D-RR News 14.07.23 – Kleben, Fliegen, CO₂ und Streiks

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

“Letzte Generation” blockierte HAM und DUS

Das war die Morgenschlagzeile des gestrigen Tags. Hamburg war bis kurz vor 10 Uhr am Morgen betroffen. In dieser Zeit mussten zehn ankommende Maschine zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. 28 Abflüge wurden gestrichen. In Düsseldorf wurde die Aktion bereits um 7 Uhr 15 beendet.

Flugzeug am Gate in Düsseldorf (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der zu erwartende Streit um die Aktion entsprach den Reaktionen vorangehender Aktionen. Der DRV bezeichnete die Aktion als inakzeptabel. Von politischer Seite wurde hauptsächlich der Eingriff in die Luftsicherheit beklagt, aber Robert Habeck, Wirtschafts- und Klimaminister beklagt auch den Schaden für den Klimaschutz, der durch solche Aktionen entstehe. Klimaschutzproteste ohne gesellschaftliche Akzeptanz seien kontraproduktiv.

Flughäfen machen sich laute Gedanken um die ihre Sicherheitskonzepte, die das Eindringen möglich gemacht haben. Innenministerin Nancy Feser kündigte neue Sicherheitsstandards für „kritische Infrastruktur“ an, die das im Prinzip funktionierende Sicherheitskonzept noch einmal verbessern sollen.

EU: Einheitliche CO₂-Standards für Reisen

Das worum sich Verkehrsträger und Reiseindustrie mehr oder weniger intensiv bemühen, soll zum europäischen Standard werden: Die einheitliche und damit verlässlichere Ausweisung des CO₂-Fußabdrucks, den eine Reise erzeugt.

Die Methode dafür wurde in einer neuen Iso-Norm (14083-2023) festgeschrieben. Möglich sein soll damit die Berechnung der gesamten europaweiten und internationalen Mobilitätskette.

Die Kommission schlägt damit einen einheitlichen methodischen Ansatz vor, nach dem Unternehmen künftig ihre Treibhausgasemissionen berechnen sollen. Zuverlässige Daten über Haus-zu-Haus-Emissionen ermöglichten den Betreibern den Vergleich ihrer Dienste mit anderen und erlauben Verbrauchern, fundierte Entscheidungen über Verkehrs- und Liefermöglichkeiten zu treffen, so die Kommission in einer Pressemitteilung.

Dabei solle niemand gezwungen werden, diese Berechnung durchzuführen. Allerdings: Wer berechne, müsse den neuen festgelegten Standard verwenden. Europäische Reiseverbände haben die Festlegung von Standards positiv bewertet.

Bali erhebt Einreisegebühr

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Die Gebühr von 10 US Dollar pro Person soll ab Januar 2024 eingeführt werden. Bezahlen muss man direkt bei der Einreise per Flugzeug oder Schiff. Die Quittung dafür müssen alle Reisenden bis zur Wiederausreise aufbewahren. Ein Vertreter des Tourismusbüros erklärte, man wolle das eingenommene Geld dafür verwenden für Umwelt- und Naturschutz, sowie für den Schutz der zahlreichen Kulturgüter der Insel verwenden. Man verspricht sich davon mehr Qualitätstourismus und mehr Respekt für die örtliche Kultur.

Streiks im europäischen Luftverkehr

Der Tarifkonflikt bei Eurocontrol zeigt erste Wirkung in Italien.

Italien

Die Streikmaßnahmen werden morgen Italien treffen. ITA Airways hat bereits über 130 Flüge gestrichen. Die Abfertigung dürfte zwischen 10 und 18 Uhr von Behinderungen betroffen sein. Flüge bis 10 Uhr, sowie zwischen 18 und 21 Uhr sollen nicht bestreikt werden. Trotzdem ist fraglich, ob es gerade am Abend, aufgrund des entstehenden Chaos nicht doch zu Behinderungen kommen wird.

Ein Streik bei den italienischen Bahnen hatte im Verlauf der Woche bereits zusätzlich zu Problemen geführt.

Belgien

Punktuelle Streiks könnte es am Wochenende auch in Belgien beim Billigflieger Ryanair geben. Gewerkschaften haben fliegendes Personal und die Piloten dazu aufgerufen. Betroffen ist der Flughafen Charleroi. Hier sind für Morgen bereits 44 Flüge von Ryanair abgesagt worden.

Portugal

Beim fliegenden Personal von Easyjet wird es vermutlich vom 21. bis 25. Juli an portugiesischen Airports zu Streiks kommen.

 

 

Sommerferienstart in FRA

Foto: Fraport

Hessen und einige angrenzende Bundesländer starten am Freitag nächster Woche in die Sommerferien. Der Frankfurter Airport erwartet am ersten Ferienwochenende über 200.000 Fluggäste täglich.

Maßnahmenpaket soll für stabilen Betrieb sorgen

Alexander Laukenmann, Geschäftsbereichsleiter Aviation der Fraport AG erklärt:

Wir stellen nach wie vor Personal für die Flugzeug- und Gepäckabfertigung ein und sorgen dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen notwendige Qualifizierungen für ihren Arbeitseinsatz zügig absolvieren. Gemeinsam mit den Airlines optimieren wir zudem laufend unsere Prozesse.

Neue Technologien wie automatische Gepäckabgabeschalter und CT-Scanner an den Sicherheitskontrollen beschleunigten zusätzlich die Betriebsabläufe.

Foto: Fraport

Urlaubsvorbereitung sorgt für Sicherheit

Fluggäste können mit einer guten Urlaubsvorbereitung mithelfen, dass ihre Reise schnell und bequem startet. Beim Packen der Koffer sollten sie Menge und Gewicht ihres Reisegepäcks beachten, dass die Airlines festlegen. Beim Handgepäck sollten sich Passagiere auf das Nötigste beschränken und möglichst nur eine Tasche pro Person mitnehmen.

Für Flüssigkeiten gilt weiterhin: Einzelgefäße umfassen nicht mehr als 100 Milliliter, verpackt in einem wieder verschließbaren, durchsichtigen Plastikbeutel mit einem Fassungsvermögen von bis zu einem Liter. Babynahrung und flüssige Medikamente dürfen Reisende zusätzlich mitführen.

Frühzeitige Anreise garantiert entspannten Start

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Passagiere mit Reisegepäck sollten weiterhin 2,5 Stunden vor Abflug im Terminal sein. Allerdings möglichst auch nicht früher. „Online-Check Ins“ vor der Anreise können zudem zur Entspannung beitragen.

Ein individuelles Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle sollten Reisende online über den kostenlosen Service FRA SmartWay buchen.

Rail & Fly

Entspannt zum Airport (Symbolbild) – Foto: Lufthansa

Zum entspannten Teil der Urlaubsreise könnte auch die Bahnanreise zum Airport dienen. Viele Airlines und Reiseveranstalter bieten diese Option bereits an.

Jetzt bietet auch der Ferienflieger Sun Express „Rail & Fly-Tickets“ in Kooperation mit der Deutschen Bahn an. Damit kann man von mehr als 5.000 Bahnhöfen der Deutschen Bahn, sowie von Basel und Salzburg aus direkt mit dem Zug zum Airport gelangen.

Foto: SunExpress

Wie das Portal TRVL Counter berichtet, gibt es bis 3. September einen „Willkommensrabatt“ von zehn Euro für Tickets der 1. Klasse und fünf Euro für Tickets der 2 Klasse. Bei der Buchung über die Airline-Website könnten die Kunden die benötigten Gutscheine für die Zugfahrten mitkaufen. Es werde jeweils ein Gutschein pro Person und Fahrt ausgestellt, der vor der Reise in eine Fahrkarte bei der Deutschen Bahn einzulösen ist. Dabei hat man die Wahl entweder Verbindungen am Tag der Abreise oder einen Tag vorher zu wählen sowie Verbindungen am Tag der Rückreise oder einen Tag später.

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