Aktuell wird viel „geblubbert“ und wenig argumentiert. Keiner hat das Glas gefunden, das wirklich den Blick in die Zukunft gewährt. Deshalb herrschen weiter Verunsicherung, politische Rederei stochert im Nebel und alle warten auf Verbesserung. Die aktuellen Fakten sprechen mitunter dagegen. Die Zahl der Corona-Todesfälle steigt weiter. Wer vor Wochen noch das Übersteigen der 50er-Inzidenzmarke für eine Katastrophe hielt, muss jetzt zur Kenntnis nehmen, dass der deutsche Landkreis-Spitzenwert die Marke von 500 überschritten hat. Dann wäre da noch die Hoffnung auf großflächige Impfungen und den Urlaub 2021. Einige in der Branche gehen vermeintlich unbeirrt ihren Weg und arbeiten einfach weiter, gestützt von der Lebensmittelbranche des Dachkonzerns. Unaufgeregt, wie das im Hause DER-Touristik schon immer eine gute und feststehende Regel war und immer noch ist.
Das sind die Reiseradio-News des Tages:
DER-Touristik bringt 42 Kataloge auf den Markt
In 42 neuen Katalogen, darunter 24 Jahreskatalogen, präsentiert der Veranstalter sein Sommerprogramm mit neuen Urlaubsideen speziell für die neuen Reisebedingungen. Es ist der Versuch einer Annäherung an das, was im Allgemeinen „New Normal“ genannt wird. Das Preisargument soll besonders ziehen. Man habe die besten, sprich günstigsten Frühbucherraten seit zehn Jahren und die Reisepreise bewegten sich nach der geringen Nachfrage auf tiefstem Niveau.
Auch DER, mit seinen zahlreichen Einzelmarken, setzt verstärkt auf Urlaub im eigenen Land. Dr. Ingo Burmester, CEO DER Touristik Central Europe betont:
„Vor allem Autoreisen werden stark nachgefragt. Profitieren werden zudem die Nordischen Länder, da hier meist individuelle Naturerlebnisse außerhalb der touristischen Metropolen im Fokus liegen“
Die Vielfalt wird in der großen Bandbreite von Kleingruppenreisen über den klassisch, pauschalen Badeurlaub bis zum Luxussegment abgedeckt. Ferienhäuser und Ferienwohnungen werden verstärkt angeboten. Dass sich auch große Veranstalter mit Wanderurlaub und individuellen Unterkünften auseinandersetzen, ist eine neue Dimension. Vermutlich wird die Baustein-erfahrene DER-Touristik, das besonders gut hinbekommen. Man hat schließlich Erfahrung mit der Umsetzung von Individualität. Und Ideen muss man auch haben. Das, was vor Jahren als Vergnügen von Individualisten galt findet sich in Katalogen wieder. Ein Beispiel ist das „Inselhopping Nordfriesland“. Jeweils vom Festland aus erkunden Gäste per Schiff, Bus, Bahn und Auto die drei nordfriesischen Inseln Amrum, Föhr und Sylt. Keine Sensation, aber vermutlich ein Renner im nächsten Jahr. Auffällig ist dabei, dass der Großveranstalter damit immer weiter in die Geschäftsfelder von Spezialisten eindringt. Dies dürfte gerade kleinere und mittlere Spezialanbieter nicht erfreuen.
Ein weiterer Fokus des Angebots liegt in dem Bemühen um Sicherheit. Detaillierte Hygiene-Konzepte sollen eine sorglose Urlaubsplanung ermöglichen Garantiert werden soll das insbesondere durch die eigenen Hotels und langjährige Hotelpartner, flexible Umbuchungs-und Stornomöglichkeiten und mit dem Sicher-Super-Sorglos-Paket. Letzteres hatte man bereits im letzten Sommer aus der Taufe gehoben. Es beinhaltet unter anderem eine Gesamtkostenübernahme bis 3.500 Euro pro Person für die Übernahme der Unterbringungskosten bei Quarantäne für 14 Tage sowie für Rückflugtickets. Zudem ermöglicht man den Kunden und Gästen einen einfachen und schnellen Zugang zu, zwar kostenpflichtigen, aber sicheren und international anerkannten Covid-19-Tests in mehr als 500 Filialen der DER Reisebüros.
Wintersaison: Kanarische Inseln
Die Tourismusverantwortlichen auf den Kanarischen Inseln befürchten einen starken Einbruch der Urlauberzahlen für ihre Region nach der neuen Testvorgabe der spanischen Zentralregierung. Die Schnelltests sollten das Geschäft absichern. Jetzt steht die Hürde von PCR-Tests wieder vor der Anreise. Diese sind kostenpflichtig und erhöhen den Reisepreis. Zudem spüre man eine Verunsicherung bei den Kunden. Reiseveranstalter und Hotelgruppen sprechen von einem Rückgang der Buchungszahlen seit etwa einer Woche.
Skisaison: Verspätung, Ausfall oder was?
Die Wintersportorte in den Alpen sind verstört. Lockdown in Österreich mit hohen Infektionszahlen. Probleme mit Corona auch in Frankreich, der Schweiz und Italien. – Das Credo hieß im Vorfeld: Ein zweites „Ischgl“ vermeiden! Après-Ski und Hüttenzauber sind No Go.
Jetzt denkt Bayerns MP Markus Söder öffentlich über das Skiverbot während der Weihnachtsfeiertage nach und auch Italiens Ministerpräsident Conte fordert eine klare Regelung quer durch den Alpenraum in Sachen Wintersport und Öffnung bzw. Schließung von Skigebieten. Die Reaktion aus Südtirol ließ dabei nicht lange auf sich warten. Eine dadurch ausgelöste Wirtschaftskrise sieht auch Österreich. Wirtschafts- und Finanzminister stehen zur Öffnung der Skigebiete und drohen bei europaweiter Schließung des Wintersports über Weihnachten Entschädigungsklagen in Milliardenhöhe an.
Dämpfer für Kreuzfahrten
Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hatte zwar vor einigen Wochen die sogenannte „No Sail Order“ auslaufen lassen, warnt jetzt aber vor der Teilnahme an Kreuzfahrten. Wörtlich heißt es in der Erklärung:
CDC empfiehlt allen Menschen, Reisen auf Kreuzfahrtschiffen, inklusive Flusskreuzfahrten, weltweit zu vermeiden.
Als Begründung nennt man das zu hohe Infektionsrisiko. Ob sich diese Warnung auch auf die europäische Kreuzfahrtindustrie auswirkt ist unklar.
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