Reiseradio-Kommentar: Alle bekloppt
Kennt Ihr die zum Klassiker gewordene Karikatur von Ralph Ruthe? „Und hier die Nachrichten: Alle bekloppt geworden. Das Wetter!“
So kam ich mir gestern vor. Schon in der Nacht hegte sich ein entsprechendes Gefühl, das am Morgen dann auch sofort bestätigt wurde. Wenn demokratische „Festungen“ bei der US-Präsidentenwahl in die Kategorie „Too Close to Call“ geschoben werden müssen, droht Ungemach. Nun haben wir den Salat, dachten viele. Allerdings: Der Tag war noch nicht zu Ende.
Die politische Posse setzte sich am Abend in Perfektion und im Inland fort. Dass es Scholz und Habeck, jenseits jeder Sachdiskussion, irgendwann reichen musste mit ihrem „Finanz-Lindner“ war klar. Dass auch dieser Auftritt wieder zur Comedy werden sollte, hatte ich nicht kalkuliert: Einer wird entlassen. Andere schmollen. Einer tritt lieber aus der FDP aus, um Verkehrsminister bleiben zu können. Merz will die Vertrauensfrage sofort. Söder schreit nach Neuwahlen, aber das tut er ja schon länger und gerne. Irgendwie ein ziemliches Irrenhaus. Fast logisch, dass „rechts“ jubiliert.
Fazit: Irrsinn ist, seit geraumer Zeit schon, ein weltweiter Erfolgsgarant. Und die Reisebranche? Nix Genaues weiß man nicht, aber der Tenor war schon vor dem US-Wahltag zu hören: Wird schon nicht so schlimm werden. Lautes Lachen, wird gern mit Wahnsinn kombiniert.
Amerika-Reisen bleiben beliebt
Das sagen zumindest die Spezialisten in der Tourismusbranche. Sowohl „America Unlimited“ als auch „Canusa“ betonen, dass sich am Reiseboom gen USA nicht viel ändern wird. Man zeigt sich zuversichtlich.
“Lügt” sich Tilo Krause-Dünow in die eigene Tasche, wenn er sagt:
Schon nach dem ersten Trump-Sieg 2017 haben wir kaum Einbrüche in den Buchungen verzeichnet. Die Wahlen an sich rücken die Destination noch mehr in den Fokus – unabhängig vom Ergebnis. Wir als Reiseveranstalter profitieren von dieser allgemeinen Präsenz.
Sein Mitbewerber Timo Kohlenberg meint:
Vor acht Jahren wurde Trump bereits gewählt, und obwohl es zunächst Unsicherheiten gab, hat sich der Markt stabilisiert. Die Nachfrage hat langfristig nicht darunter gelitten.
Da hatten die Spezialisten aber auch noch Canada. Dort wollten alle hin und das Geschäft war gerettet. Ob sich Verhaltensmechanismen wiederholen? Die Meinungen von vor sieben Jahren gibt es HIER! zum Nachhören.
Klima: Crisis, what Crisis?
Wirbelstürme sind in diesem Jahr mit der Karibik und Florida nicht gerade sanft umgegangen. Beim letzten Sturm gab es in Kuba flächendeckende Stromausfälle über mehrere Tage.
Der aktuelle Hurrikan „Rafael“ sorgte jetzt auf der Karibikinsel erneut für Strom- und Energiechaos. Der Sturm wird weiterziehen in den „Golf von Mexiko“. Wohin danach wir man sehen. Es könnte Mexiko oder auch die US-Golfküste werden.
Der künftige „Mr. President“ sieht in der Klimakrise allerdings kein Problem: Pariser Klimaabkommen, who cares? Da treten wir aus, Problem gelöst. Vorgeschriebene CO₂-Reduktionen in der Industrie sollen rückgängig gemacht werden. Die angekündigten Treibhausgas-Emissionen sollten bis 2030 auch in den USA um 40 Prozent reduziert werden. Ob das hinhaut, darf getrost bezweifelt werden.
Glücklicherweise gehen innerhalb der europäischen Reiseindustrie die Klimabemühungen weiter. Ob es dabei bleibt?
Schweizer Winter
Das Thema Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung gewinnt an Bedeutung. Bereits bei der Anreise in den Urlaub ist die Wahl des Verkehrsmittels ein wichtiges Instrument für die Reduktion von Emissionen.
Die Deutsche Bahn hat gemeinsam mit Schweiz-Tourismus eine Vielzahl von Urlaubsorten vorgestellt, die mit der Bahn gut erreichbar sind. Die Palette reicht von Andermatt bis nach Davos und Saas-Fee.
Auf einen Blick erhalten Reisende dort viele der wichtigsten Informationen für die Urlaubsplanung: Bahnverbindungen in die gewünschte Region, Übernachtungsangebote, Freizeitmöglichkeiten, Infos zum öffentlichen Verkehr in der Zieldestination, Verleih von Wintersportequipment und weitere Reisetipps.
Vor Ort bieten viele der Destinationen ein bestens ausgebautes Verkehrsangebot mit Bahn, Bus und Schiff oder Shuttle-Services der Hotels – in Kombination mit Gästekarten oftmals kostenlos. Damit die Anreise entspannter wird, können sich die Reisenden ihre Wintersportausrüstung vor Ort ausleihen.
Rhein-Neckar Air
Bei kleineren Flughäfen und Flugverbindungen dürften Alarmglocken angehen. Rhein-Neckar Air ist in Schwierigkeiten und musste einen Insolvenzantrag stellen. Derzeit sind Rechnungen offen, die nicht bezahlt werden können. Der Flugbetrieb soll aber weitergehen, teilte die Airline mit. Dies gelte auch für den nächsten Sommer.
Im vergangenen Sommer flog „Rhein-Neckar Air“ u.a. auch Charterverbindungen vom ohnehin gebeutelten Flughafen in Kassel nach Usedom und Sylt. Weitere kleine Airports sind Mannheim und Friedrichshafen. Die Gesellschaft besitzt nur eine Maschine vom Typ Dornier DO328.
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