D-RR News 03.03.23 – Streiks / LH / Mallorca / München

Madeira - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

118,9

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

12.617

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

121

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

168.296

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Ver.di-Streik im ÖPNV

Streik im Nahverkehr (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Für heute waren weitere Warnstreiks in vielen deutschen Städten und Regionen angekündigt. Betroffen sind in der Regel städtische und regionale Verkehrsbetriebe. Hoffnung für Pendler besteht in der Tatsache, dass der Regionalverkehr der Deutschen Bahn nicht bestreikt wird. Im manchen Bereichen stehen also U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse, die S-Bahnen und Regionalzüge fahren jedoch. Auch der Fernverkehr der Bahn ist nicht betroffen.

Es gibt sogenannten Streikzentren. Schwierig ist die Lage u.a. in München, Nürnberg, Stuttgart, im Rhein-Main-Gebiet, Kassel, in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Dresden und Hamburg.

In einigen Städten hatte der Ausstand bereits gestern begonnen.

Lufthansa Gruppe: Top raus aus der Krise

Foto: Lufthansa Group

Der finanzielle „Turnaround“ sei geschafft, betont CEO Carsten Spohr vor der Jahreshauptversammlung der Airline-Group. Die Ergebnisse stimmen. Der Umsatz hat sich auf fast 33 Milliarden Euro im letzten Jahr verdoppelt. Es wurden wieder über 100 Millionen Passagiere befördert. Das Geschäft mit der Fracht brummt. Neue Flugzeuge wurden in Dienst gestellt und weitere Maschinen sind zusätzlich bestellt worden. Unterm Strich stehen 1,5 Milliarden Euro Gewinn. Schulden wurden zurückbezahlt, die Verluste aus den Coronajahren sind weitgehend ausgeglichen.

Perspektive gut

Lufthansa CEO Carsten Spohr – Foto: Lufthansa

Man erwartet für das laufende Jahr eine weiterhin starke Nachfrage nach Flugtickets. Die Nachfrage für Flugreisen in der Oster- und Sommerferienzeit ist besonders stark.

Die beliebtesten Ziele sind dabei wieder Spanien, Italien, Griechenland und andere Mittelmeerländer. Auch auf Verbindungen von und nach Nordamerika verzeichnen die Passagier-Airlines der Gruppe (LH, Eurowings Discover, Austrian, Swiss, Brussels) eine weiterhin hohe Nachfrage.

Auf Basis der aktuellen Buchungssituation geht das Unternehmen von anhaltend hohen Durchschnittserlösen aus.

Der Aufsichtsrat hat gestern dann auch den Vertrag von CEO Carsten Spohr vorzeitig um fünf Jahre verlängert.

Mallorcas Geschäft brummt – Overtourism wird diskutiert

Mallorca – Foto: alltours

Auf der einen Seite ist man zuversichtlich auf „unserer“ beliebtesten Ferieninsel, auf der anderen Seite möchte man gerne weniger Touristen haben. Gleichzeitig sollen aber auch die Einnahmen weiterhin stimmen. Darüber wird in der Bezirksregierung der Balearen heftig diskutiert.

Das regionale „Mallorca-Magazin“ berichtet jetzt von einer Deckelung der Besucherzahlen. Die Zahl der jährlichen Besucher soll reduziert werden. Die Hauptinsel hatte schon Schlagzeilen gemacht, mit der Begrenzung der Kreuzfahrtschiffe, die künftig im Hafen von Palma anlegen dürfen.

Das “Konzept”

Das Zauberwort heißt: „nachhaltigere Auslastung“, denn 16,5 Millionen Urlauber pro Jahr seien einfach zu viel. Das sagt Tourismusminister Iago Negueruela. Nachhaltigere und trotzdem bessere Auslastung strebt er an, bei gleichzeitiger Deckelung der Touristenzahlen.

Das WIE, so das „Mallorca-Magazin“, habe der Minister nicht ausformuliert, doch die Richtung sei klar: Mehr teurere Gästebetten und Hotels und Ausdehnung der Saisonzeiten. Wenn weniger Menschen mehr ausgeben und gleichzeitig auch außerhalb der Sommersaison kommen, könnte das klappen. Bleibt die Frage, zu welchem Preis und ob die Tourismuswirtschaft der Insel dabei mitspielt.

Parallel wurde bekannt, dass die Insel in diesem Jahr von einer Rekordzahl an Besuchern ausgeht. Ob diese Fakten zusammenpassen, bzw. unter einen Hut gebracht werden können, wird sich weisen.

Kapazitätsdiskussion auch auf Madeira

Madeira – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Eine ähnliche Diskussion führt man derzeit auch auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira. Hier geht es hauptsächlich um die Beschränkung der Bautätigkeit. Geplant ist offensichtlich ein Verbot von Hotelneubauten mit mehr als 80 Betten. Die Obergrenze aller Hotels soll bei 40.000 Betten für die gesamte Insel gedeckelt werden.

Ziel sei das Bewahren des Image von Madeira als Qualitätsziel, betont der Tourismusminister der Insel Eduardo Jesus.

Zugunglück in Griechenland mit Folgen

Die Mitarbeitenden der Bahn machen Front gegen die missliche Sicherheitslage auf griechischen Bahnstrecken. Gestern wurde der Verkehr flächendeckend bestreikt.

Die Bahngewerkschaft weist darauf hin, dass es auf der Unfallstrecke immer noch keine funktionierenden digitalen Signale gäbe. Auch Notbremssysteme in Zügen fehlten. Schuld sei das politische Versagen der Regierung. Diese wiederum sieht hauptsächlich menschliches Versagen.

Die Zahl der Todesopfer des Zusammenstoßes von zwei Zügen nahe der Stadt Larissa liegt inzwischen bei knapp 60, es werden aber noch zahlreiche Menschen vermisst.

Streit um bayerische Bettensteuer eskaliert

Ärger im Münchner Rathaus – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Ein wenig „Schmierentheater“ ist schon dabei. Kaum hatte das Münchner Stadtparlament eine Übernachtungssteuer für Hotelgäste beschlossen, gab es jetzt das übergeordnete Verbot dieser Steuer durch eine Gesetzesänderung des Bayerischen Landtags.

Vielschichtige Rangelei

Die Wortwechsel zwischen Münchens OB Dieter Reiter und Vertretern der Landesregierung werden rauer. Immerhin geht es in München um geschätzte Mehreinnahmen von 60 bis 80 Millionen Euro jährlich.

Die Landeshauptstadt will gegen die Gesetzesänderung klagen. Innenminister Joachim Herrmann sieht das gelassen. Der Bayerische Städtetag wiederum hält zu Reiter. Der Hotel- und Gaststättenverband ist auf der Seite der Landesregierung. Im Hintergrund steht zudem auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Mai des letzten Jahres. Hier heißt es, dass eine „Bettensteuer“ verfassungskonform und mit dem Grundgesetz in Einklang stehe. Der Streit wird also in die nächste Runde gehen.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

 

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