Die Zahlen des Tages (RKI)
607,0
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner )
84.798
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
153
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
143.855
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Reiseradio-Kommentar: Lausige Zeiten?
Streiks gehören derzeit offensichtlich dazu. Noch ist Lufthansa mit den „Aufräumungsarbeiten“ von Mittwoch beschäftigt. Auch wenn der Betrieb gestern weitgehend reibungslos lief, sind zu viele Passagiere gestrandet, um ihnen innerhalb von 24 Stunden eine Weiterreise zu ermöglichen. In der Zwischenzeit läuft die Urabstimmung unter den Piloten der LH. Während sich das eine Problem latent hält, entstehen also weitere „Baustellen des Ungemach“. Randbemerkung: Politisches Gezänk bringt derzeit nicht weiter.
Aber nicht nur LH kämpft. Die Streiks bei Ryanair in Spanien sollen ebenfalls verlängert werden. Jede Woche ein Tag, falls nötig bis in den Januar. Dort geht es weniger um Geld als um fundamentale Arbeitnehmerrechte wie Mindesturlaub und Arbeitssicherheit, an die sich der Billigflieger nicht hält.
In Großbritannien legte am Mittwoch ein Bahnstreik viele Bereiche des Landes lahm, am Samstag wollen dort die Lokführer streiken. Weitere Arbeitskampfmaßnahmen sind bereits für Mitte August terminiert. In der nächsten Woche soll es an drei Tagen auch einen landesweiten Bahnstreik in Portugal geben.
Ganz nebenbei warnen die Optionshändler vor weiter stark steigenden Ölpreisen. Da könnte das Barrel Rohöl demnächst die 300 Dollar-Grenze überschreiten, derzeit sind es noch gut 100 Dollar. Das ist die nächste Horrorwolke am Horizont. Ob sie sich abregnet, weiß man noch nicht.
Die Bedingungen werden immer schwieriger. Die Inflationsrate in Deutschland sank zwar ganz leicht, aber Kaufkraft und vor allem Kauflust und Konsumbereitschaft lassen nach. Dass da außerdem noch teure Gaspreise ins Haus stehen, der Klimawandel munter weiter wächst, der Krieg in der Ukraine weitergeht und sich die Coronawellen partout nicht verabschieden wollen, habe ich noch gar nicht erwähnt. Ist aber alles noch da.
Soll man jetzt sagen: Leute macht nochmal Urlaub oder: Kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten? – Ich kenne die Antwort auch noch nicht, aber einfacher wird’s nicht.
Easyjet-Streik fällt flach
Gute Nachrichten aus Spanien. Der Streik bei Easyjet am bevorstehenden Wochenende ist abgesagt. Die Gesellschaft konnte sich mit der Gewerkschaft USO auf eine Gehaltserhöhung von 22 Prozent bis 2024 einigen. Der Kompromiss wurde von den Mitarbeitenden mehrheitlich angenommen. Betroffen waren die Easyjet-Stationen in Barcelona, Malaga und Palma de Mallorca.
Neue Liebe: Aida und PAD
Auch die Kreuzfahrtreedereien sind angesichts der Streiks in Schwierigkeiten geraten. Ohne Passagiere kann man schlecht ablegen, schlecht wenn diese noch am Heimatflughafen auf Transport warten. AIDA geht jetzt in Nordrhein-Westfalen neue Wege und startet ab Morgen bis 20. August eine Charterkette ab Paderborn-Lippstadt“ für die ab Mallorca fahrende „Aida Prisma“ gestartet. Die Gäste sollen damit „wartefrei“ zum Schiff kommen und auch wieder zurück.
Klein- und Kleinst-Airports bekommen eine neue Chance. Ob auf PAD auch Kassel, Erfurt, Münster-Osnabrück, Friedrichshafen oder Lübeck folgen sei mal dahingestellt.
Malta – die letzte Lockerung
Als letzter EU-Staat hat Malta jetzt die Coronabeschränkungen fast vollständig aufgehoben. Lediglich die Maskenpflicht für medizinische Einrichtungen ist geblieben, sowie die üblichen Abstandsregeln. Geschäfte und Restaurants dürfen freiwillig entscheiden, ob sie eine Maskenpflicht beibehalten. Das wird schon aus Konkurrenzgründen kaum der Fall sein. Die Inselgruppe im Mittelmeer hat auch gut lachen, denn die 7-Tagesinzidenz liegt bei „nur noch“ 151.
Südtirol mit Bettenstopp
Der Landtag der Provinz Südtirol hat am vergangenen Dienstag ein Gesetz beschlossen, das der Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz geschuldet ist. Verabschiedet wurde eine Bettenobergrenze, die quasi sofort greift. Ab der nächsten Woche dürfen Gemeinden keine weiteren Hotelausbauten oder gar Neubauten mehr genehmigen.
Die existierende Zahl von rund dreihunderttausend Betten darf nicht überschritten werden. Betroffen von dieser Regelung sind auch die Anbieter von Privatzimmern und privaten Ferienwohnungen. Ausgenommen von der Regelung sind lediglich die Angebote für „Ferien auf dem Bauernhof“. Die Angebote der Initiative „Roter Hahn“ sind eine feste Größe im Südtirol-Tourismus.
Deutsche Bahn mit Gewinn
Aus einem kräftigen Defizit hat die Deutsche Bahn innerhalb eines Jahres wieder einen operativen Gewinn gemacht. 876 Millionen Euro stehen auf der Haben-Seite für das erste Halbjahr 2022. Das Konzernergebnis hat sich damit um 1,9 Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 verbessert. Hauptgewinner dabei ist allerdings die Konzerntochter „DB Schenker“. Der Transport von Fracht weist eine Verdoppelung des Gewinns aus und liegt bei 1,2 Milliarden Euro.
Nichtsdestotrotz ist Bahnchef Richard Lutz mit fast 60 Millionen Reisenden im Fernverkehr zwischen Januar und Juni 2022 hoch zufrieden. Auch der Nah- und Regionalverkehr nahm mit 725 Millionen Passagieren um 60 Prozent zu.
Es sei, so die Pressemitteilung der Bahn ein gutes Ausgangsszenario für den Rest des Jahres. Ob die gigantisch guten Zahlen auch in der zweiten Jahreshälfte erhalten bleiben, stehe aber in den Sternen. Rohstoffkosten, Ukrainekrieg und eine potentielle Corona-Herbstwelle könnten die Bilanz belasten.
Kreuzfahrt: „Ocean Atlantic“ erneut festgesetzt
Diesmal geschah es in Norwegen. Wie das Fachportal Cruisetricks.de berichtet haben die Behörden das Schiff nach einer offensichtlichen Grundberührung unterhalb der Wasseroberfläche in Longyearbyen auf Spitzbergen festgesetzt. Der Schaden war den Behörden nicht gemeldet worden und die Eigenreparatur der Schiffsbesatzung nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden. Die Inspektion der norwegischen Behörden habe zumindest 20 gravierende Mängel ergeben. Betroffen davon sind auch Bereiche, die mit dem eigentlichen Schaden nichts zu tun haben. Es wurden Mängel Brandschutz, Notfallausrüstung und Motoren festgestellt. Das Auslaufen wurde dementsprechend untersagt.
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Monate, dass das Schiff durch sicherheitsrelevante Mängel aufgefallen ist.
Vegan Resort in MV
Urlaub, Bildung, Events und Bio-Catering – das ist das Angebot im neuen bio-zertifizierten Vegan Resort in Neukalen am Kummerower See in Mecklenburg-Vorpommern.
Neun Ferienhäuser unterschiedlicher Größe stehen Gästen zur Verfügung, inklusive eingebauter Küche, WC, Dusche, WLAN und PKW-Parkplatz. Bio-Halbpension ebenso wie Drei-Gänge-Dinner können dazugebucht werden. Die Zutaten werden regional erworben. Es wird Öko-Strom bezogen, tariflich entlohnt und die Einrichtung ist komplett vegan konzipiert.
Im Resort leben außerdem die vier vor dem Schlachthof geretteten Schweine namens Arya, Laghertha, Rocky und Libera.
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