D-RR News 21.03.22 – Hilfe / Sanktionen / Bahncard / P&O

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TOn-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

1.714,2

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

92.314

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

13

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

126.929

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Rüdiger Edelmann

Nach einigen Tagen Newspause aufgrund von Abwesenheit, habe ich nicht den Eindruck, es habe sich viel verändert, also so wirklich. Wenngleich einem die Nachrichten glauben mache, es sei viel passiert. Neue, bzw. nahezu aufgelöste Corona-Einschränkungen, die von einigen Bundesländern aber de facto bis Anfang April noch aufrechterhalten werden. Bei Inzidenzwerten, die sich regional der 2000er Marke nähern ist das nachvollziehbar.

Ungeheure Gewalt und Not im Kriegsgebiet der Ukraine, ohne dass sich wirklich etwas verändert. Die Vorwürfe fliegen hin und her. Die Menschen flüchten aus ihrem Land, die Waffeneinsätze werden drastischer und wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es Dinge gibt, die man sich in ihrer Brutalität kaum vorstellen mag, so real wie sie sind. Wann ist endlich Schluss mit diesem Wahnsinn? Es ist und bleibt verstörend, wenn Menschen den Geruch von vermeintlicher Macht riechen und daraufhin alle Menschlichkeit über Bord werfen und es ist verstörend, zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass meine eigene mediale Berufswelt diesen Wahnsinn indirekt aber maßgeblich befördert.

Gleichzeitig war Frühlingsanfang, Forsythien blühen inzwischen sogar im nordhessischen Bergland, das ja wettertechnisch eher etwas rauer daherkommt. Die Menschen wollen raus, befreit von Corona Viren und Kriegsangst und gleichzeitig steht fest, dass dies derzeit nur ein „frommer Wunsch“ sein kann. Warum ist alles so kompliziert, obwohl es doch so einfach sein könnte?

Flugzeugabsturz in China

Heute Morgen ist eine Boeing 737800 NG der China Eastern Airlines auf dem Flug von Kunming nach Guangzhou abgestürzt. Die Luftfahrtbehörden berichten, dass 132Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder an Bord waren. Der Absturzort liegt offensichtlich in einem gebirgigen Gelände. Informationen über die Ursache liegen bisher nicht vor. 



LOG-Hilfsaktion für Ukraine-Flüchtlinge

Die Hilfsorganisation „Luftfahrt ohne Grenzen“, die von meinem Ex hr-Kollegen Frank Franke gegründet wurde, engagiert sich auch für Geflüchtete aus dem ukrainischen Kriegsgebiet. Inzwischen hat LOG bereits 9 LKW mit insgesamt 210 Tonnen dringend benötigter Hilfsgütern in Richtung Rumänien auf die Reise geschickt. Der Wert des Gesamtpakets liegt bei über 1 Million Euro und besteht aus Mineralwasser, Kindernahrung, Hygieneartikeln, Kleidung und Decken. Ziel war das Städtchen Sighetul Marmației. Spenden an LOG sind mehr als willkommen. Die Organisation verbürgt sich für eine direkte Weitergabe der Spenden in Form von angeschafften oder gespendeten Sachgütern. Direktspenden können eingezahlt werden auf

Spendenkonto bei der Frankfurter Sparkasse

IBAN: DE84 5005 020102003322 44 

BIC: HELADEF1822

„Neue“ TUI-Großaktionärin

(c) TUI / Christian Wyrwa

Familie Mordaschow beweist, dass sich wirtschaftliche Einschränkungen und Sanktionen für russische Wirtschaftsbeteiligungen offensichtlich einfach umgehen lassen. Wir berichteten über die Sanktionen gegen den bisherigen 34 prozentigen TUI-Eigner Alexej Mordaschow. Angeblich hatte er seine Anteile an „Unifirm Limited“ verkauft, die wiederum im Mehrheitsbesitz von „Ondero Limited“ auf den British Virgin Islands ist. Jetzt gab es die große Überraschung. Nach einer Mitteilung an TUI und an die Finanzaufsicht Bafin ist jetzt wohl Marina Mordaschowa die kontrollierende Gesellschafterin von Ondero Limited. So sind, abgesehen von den an die russische Serverstal-Gruppe verkauften Anteile von rund 4 Prozent, alle TUI-Geschäftsanteile von knapp 30 Prozent nach wie vor im Besitz der Familie Mordaschow.

Auf politischer Seite soll jetzt ein Prüfverfahren gestartet werden. Die Erfolgsaussichten werden von Kennern allerdings als gering angesehen. Bis Freitag hatte TUI mitgeteilt, über die Besitzverhältnisse von „Ondero“ nichts zu wissen.

Russland registriert Flugzeuge um

Flugzeug am Gate (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

In der letzten Woche gab es die Nachricht, dass Leasingbetreiber auf den Bermudas russischen Zivilflugzeugen die Registrierung entzogen haben. Die Maschinen waren damit ohne Betriebszulassung und Versicherungsschutz. Nun haben russische Luftfahrtbehörden damit begonnen, erste Maschinen mit einer russischen Registrierungsnummer zu versehen. Dies ist widerrechtlich, da die Maschinen im Ausland geleast sind. Eine Handhabe besitzen die Leasinggeber allerdings derzeit nicht.

Parallel haben US-Behörden eine Liste mit russischen Maschinen veröffentlicht, um damit 99 Flugzeuge in ihrem Zuständigkeitsbereich quasi aus dem Verkehr zu ziehen. Die Maschinen dürfen keinerlei Serviceleistungen an amerikanischen Airports erhalten und auch nicht betankt werden. Bei Verstoß drohen hohe Geld- und Haftstrafen. Betroffen sind hauptsächlich Flugzeuge der russischen Aeroflot. 

EU: Bilanz der Zertifikate

Sie sind Alltag geworden, die digitalen Covid“pässe“ der Europäischen Union. Es gibt zwar optische Unterschiede, doch Funktion und Zweck sind weitgehend gleich. Nachweis von Impfungen und Tests im Alltag und insbesondere bei Reisen innerhalb Europas. Bei uns sind es „Corona Warnapp“ und „CovPass“.

Innerhalb Europas wurden inzwischen 1,7 Milliarden digitale Zertifikate ausgestellt.  Das System hat überzeugt, denn die digitalen Zertifikate werden auch in weiteren 35 Ländern außerhalb der EU inzwischen allgemein akzeptiert. Das „Erfolgsmodell“ soll inzwischen auch bis ins nächste Jahr erhalten werden, denn noch ist nicht klar, wie sich die Pandemielage weiterentwickelt. Der sogenannte „Freedom-Day“ wurde ja gerade erst weitgehend gestrichen.

Corona-Lockerung beim Fliegen sinnvoll?

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Großbritannien prescht einmal mehr vor. Der Airport London-Heathrow und mehrere Airlines, darunter British Airways und Virgin Atlantic, heben die Maskenpflicht auf. Allerdings gelten diese Regeln nicht bei Flügen in Länder, die die Maskenpflicht nach wie vor als Verpflichtung vorsehen. Das gilt sogar innerhalb des britischen Staatsgebiets für Flüge nach Wales und Schottland. Allein dies macht die „große Lockerung“ ziemlich fragwürdig. In Heathrow wurde die Pflicht zur Maske zwar aufgehoben, die Empfehlung einen Mund-Nasenschutz zu tragen gilt aber weiter. Geht es also nur um marketingtechnische Schlagzeilen?

Partner-Bahncard adé

IC-Zug der Deutschen Bahn – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Preisreduzierung für die Partner-Bahncards für Ehepartner:innen und Lebensgemeinschaften wird perspektivisch abgeschafft. Ab 1. April stellt die Deutsche Bahn dieses Angebot ein. Existierende Partnercards bis 31. März werden einmalig um 12 Monate verlängert und laufen dann aus. In Zukunft ist der fast 50prozentige Rabatt für die zweite Bahncard50, bzw. die 30prozentige Einsparung bei einer Bahncard25, innerhalb des Haushalts Vergangenheit.

P&O-Ferries stellt Betrieb ein

Es war über das Wochenende das arbeitsrechtliche Konfliktthema in Großbritannien. Die Gesellschaft, die bisher Fährverbindungen zwischen Calais und Dover und zwischen Rotterdam und Hull betrieb hatte am Donnerstag per digitaler Zoom-Konferenz den Betrieb zunächst für 10 Tage eingestellt und gleichzeitig allen 800 Crewmitgliedern fristlos gekündigt. Als Begründung nannte die Reederei Verluste in Millionenhöhe.

Es kam zu erheblichen Tumulten in den Häfen. Die Reederei ließ das Personal von Ordnungskräften von den Schiffen abführen. Es kam auch zu Protestaktionen. Ein holländischer Kapitän verweigerte den Ordnungskräften den Zutritt zu „seiner“ Fähre. Durch den plötzlich abgebrochenen Betrieb bildeten sich zudem lange Warteschlangen von Fahrzeugen, die die Fähren auf dem Weg nach Großbritannien bzw. in Richtung Frankreich und Niederlande benutzen wollten.

Gewerkschaften befürchten, dass jetzt Billigkräfte angeheuert werden sollen und sprachen von „Gangster-Kapitalismus“. Auch die Politik reagierte verärgert. Der ehemalige Verkehrsminister forderte die Regierung auf, die Corona-Hilfsgelder, die P&O-Ferries erhalten hatte, zurückzufordern. Es handelt sich dabei um einen Betrag von 15 Millionen Britischen Pfund. Inhaber der Reederei ist der Logistikkonzern DP World in Dubai.

Die Fährlinie ist wirtschaftlich nicht verbunden mit der Kreuzfahrtreederei „P&O Cruises“.

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