D-RR News 26.01.24 – Streiks, Fußball, Boeing & K-Asyl

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Bahnstreik

Nichts Neues. Nichts bewegt sich. Der Konflikt zwischen Bahn und GDL geht beim längsten bisherigen Streik ins Wochenende. Betroffen sein dürften Pendler, die nur am Wochenende nach Hause fahren und die Sportfreunde, die zu Fußballspielen wollen.

Das Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Umfrage von YOUGOV besagt zudem, dass 75 Prozent der Befragten sagten, der Streik habe auf ihr Leben keinen Einfluss. Allerdings sagen auch 60 Prozent, sie hätten für die Streikmaßnahmen der GDL kein Verständnis.

Bundesligafans gefordert

Verkehrschaos heute in Frankfurt? – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Polizei befürchtet heute ein größeres Chaos im Rhein-Main Gebiet beim heutigen Bundesligaderby zwischen der Frankfurter Eintracht und dem FSV Mainz 05. Der Autoandrang rund um das Waldstadion im Süden Frankfurts ist bei Spielen ohnehin immer groß. Da ein Großteil der öffentlichen Bahnverbindungen flach fällt, steht Chaos ins Haus. Einige S-Bahnen, so der Rhein-Main-Verkehrsverbund fahren, wenn auch eingeschränkt. Der Straßenbahn- und Busverkehr in Frankfurt ist von den Streiks nicht betroffen.

Frühe Anreise

Das Stadion soll bereits um 17 Uhr 30 geöffnet werden, um eine zeitlich gestaffelte Anreise für das Spiel (Anpfiff: 20 Uhr 30) zu ermöglichen. Der FSV Mainz 05 hat zudem Sonderbusse im Einsatz, die Fans nach Frankfurt transportieren können.

Das mit der frühzeitigen Anreise gilt im Übrigen auch für alle anderen Bundesligaspiele, Sportevents und Veranstaltungen an diesem Wochenende.

Reiseindustrie & Bahnstreik

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands – Foto: DRV

Die Dauerkonflikte zwischen Bahn und Gewerkschaft kommen in der Reiseindustrie gar nicht gut an. Der Deutsche Reiseverband hat jetzt Stellung bezogen. Präsident Norbert Fiebig sagt im wöchentlichen Newsletter:

Der aktuelle Streik der GDL ist unverhältnismäßig und belastet erneut hunderttausende Bahnreisende und viele Urlauber. Umweltbewusste Urlauber, die auf Rail&Fly setzen, sehen ihre Pläne durchkreuzt. Gleiches gilt für Geschäftsreisende. Das schadet der gesamten Wirtschaft und dem Klimaschutz.

Streik bei discover airlines

discover.airlines – Foto: Lufthansa Group

Wir berichteten in den letzten News über den Tarifkonflikt zwischen der Vereinigung Cockpit (VC) und dem LH-Ferienflieger „discover airlines“. Aus der Drohung wurden Tatsachen. VC, unterstützt von der Flugbegleiter-Gewerkschaft „Ufo“, streiken heute an den Airports in Frankfurt und München. Auch für die Flugbegleiter gibt es derzeit noch keine neuen Tarifvertrag.

Die Airline beklagt, dass die Verhandlungen einseitig von Seiten der Gewerkschaft abgebrochen worden seien.

In Frankfurt wurden bereits drei Flüge gecancelt. Dementsprechend wird es heute auch keine Rückflüge aus Cancun, Teneriffa und Fuerteventura bei „discover“ geben. Geplant waren in Frankfurt heute 20 Abflüge. Ab München fliegt „discover“ Strecken im Auftrag der Lufthansa unter LH-Flugnummer. Diese will Lufthansa „auf andere Weise“ realisieren“.

Die Airline fordert ihre Fluggäste auf, sich über die Website über den Status ihres individuellen Flugs zu informieren und möglichst in der Online-Buchung eine E-Mail-Kontaktadresse zu hinterlegen, um up to date zu sein.

Fußball EM gut gebucht

EM bringt Hotelboom? (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Europameisterschaft im eigenen Land ist, in Sachen Besucherbuchungen aus dem Ausland, gut dabei. Auslandsflüge seien überproportional gut gebucht. Das Gleiche gilt auch jetzt schon für die Hotelauslastungen in der Nähe von Spielstätten.

Die zu erwartende Zahl von Stadionbesuchern liegt bei 2,7 Millionen. Rechnet man Fanzonen mit wird die Zahl auf 7 Millionen hochgerechnet. Die deutsche Tourismus-Auslandsmarketing-Organisation DZT spricht von einem zu erwartenden Plus von 4 Prozent bei den Hotelübernachtungen von Gästen aus dem Ausland.

Die DZT will, ähnlich wie bei der Fußball-WM 2006, die Chance nutzen, Deutschland als Reiseziel ins rechte Licht zu setzen. Wer als Inlandsbesucher bereits Karten für ein Spiel hat und danach übernachten will, sollte sich schnellstens um ein Hotelbett bemühen, von entsprechend steigenden Preisen mal ganz abgesehen. Billiger wird da nichts mehr.

Kreuzfahrt – Routenänderungen im Roten Meer

Kreuzfahrt (Symbolbild) – Foto: Cunard Cruises

Die Angriffe von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer macht Schlagzeilen. Davon könnten perspektivisch auch Kreuzfahrtschiffe betroffen sein.

Um die Gefährdung für Passagiere und Schiffe zu reduzieren, gehen Kreuzfahrtreedereien in dieser Region dazu über, die Streckenführung ihrer Schiffe zu ändern oder Fahrten zu stornieren.

Betroffen sind derzeit Cruises von MSC, Aida und Costa. Andere Veranstalter wie zum Beispiel TUI Cruises, Phoenix, Ozeania, Cunard, Princess, Silversea und Plantours, haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

737MAX Konsequenzen

Eine Notlandung einer Boeing 737-9 MAX von Alaska Airlines, Anfang Januar, sorgte für ein Startverbot bestimmter Maschinentypen durch die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA.

737 MAX – Foto: Boeing

Airlines

Die betroffenen Airlines dürfen jetzt aufatmen. Die betroffenen Flugzeuge dürfen, nach der durchgeführten Überprüfung wieder fliegen. Allerdings zeigt sich zum Beispiel United Airlines kulant und erlaubt seinen Kunden kostenfreie Umbuchungen für alle Flüge, die mit der 737-9 MAX durchgeführt werden. Passagiere dürfen auf Verbindungen mit anderen Maschinen umbuchen. Dies gilt allerdings nur für Flüge, die bereits vor dem 5. Januar gebucht waren.

Foto. Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Boeing – Produktion

Die Konsequenzen für den Hersteller sind allerding erheblich. Die FAA hat mitgeteilt, dass Boeing derzeit „keinen weiteren Ausbau der Produktion von allen Modellen der 737 Max“ genehmigt. Das berichtete die F.A.Z. gestern. Als Begründung nennt die Behörde eine „nicht akzeptable Probleme bei der Qualitätskontrolle“. Bau und Fertigstellung von derzeit 30 Flugzeugen pro Monat liegen damit auf Eis.

DRV für Weltoffenheit   

Am letzten Freitag, zur rechten Zeit, hatten wir eine “private” Stellungnahme aus der Reisebranche, die für Aufsehen sorgte. Jetzt zog auch der Dachverband DRV mit einer Stellungnahme nach:

Die deutsche Tourismusbranche steht international für Weltoffenheit, Vielfalt, Begegnung der Kulturen, Gastfreundschaft und Toleranz.

Millionen Deutsche machen jedes Jahr im Ausland Urlaub und viele Urlauber aus aller Welt reisen zu uns nach Deutschland. Fremdendfeindlichkeit hat in unserem Land keinen Platz und schadet dem Ansehen Deutschlands in der ganzen Welt

Tourismus baut Brücken. Tourismus bedeutet Dialog. Tourismus verbindet Menschen – ganz egal welcher Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Wir, die Reisewirtschaft, sind Dienstleister für ein friedliches Miteinander und der Völkerverständigung. Denn Reisen verbindet Menschen und bringt Völker zusammen. Reisen können zum Umdenken führen und Wandlungsprozesse in Gang setzen.

Als Deutscher Reiseverband fühlen wir uns dem Reisen verpflichtet – unsere Leitlinie ist Weltoffenheit und Toleranz. Denn nur durch gegenseitiges Kennenlernen und Erleben lassen sich Vorurteile beseitigen.

Karnevalsflucht – Asyl im Norden

Meerzeit in Büsum – Foto: Oliver Franke / TASH

Das ist Thema im Norden. Der Tourismus ist seit Jahren darauf eingestellt, den von Narren genervten Menschen „Asyl“ anzubieten. Eine gute Möglichkeit, die eigenen Stärken herauszuarbeiten, ist es außerdem.

Warme Saunen mit Meerblick, entspannende Aufgüsse mit Meerwasser, ein Spa im Leuchtturm – wo sonst, schreiben die Tourismuswerber aus Schleswig-Holstein, lässt sich Wellness mit solch besonderen Aussichten genießen.

Eingeladen wird zu gesunder, frischer Luft an den Küsten und im Binnenland Schleswig-Holsteins mit ausgiebigen Spaziergängen. Und, so die gute Nachricht: Auch fernab von närrischen Treiben ist das Angebot groß, nur eben anders. Wie das seit Jahren immer wieder von unseren Kolleg:innen beim Ankerherz-Verlag  propagiert wird. Ich darf doch mal „klauen“ oder?

(c) ankerherz.de

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