D-RR News 01.08.24 – Klima, Brände, Radeln, Herbsttipps

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Erneute Störung im Flugbetrieb

Die Proteste der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ nehmen wieder zu. Nach Köln und Frankfurt hat es in der letzten Nacht den Airport Leipzig-Halle getroffen.

Condor flog Fracht für DHL Express ab Leipzig-Halle (Symbolbild) – Foto: Condor

Lahmgelegt wurde hauptsächlich der dort stark vertretene Frachtflugverkehr. Er musste kurz nach Mitternacht für mehrere Stunden eingestellt werden. Einer kleinen Gruppe war es gelungen, durch zerschnitte Zäune auf das Gelände zu kommen. Fünf Personen hatten sich auf einer Runway festgeklebt. Zwei Aktivisten konnten vom Sicherheitspersonal daran gehindert werden. Erst gegen 5 Uhr gelang es die Protestierenden vom Boden zu lösen und die Startbahn wieder in Betrieb zu nehmen. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen.

Der Passagierbetrieb war kaum betroffen. Die erste Maschine konnte mit nur geringer Verspätung starten.

Waldbrände in Kroatien

Waldbrände (Symbolbild) – Foto: Tony McDaniel

Die extreme Hitzelage rund ums Mittelmeer sogt verstärkt für Brände. Aktuell ist Kroatien stark betroffen. Seit Dienstag wüten dort mehrere Großbrände. Betroffen sind unter anderem der Nationalpark Krka und der Naturpark Biokovo.

Österreichische Medien berichten, es seien im Land über Tausend Feuerwehrleute und auch 20 Löschflugzeuge im Einsatz.

Die Brandbekämpfung ist durch die stark hügelige Region offensichtlich kompliziert. Außerdem sorgt starker Wind für immer wieder auflodernde Flammen. Die starke Rauchentwicklung behindert auch den Einsatz der Löschflugzeuge. Betroffen sind bisher rund 780 Hektar Waldfläche, hauptsächlich Kiefernforst.

PrimaKlima-Ziele gefährdet

Am anderen Ende der Welt gibt das eine große Fluggesellschaft zu. Air New Zealand hatte sich vorgenommen, ihren CO₂-Ausstoß bis 2030 um knapp 30 Prozent zu reduzieren. Daraus wird aber offensichtlich nichts.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ziel verfehlt, doch was sind die Gründe dafür? Beim Management heißt es ganz klar, man habe auf den verstärkten Einsatz von nachhaltig hergestelltem Kerosin gesetzt. Davon aber gäbe es zu wenig.

Außerdem habe sich die Neukonstruktion von nachhaltigeren Flugzeugen nicht wie gewünscht entwickelt. Effizientere Flugzeuge seien Mangelware, da die Innovationen ausblieben. Eine Flottenerneuerung sei damit allenfalls verzögert möglich. Das sind Probleme, die auch alle anderen Airlines haben dürften, wenn sich in der Entwicklung nur weng tut.

Die Airline hat zwar ein kurzfristiges Klimaziel nicht erreicht. Vom Erreichen der „Netto-Null-Emission“ bis 2050 will man aber nicht abrücken.

Herbstvorbereitung

Kenner sind schon immer begeistert, wenn im Herbst eine steife Brise einsetzt und die Zugvögel auf den Inseln und im Wattenmeer der Nordsee Pause machen auf dem Weg in den Süden.

Wattwandern geht immer, auch im Herbst – Foto: Lars Wehrmann

Zugvogeltage

Für Ornithologen ein Highlight, für Urlauber ein wundervolles Erlebnis sind die Zugvogeltage, wenn wieder tausende Vögel auf dem Weg gen Süden im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee Station machen.

Vom 12. bis zum 20. Oktober wird der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zum riesigen Buffet: Während der 16. Zugvogeltage steuern tausende Vögel die Ostfriesischen Inseln an, um sich für den Flug in den warmen Süden zu stärken. Von Borkum bis Wangerooge warten  dann vielfältige Veranstaltungen, die auch ohne vogelkundliche Vorkenntnisse großen Spaß versprechen. Das geht von der geführten Vogelbeachtung auf Juist, an deren Ende der Nationalpark-Ranger Pfannkuchen über dem offenen Feuer zubereitet, bis zur Inselsafari auf Wangerooge.

Thalasso und Achtsamkeit

Kuren kann man ganzjährig, aber gerade im Herbst empfinden sie die Fans als besonders wohltuen. Das Reizklima der Nordsee, die salzige Luft, das Meerwasser, die Algen und der Schlick aus dem Watt sind die Zutaten für eine wohltuende Thalasso-Therapie. Seit 2019 sind die Ostfriesischen Inseln offiziell vom Europäischen Prüfungsinstitut Wellness & Spa e.V. als Thalasso-Region zertifiziert. Typische Anwendungen bei Thalasso sind Packungen, Masken oder Peelings für die Haut, Meerwasser- oder Schlickbäder und Inhalationen. Die wohltuende Nordseeluft kann man bereits bei der Anreise auf der Fähre und beim Strandspaziergang genießen.

Achtsamkeit drinnen und draußen – Foto: Nicolas Chibac / Kurverwaltung Juist

Bei den Achtsamkeitstagen auf Juist (28. Oktober bis 1. November) helfen erfahrene Coaches beim Finden des inneren Gleichgewichts. Es gibt Kurse mit dem Fokus auf den Kopf und auf den Körper. Die Teilnehmer erwarten Bewegungs- und Atemeinheiten sowie Meditationen. Das Ziel des Achtsamkeits-Coachings ist es, zu einem zufriedeneren Leben zu verhelfen.

Family – Hotel – Aktion

Rhön Park Aktiv Resort – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das „Rhön Park Aktiv Resort“, eines der bekanntesten Familien- und Tagungshotels Deutschlands hat die „RhönParkArena“ eröffnet. Die 1.200 Quadratmeter große und rund sieben Meter hohe Arena umfasst, neben einer Brasserie mit Gerichten für den großen und kleinen Hunger, einen Aktiv-Bereich, der während der Ferien mit Angeboten wie einer Kletterwand, Soccer und Gaming-Modulen bestückt wird.

Außerhalb dieser Zeiten wird, bei Bedarf, der Bereich in eine Veranstaltungshalle für Tagungen und Events mit Platz für bis zu 400 Gäste umgebaut. Neben der RhönParkArena verfügt das Hotel auch über eine Indoor-Spiel- und Sporthalle sowie eine Bowlingbahn.

Radeln mit theoretischem Unterbau

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Fahrradtourismus und beobachtet die zum Teil enormen Veränderungen. Mit der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten „Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland“ ist zum 1. Juli ein neues Projekt gestartet, mit dem der DTV grundlegende Daten zu Reiseverhalten und Zielgruppen erfasst und analysiert. Die Ergebnisse sollen im April 2026 vorliegen und dazu dienen, eine langfristige Strategie für den Ausbau des Fahrradtourismus zu entwickeln.

Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes sagt zur Neufassung der Studie:

Der Fahrradtourismus ist eine schöne Art des nachhaltigen Reisens. Hier genauer hinzuschauen, lohnt sich in mehrfacher Hinsicht: Mit der neuen Untersuchung schaffen wir nicht nur eine fundierte Basis für die Entwicklung dieses zukunftsorientierten Segments, sondern stärken auch die ländlichen Regionen.

Die Untersuchung knüpft an eine gleichnamige Studie aus dem Jahr 2009 an. Eine erneute Untersuchung wurde erforderlich, da sich der Markt durch viele neue Produkte, wie E-Bikes oder Gravelbikes weiterentwickelt hat.

Bei der Analyse der aktuellen Entwicklungen sollen sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite beleuchtet werden und die wirtschaftliche Bedeutung des Fahrradtourismus für Deutschland. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Projektlaufzeit beträgt 22 Monate.

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