D-RR News 28.03.22 – Lockerungen, Lockdown, Klima, Geld

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

1.700,6

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

67.501

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

20

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

128.457

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


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Australien entspannter

Nachdem inzwischen auch Urlauber, die eine komplette Covid-Impfung nachweisen, wieder in Australien einreisen dürfen, hat das Gesundheitsministerium jetzt angekündigt, ab 17. April auf einen negativen Testnachweis vor dem Flug in Richtung Australien verzichten zu wollen. Impfnachweis, Maskenpflicht sollen selbstverständlich erhalten bleiben. Auch die bisher vorgeschriebene Testpflicht beim Betreten von Kreuzfahrtschiffen in Australien soll Mitte April beendet werden. Das teilte Gesundheitsminister Greg Hunt am Freitag mit.

Fidschi ohne Quarantäne

Der Urlaub auf den Trauminseln ist nach wie vor ausschließlich vollständig geimpften Personen vorbehalten. Die Gesundheitsbehörden haben sich jetzt aber entschlossen, ab 7. April auf die, bisher noch vorgeschriebene dreitägige Quarantäne nach Ankunft zu verzichten. Künftig reicht zur Einreise ein negativer Antigentest nach Ankunft. Auf Fidschi wurde auch die Maskenpflicht aufgehoben.

Thailand ohne Test

Bis es soweit ist, werden aber noch rund 2 Monate vergehen. Seit Februar kann man wieder nach Thailand reisen, allerdings sind neben der Impfung auch ein PCR-Test vor Abreise und einer bei Ankunft vorgeschrieben. Darüber hinaus gilt die Verpflichtung einer Online-Registrierung. Diese zusätzlichen Maßnahmen sollen im Juni gestrichen werden, sofern Infektionszahlen nach dem thailändischen Neujahrsfest im April nicht akut ansteigen. – Der Impfnachweis wird aber auch im Juni als Einreisevoraussetzung erhalten bleiben.

Malaysia mit Auflagen

Auch das bisher noch komplett für den Tourismus abgeriegelte Land plant eine zeitnahe Öffnung zum 1. April. Allerdings warten auch dann noch erhebliche Einschränkungen. Für die Einreise vorgeschrieben sind dann:

Ein kompletter Impfschutz und dessen Nachweis, der Download der Covid App „MySejahtera“, das Ausfüllen eines sogenannten „Pre Departure“-Formulars, sowie ein PCR-Test frühestens 48 Stunden vor Abflug. Das Testergebnis muss in englischer Sprache dokumentiert sein. Weiterhin muss eine Reisekrankenversicherung nachgewiesen werden, die Corona-Behandlungen abdeckt.

Nach der Ankunft muss innerhalb von 24 Stunden ein Antigen-Schnelltest durchgeführt werden. Im ganzen Land gelten Masken- und Abstandsregeln. Gleichzeitig besteht eine Registrierungspflicht über die Sejahtera-App beim Betreten von öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Hotels und öffentlichen Verkehrsmitteln.

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Lockdown in China

Aufgrund von 2.600 Infektionen ohne Symptome, fährt China das Leben in der Metropole Shanghai herunter. Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wurde heute beendet. Alle Bewohner müssen sich nach in festgelegten Zeiträumen testen lassen. Es gilt eine Home-Office Pflicht. Die ersten Stadtviertel sind bereits abgeriegelt. Die Maßnahmen sind zunächst bis zum 5. April befristet. Vom Lockdown sind rund 26 Millionen Menschen im Großraum Shanghais betroffen.

P&O Ferries am Pranger

Wir berichteten über die Einstellung des Fährbetriebs zum Ende der vorletzten Woche und die per Videokonferenz von der Geschäftsleitung ausgesprochene fristlose Kündigung von 800 Mitarbeitenden. Als Grund wurden dreistellige Millionenverluste angegeben. P&O-Chef Peter Hebblethwaite hat jetzt seine Entscheidung zwar als Verstoß gegen das Arbeitsrecht akzeptiert, verteidigte sie aber in Ausschüssen des britischen Unterhauses. Es sei gut gewesen, diese Entscheidung nicht vorab mit den Gewerkschaften zu besprechen und würde diese Entscheidung im Zweifelsfall genauso wieder treffen. Es sei die einige Möglichkeit gewesen, die Firma und damit die restlichen 2.200 Arbeitsplätze zu retten.

Die Parlamentarier hatten ihn heftig angegriffen und ihm wahlweise als unfähig oder kriminell bezeichnet. Der Aufruf zu einem Boykott von P&O wird aber vermutlich kaum zum Tragen kommen, da die britische Importwirtschaft stark von funktionierenden Fährverbindungen abhängig ist. So bleibt es vermutlich bei der fragwürdigen Entscheidung 800 Seeleute zu entlassen und stattdessen Billigkräfte aus Indonesien, Indien oder Osteuropa einzustellen. Die neuen Arbeitskräfte erhalten teilweise Stundenlöhne, die bei 5,50 Britischen Pfund liegen. Der Mindestlohn in Großbritannien ist mit 8,91 Pfund festgelegt. Er kann aufgrund der Fahrten in internationalem Gewässer und wegen der Registrierung der Schiffe auf den Bahamas nicht geltend gemacht werden.

Wer sich die Mühe macht, sich auf der Website der Fährlinie ein wenig umzusehen trifft auch auf Artikel zum Thema soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Sätze wie…

Wir möchten schlicht das Beste für unsere Kunden, Mitarbeiter und unsere Gesellschaft erreichen. Dazu widmen wir uns insbesondere einer verantwortlichen und nachhaltigen Geschäftsführung

…lesen sich dann leider wie bitterer Hohn.

Ein Großteil der Verbindungen zwischen Großbritannien und Frankreich bzw. den Niederlanden ist derzeit noch nicht wieder in Betrieb.

Prima-Klima in HAM?

Foto: Oliver Sorg / Hamburg Airport

Die Pressestelle des Hamburger Flughafens teilt voller Stolz mit, man sei der erste große Verkehrsflughafen in Deutschland, der CO2-neutral wirtschafte. Hamburg Airport erfülle die strengen Anforderungen des europäischen Flughafenverbands Airports Council International Europe (ACI) für das Zertifikat der CO2-Neutralität.

In Anwesenheit von Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann erhielt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, die gutachterliche Bestätigung zur Erlangung der CO2-Neutralität nach den Richtlinien der Airport Carbon Accreditation.

Der Hamburger Flughafen optimiert laufend die technische Gebäudeinfrastruktur, zum Beispiel mit effizienten raumlufttechnischen Anlagen, dem Ausbau des Nahwärmenetzes und der konsequenten Umstellung auf LED-Beleuchtung, die in den Terminals und auf den Betriebsflächen deutlich weniger Energie verbraucht.

Wichtig bei der Einstufung ist dabei die Berücksichtigung, dass es sich dabei um Klimaneutralität im Bereich von Gebäuden und Infrastruktur handelt. Der eigentliche Flugbetrieb wird dabei nicht berücksichtigt. Trotzdem, ein erster Schritt von vielen noch anstehenden in eine positive Richtung.

Grafik: Hamburg-Airport

Seit 2009 hat Hamburg Airport seine jährlichen CO2-Emissionen um knapp 80 Prozent – von 40.000 Tonnen auf 8.700 Tonnen – reduziert. Um auch den restlichen CO2-Ausstoß vollständig zu kompensieren, muss Hamburg Airport derzeit noch in hochwertige Ausgleichszertifikate investieren: Mit diesen Zertifikaten werden in Zusammenarbeit mit “First Climate” ökologische Projekte unterstützt, die CO2-Emissionen im globalen Kreislauf nachweislich reduzieren. Langfristig ist es das Ziel, gänzlich auf den Ausstoß von Kohlendioxid zu verzichten.

DTV fordert mehr Unterstützung

Norbert Kunz, DTV-Geschäftsführer – Foto: DTV

Der Verband warnt vor einer geplanten Kürzung der Bundesmittel für das laufende Jahr für den Deutschlandtourismus. Mit Blick auf den Haushalt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz in der letzten Woche:

„Wir brauchen nicht weniger, sondern deutlich mehr Mittel für den Neustart des Deutschlandtourismus. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele zur Stärkung der Tourismusbranche gesetzt. Dazu gehört insbesondere das Modernisierungsprogramm „Zukunft Tourismus“ für Neu- und Wiedergründungen. Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen. Wir brauchen gerade jetzt einen Schub für Innovationen, für Digitalisierung, für Qualitätssteigerung und für die nachhaltige Ausrichtung des Tourismus. Das wäre ein echter Rückenwind beim Neustart des Tourismus in diesem besonderen Jahr. Es ist unverständlich, warum die Bundesregierung in dieser schwierigen Lage die Tourismusmittel absenken will. Insbesondere die Mittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sollen um 10 Millionen Euro auf 34,5 Mill. Euro abgesenkt werden, obwohl gerade jetzt eine stärke Werbung für das Reiseland Deutschland auf den Auslandsmärkten dringend notwendig wäre.

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