Reiseindustrie: Nachbesserung bei Überbrückungshilfe III
Der DRV lobt die Bemühungen des Wirtschaftsministeriums, fordert aber Nachbesserung bei weiteren Details. Kosten und Umsatzausfälle durch Absagen und Stornierungen würden jetzt stärker berücksichtigt, die monatliche Höchstgrenze steige und der Zeitraum der Förderung gelte jetzt rückwirkend für November und Dezember 2020. Die Insolvenzantragspflicht wurde bis einschließlich April 21 ausgesetzt.
Der Deutsche Reiseverband fordert Nachbesserung bei den Provisionen, die den Reisebüros entgehen. Es geht dabei um den Zeitraum der Bemessungsgrenze. Dieser beziehe sich im Moment auf Zeitfenster, in denen der Umsatz bei fast null lag und sei deshalb wirkungslos. Null von Null bleibt Null, sagt der DRV und fordert als Referenzzeitraum das Jahr 2019 mit guten Provisionszahlen.
LH-Ocean wird zu EW-Discover
Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass Lufthansa künftig verstärkt in den Ferienflugverkehr einsteigen will. Das Geschäftsprojekt trug intern bisher den Namen „Ocean“ und war insbesondere in Sachen Mitarbeitertarife in die Kritik der Gewerkschaften geraten. Jetzt gibt es einen neuen, den offiziellen, Namen: „Eurowings Discover“. Lufthansa teilte mit, dieser neue Name sei erforderlich, da der Flugbetrieb in dieser Sparte mit einem eigenen Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) geplant sei, deshalb brauche man aufgrund luftrechtlicher und handelsrechtlicher Anforderungen einen eigenen Namen.
LH hatte, neben dem in der Öffentlichkeit kaum aufgefallenen Tourismus-Flugprojekt „Jump“, in den letzten Jahren ein Großteil der touristischen Ziele ohnehin schon mit ihrer Tochter Eurowings durchgeführt. Die Lackierung der Flugzeuge soll den Zusatz „discover“ bekommen und damit die Sichtbarkeit des “neuen” Ferienfliegers nach außen transportieren. Der Start ist für den Sommer 2021 vorgesehen. Zunächst sollen die Flüge ausschließlich in Frankfurt starten. Damit verschärft sich die ohnehin schon schwierige Stimmungslage mit dem Konkurrenten Condor.
Niederlande: Landeverbot und Ausgangssperre
Die niederländische Regierung hat aufgrund der Virusmutationen weitere Einschränkungen im Flugverkehr erlassen. Ab Samstag gibt es in den Niederlanden ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien Südafrika und zahlreichen Ländern auf dem südamerikanischen Kontinent. Aus Nicht-EU-Länder besteht ohnehin schon ein weitgehender Einreisestopp.
Weiterhin gilt im Land ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre von 20:30 Uhr bis 4:30 Uhr. Die Regierungsentscheidung zur Ausgangssperre muss aber noch vom Parlament bestätigt werden.
Easyjet: Back in Dortmund
Der Low-Cost-Flieger Easyjet will im Sommerflugplan den Airport Dortmund wieder in seinen Streckenplan aufnehmen. Dieser startet im April und bringt die Verbindung nach London-Luton zurück. Zunächst sind zwei Flüge pro Woche (Freitag und Sonntag) geplant. Ab Juni soll ein dritter Flugtag dazukommen. Der Dortmunder Flughafen sieht diese Entscheidung als erstes Signal für eine Entspannung der derzeitigen Flugkrise.
Airline-Übernahme billiger: IAG kauft ein
Der Airline-Dachkonzern IAG (Eigentümer u.a. von British Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus) hatte die Kaufverhandlungen mir Air Europa bereits vor Beginn der Flugkrise begonnen. Jetzt scheint der Deal, trotz Finanzkrisen aller Airlines, eingetütet werden. Der Kauf ist zudem erheblich günstiger als ursprünglich gedacht. Mit 500 Millionen Euro bezahlt IAG nur noch die Hälfte des Preises, der im November verhandelt worden war.
Eurostar mit Finanzproblem
Der Zugverkehr durch den Eurotunnel zwischen Frankreich und England ist durch die Corona-Pandemie stark zurückgegangen und wurde punktuell ja auch mehrfach ganz eingestellt. Der Betreiber „Eurostar“ mit Sitz in London und einer Mehrheitsbeteiligung der französischen Bahn (SNCF) hat finanzielle Probleme. Staatliche Unterstützungen gibt es, auch Brexit bedingt, weder von der britischen noch der französischen Regierung.
Problemlose Einreise nach Impfung
Die Seychellen machen den ersten Schritt. Deutsche Touristen dürfen künftig ohne vorangegangene Quarantäne auf die Inseln einreisen, wenn sie einen kompletten Impfnachweis vorlegen und die zweite Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. Die Vorlage eines negativen PCR-Tests bleibt verpflichtend. Die praktische Einführung wird vermutlich noch eine Weile dauern, da die Zahl geimpfter potentieller Urlauber aus Deutschland wegen der langsamen Fortschritte beim Impfen noch sehr gering sein dürfte. Immerhin, es ist ein Signal.
Aktuell gilt gerade wieder eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für die Seychellen, da die wöchentliche Inzidenzzahl den Wert von 50 überschritten hat. Spätestens bei der Rückreise wird Corona alle Urlauber wieder einholen. Bisher gibt es bei der Wiedereinreise nach Deutschland aus Risikogebieten noch keine Bevorzugung von bereits geimpften Personen.
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