Condor atmet auf
Der dringend erforderliche Investor ist gefunden. Gestern am späten Nachmittag waren die seit Wochen stattfindenden Verhandlungen abgeschlossen und die Condor-Kommunikation teilte mit, der Vertrag sei damit unter Dach und Fach:
Die Zukunft von Condor ist gesichert: Der Vermögensverwalter Attestor übernimmt 51 Prozent der Anteile und stellt damit die Weichen für eine sichere Zukunft von Condor. Attestor bringt 200 Millionen Euro frisches Eigenkapital ein und wird darüber hinaus weitere 250 Millionen Euro Eigenkapital für die Modernisierung der Langstreckenflotte von Condor zur Verfügung stellen. Damit wird nicht nur das rasche Hochfahren des Flugbetriebs nach Überwinden der Corona-Pandemie gesichert, sondern auch die langfristige Weiterentwicklung von Deutschlands beliebtestem Ferienflieger unter der starken Marke Condor. Alle 4.050 Arbeitsplätze bei der Fluglinie und dem unternehmenseigenen Wartungsbetrieb Condor Technik bleiben erhalten.
49 Prozent der Firmenanteile sollen zunächst bei der „SG Luftfahrt“ bleiben, die im Auftrag des Bundes und des Landes Hessen agiert. Damit will man der Condor bei der weiteren Neuaufstellung und der Restrukturierung der KfW-Kredite helfen und auf Forderungen in Höhe von 150 Millionen Euro verzichten. Dies bedarf aber der Genehmigung der EU-Kommission. Attestor will diese Anteile aber mittelfristig ebenfalls übernehmen. Den zweiten Teil des Kredits will Condor jetzt fristgerecht bedienen.
Selbst in Finanzkreisen gehört Attestor zu den eher weniger bekannten Investoren. Die Vermögensverwaltung gibt es seit 2012 und sie verfügt im Moment über eine Kapitaldecke von rund 5,5 Milliarden Euro, das nach Berichten des Tourismusportals „Reise vor 9“ überwiegend aus Universitätsstiftungen und unterschiedlichem Familienbesitz stammt. Der Investor hat sich in den letzten Jahren bereits an einigen Wirtschaftsunternehmen aus dem Bereich Tourismus beteiligt. Zum Portfolio gehören Hotels und Teile des Autovermieters Europcar.
Bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens wird es, insbesondere durch die erforderliche EU-Genehmigung noch einige Wochen dauern.
Lufthansa: Ende des kostenfreien Catering
Nach Tests bei den Tochtergesellschaften Austrian und Swiss, wird ab Mittwoch nächster Woche (26.05.) auch bei der Konzernmutter Lufthansa das Sparkonzept beim Catering in der Economy-Class Realität. Es wird dann auf Kurz- und Mittelstrecken, bis auf eine Flasche Wasser, kein kostenfreies Catering mehr geben. Kalte Snacks und kleine Gerichte, wie Sandwiches oder Salate lassen sich dann bei Verbindungen über 60 Minuten käuflich erwerben.
Als Verpflegungspartner wurden Dallmayr und das Start-Up-Unternehmen „Dean & David“ engagiert. Der Kaffee schlägt dann mit 3 Euro zu Buche, ein Sandwich wird € 5,50 kosten, eine „Salad-Bowl“ 10 Euro und der Apfel-Streuselkuchen zum Kaffee soll für 4 Euro an den Fluggast gehen.
Fraport öffnet Terminal 2 wieder
Mit dem langsam, aber stetigen Anwachsen der Flugbewegungen plant man das Terminal 2 des Frankfurter Flughafens wieder zu öffnen. Betreiber Fraport hat jetzt die Wiedereröffnung für den 2. Juni angekündigt. Welche Gesellschaften sofort ins Terminal 2 wechseln werden, ist noch nicht bekannt. Fluggäste mit Buchungen für Gesellschaften, die bis April des letzten Jahres ab Terminal 2 geflogen sind, sollten sich bei ihrer Airline informieren.
Ebenfalls zum 1. Juni soll auch die als Abstellplatz für Flugzeuge genutzte Landebahn Nord-West wieder in Betrieb gehen.
EU-Impfpass: In kleinen Schritten vorwärts
Wir berichteten am Mittwoch über die ungeklärten und strittigen Details des geplanten „EU-Impfausweises“. Gestern haben sich das Europäische Parlament und die Mitgliedsländer auf Details geeinigt. Wie so oft ist und bleibt das Zertifikat weit von einer Einheitlichkeit entfernt.
Der verabschiedete Kompromiss bleibt bei der Regelhoheit der EU-Mitgliedsstaaten. Beschränkungen, wie Quarantänemaßnahmen, sollen aber nur eingeführt werden dürfen, wenn es die landesspezifische Infektionssituation erfordere. Durch die lange Diskussion wird sich auch die Fertigstellung und Inbetriebnahme des „EU-Impfausweises“ verzögern. Optimistische Schätzungen gehen von Ende Juni aus.
Öffnungseuphorie geht weiter
Immer mehr Einschränkungen werden von Gerichten gekippt. Immer öfter überarbeiten Bundesländer ihre lokalen Regelungen. Das Saarland hat jetzt bekanntgegeben, dass ab 31. Mai Hotel und andere Unterkünfte auch für Touristen öffnen dürfen. Zusätzlich soll dann auch die Innengastronomie für Restaurants und Cafés erlaubt sein. Busreisen und Schiffstouren sind dann ebenfalls kein „No-Go“ mehr. Voraussetzung für die Nutzung der Angebote durch noch nicht geimpfte Personen ist die Vorlage eines aktuellen, negativen Schnelltests.
Das Miniatur-Wunderland in Hamburg wird zum zwanzigsten Geburtstag seinen Betrieb, beschränkt, wiederaufnehmen. Ab 27. Juni soll ein Besuch wieder möglich sein. Allerdings steht die Eröffnung unter starken Einschränkungen. Maximal 130 Gäste dürfen gleichzeitig in den Räumen sein. Möglich ist der Besuch nur für Geimpfte und Genesene (Nachweis!) sowie nach Vorlage eines Schnelltests. Weiterhin besteht eine vorherige Online-Anmeldepflicht. Dort sind die begrenzten Tickets bis August jetzt freigeschaltet. Finanziell rentabel, so die Inhaber, sei dies nicht. Trotzdem will man in kleinem Maß den Betrieb wiederaufnehmen.
Auch der Europapark in Rust hat seit heute, im Rahmen eines Modellprojekts des Sozialministeriums in Baden-Württemberg, wieder geöffnet. Die Öffnung unterliegt natürlich Beschränkungen. Zunächst dürfen maximal 3.000 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände sein. Die Kapazität bei Vollauslastung liegt bei 20.000 Besuchern.
Geöffnet ist zunächst nur der Park sowie die Europa-Park Hotels, das Camp Resort und die Hotelgastronomie. Die Rulantica-Wasserwelt bleibt geschlossen. Zugangsvoraussetzung für alle Einrichtung sind der Nachweis einer kompletten Impfung, eine Genesungsbescheinigung oder ein negativer PCR- oder Schnelltest, der maximal 24 Stunden alt sein darf. Tickets müssen im Vorfeld reserviert werden. Eine Spontananreise ohne Reservierung oder Ticket ist nicht möglich.
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