D-RR News 04.09.25 – Streik, Steuern, schlechte Stimmung

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

LH: Gibt’s mal wieder Streik?

Noch weiß man nichts Genaues. Immerhin, eines ist klar. Die Vereinigung Cockpit hat die Tarifverhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklärt. Es geht einmal mehr um die betriebliche Altersvorsorge. Der Vorstand wurde von der Tarifkommission aufgefordert eine entsprechende Urabstimmung einzuleiten. Die Zeichen stehen demnach auf Protest, auch wenn es sicher noch ein paar Tage dauert, bis klar ist, ob Arbeitskampfmaßnahmen anstehen oder nicht.

Bei Lufthansa – und es geht nur um die Kernmarke sowie LH Cargo – ist schon relativ lange Frieden. Der letzte Streik liegt schon fast drei Jahre zurück.

(Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Soller: Bald aufm Trockenen?

Mallorca: Viel Wasser im Meer aber fast leere Trinkwasserleitungen – Foto: Holidu / Bookiply

Die Gemeinde im Norden der Urlaubsinsel sitzt fast auf dem Trockenen. Der Trinkwasservorrat reicht nur noch 8-9 Tage. Danach muss es Beschränkungen in Sachen Wasserverbrauch geben. In Soller gelten ohnehin schon Wasser-Sparverordnungen. Die Gefahr ist jetzt aber, dass der Ort bald völlig auf dem Trockenen sitzt. Die Stauseen sind nur noch zu einem knappen Drittel gefüllt. Das dürfte nicht bis zum Ende der Sommersaison ausreichen. Regen ist derzeit aber ebenfalls nicht in Sicht.

Wien: Übernachtungssteuer für Klimaschutz

Großes Theater um die Ortstaxe – Foto: Wien Tourismus / Paul Bauer

Was zunächst vermutlich jeder arglos unterschreiben dürfte, könnte Gästen in Unterkünften der österreichischen Hauptstadt unangenehm aufstoßen und zu Protesten führen.

Wien wird ab Dezember die schon vorhandene Ortstaxe (Übernachtungssteuer) stark erhöhen. Sind derzeit 3,2 Prozent des Übernachtungspreises als Taxe fällig, so muss der Gast dann 8,5 Prozent bezahlen.

Die Stadt Wien rechnet mit Mehreinahmen in Höhe von etwa 81 Millionen Euro pro Jahr. Die Hotellerie spricht von einer erheblichen Zusatzbelastung der Gäste. Das eingenommene Geld soll in städtische Klimaschutzprojekte fließen. Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung, hält die Steuererhöhung für ungerechtfertigt und überflüssig.

Ryanair: Miese Stimmung in der Kabine  

Foto: Ryanair

Den Flugbegleitern beim irischen Billigflieger wird ohnehin schon Einiges zugemutet. Dabei geht es nicht nur um den Bordverkauf, dessen Provision fürs Gehalt wichtig ist. Auch das Aufräumen und Reinigen der Kabine gehört zu den Aufgaben. Jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen in der Kabine auch noch Detektiv spielen, auf der Suche nach zu schweren oder zu großen Handgepäckstücken. Auch dafür soll es finanzielle Beteiligungen geben, die pro gefundenem Gepäck von € 1,50 auf € 2,50 steigen.

Trotz der potentiellen Mehreinnahme sind die Flugbegleiter nicht begeistert, angesichts der Buhmann-Rolle, die sie jetzt an Bord spielen sollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es künftig noch öfter an Bord zu Streitereien kommt sei hoch.

Die Airline will künftig Passagiere, die das Limit überschreiten mit hohen Strafgebühren belasten.

Berlin: Schneller zum Flieger

BER – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Anfahrt zum Willy Brandt-Airport Berlin Brandenburg (BER) war seit Öffnung immer eher ärgerlich. Die Anreisezeiten sind lang, sehr lang.

Ein wenig Entlastung und Zeiteinsparung verspricht nun der Winterfahrplan der Deutschen Bahn.

Die Fernstrecke „Dresdner Bahn“ soll dann auch für den Regionalverkehr freigegeben werden. Der Zeitgewinn durch Benutzung dieser Stecke soll zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und BER bei einer guten Viertelstunde liegen, die Fahrzeit soll von 39 auf 23 Minuten schrumpfen.

Zusätzlich soll der Takt erhöht werden. Die FEX-Züge sollen ab Dezember dann alle 15 Minuten, statt wie bisher alle 30 Minuten fahren.

SWR: Schluss mit Romantik

Romantik wird eingespart (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Fernsehsendung „Eisenbahn-Romantik“ war ein Dauerbrenner im Programm des Südwest-Rundfunks. Damit ist jetzt Schluss. Der SWR wird die Serie zum Jahresende einstellen. Die Redaktion wird, ganz unromantisch aufgelöst. Die Zuschauer hatten in über 30 Jahren immer ziemlich viel Spaß mit den Themen, meist rund um nostalgische Dampfloks und historische Züge.

Hagen von Ortloff, Mitgründer und langjähriger Redakteur der „Eisenbahnromantik“ hatte kurz vorher noch an den SWR appelliert,  Erfolgssendung und Redaktion zu erhalten. Ihm geht es wie vielen seiner Kolleg:innen im Lauf der Jahre, die aus dem Ruhestand zuschauen mussten, wie Erfolgsprogramm, weniger lieb als los, abgewickelt wurden.

Der SWR wird mit Taktik eventuelle Proteste zu verhindern wissen. Da die Redaktion fleißig war und bereits die meisten geplanten Folgen für das Jahr 2026 abgedreht hat,  wird die Auflösung der Redaktion erst so richtig auffallen, wenn sie schon ein Jahr eingespart ist.

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