Situation im Land ist derzeit sehr kritisch, Notfall- und Intensivstationen am Rande der Kapazität.
Kein „Carneval do Brasil“
Die medizinische Situation im Land hat jetzt zur kompletten Absage des Karnevals in Rio de Janeiro geführt. Bisher gingen die Verantwortlichen davon aus, dass die Feiern im Sommer nachgeholt werden könnten. Davon ist jetzt, trotz der angekündigten Impfungen im Land nicht mehr die Rede.
Israel ist dicht
Seit letzter Nacht dürfen keine Passagierflugzeuge mehr in Israel starten oder landen. Die Maßnahme gilt zunächst bis zum 31. Januar und betrifft fast ausschließlich den Ben Gurion-Airport in Tel Aviv.
Seit Mitternacht ist Israel damit weitgehend vom internationalen Reiseverkehr abgeschnitten sein. Ausnahmen soll es nur für Frachtflüge und medizinische Notfalltransporte geben.
Dänemark stoppt Flugverkehr von und nach Dubai
Grund dafür, so der dänische Verkehrsminister seien Zweifel an der Zuverlässigkeit der durchgeführten Corona Tests am dortigen Flughafen. Die Regelung gilt schon seit letztem Freitag und soll bis mindestens Mittwoch dieser Woche aufrechterhalten werden.
Fraport: „Sicherer Airport“ – Zertifizierung
Die im letzten Sommer erstmals ausgestellte Zertifizierung des Frankfurter Flughafens als sicherer Airport wurde jetzt vom TÜH, der technischen Überwachung Hessens, für weitere sechs Monate bestätigt.
Über mehrere Tage nahm das Team von TÜV Hessen die gesamte Reiseprozesskette aus Sicht des Passagiers erneut in Augenschein und überprüfte auch die Maßnahmen, die für Beschäftigte umgesetzt wurden. Die Sauberkeit der Terminals wurde dabei ausdrücklich positiv bewertet.
Auch der internationale Dachverband der Flughafenbetreiber Airports Council International (ACI) hat den Rhein-Main-Flughafen Frankfurt für seine Infektionsschutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Virus ausgezeichnet. Die Akkreditierung mit dem dazugehörigen Siegel „ACI Airport Health Accreditation“ wurde bereits Ende 2020 verliehen und ist für ein Jahr gültig. Damit ist Frankfurt als einer der ersten deutschen Flughäfen auch auf internationalem Standard zertifiziert.
Forschung bestätigt „verhaltenen Optimismus“
Prof. Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), macht Hoffnung. Traditionell stellt er die Reiseaussichten des Jahres auf der Stuttgarter Urlaubsmesse CMT vor, die 2021 ebenfalls nur als digitaler Event stattfindet.
Trotz aller schlechter Zahlen der Reisebranche sieht er einen Hoffnungsschimmer. Die grundsätzlichen Präferenzen der Urlaubsreisenden, also etwa die Vorliebe für Destinationstypen wie Strand- oder Bergziele oder für Reisearten, hätten sich nicht geändert. Ob und wie man reisen werde, hänge im Wesentlichen von den Möglichkeiten ab, die sich vor dem Hintergrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergäben. Voraussichtlich werde sich in 2021 deswegen das Gesamtbild erheblich vom Standard des letzten Jahrzehnts unterscheiden. Wiederkehrende Freiheiten würden bald zu einer Rückkehr zu bisherigen Reisemustern führen, allerdings „frühestens in der zweiten Jahreshälfte und auch nicht in allen Segmenten.“ Insgesamt sei für 2021 im Vergleich mit 2019 mit einer Dämpfung der touristischen Nachfrage zu rechnen, vor allem wegen der Restriktionen im Zusammenhang mit der Eindämmung des Corona-Virus, in einigen Fällen auch aus wirtschaftlichen Gründen oder weil die Reiselust abhandengekommen sei. So würden etwa Flug- und Fernreisen für 2021 seltener ins Auge gefasst als vor der Pandemie. Stattdessen seien auch dieses Jahr eher Ziele in der Nähe beliebt, die bevorzugt mit dem Auto und möglichst individuell, ohne große Nähe zu anderen Menschen, erreichbar seien.
Unklarheiten, Unsicherheiten und Bedenken führten in der aktuellen Situation zum Abwarten bei der konkreten Reiseplanung und -buchung. Der Informationsbedarf sei hoch, von den Anbietern erwarteten die Kunden Flexibilität und Kulanz. Hoch seien auch die Anforderungen an die Sicherheit auf der Reise: Geringere Kontakte, Corona-spezifische Hygienemaßnahmen. Der Balanceakt bestehe darin sowohl Sicherheit als auch Urlaubsspaß herzustellen.
Tipps dazu gibt es reichlich in unseren Podcasts, zum Beispiel mit unserem Wander- und Naturpodcast aus dem Chiemgau. Umschauen lohnt!
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