D-RR News 31.01.24 – Streik, Streik, Nordlust & Sicherheit

Foto: Fraport AG

Kommentar: Streiks stabsmäßig geplant?

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Irgendwie kommt einem das schon etwas seltsam vor. Da lenkt die eine Gewerkschaft in Sachen Tarifverhandlungen etwas ein und verkürzt den ausgerufenen Streik um einen Tag und bevor das große Aufatmen einsetzt, folgt gleich darauf die Hiobsbotschaft: Nein, jetzt nicht mehr Bahn, sondern Streik im öffentlichen Nahverkehr der Städte und Großregionen. Vollständig wird das dann, wenn zusätzlich der nächste Streik bei der Flughafenabfertigung angekündigt wird.

Ein Schelm, wer Böses denkt? Ist das in schöner Abwechslung geplant? Kommt spätestens Anfang März die nächste Streikwelle bei der Bahn? – Nein, ich bin kein Gewerkschaftshasser und es ist wichtig, dass die Rechte von arbeitenden Menschen kraftvoll vertreten werden. Nur, wie wärs mal mit etwas mehr Verhandlung, etwas mehr Gespräch und daraus wachsend ein Kompromiss. Ist es so schwer Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können?

Vermutlich aber ist: Konflikt um jeden Preis hoffähig geworden.

Ob wir uns damit einen Gefallen tun? Frage für einen Freund…


Die nächste Streikwelle rollt

Donnerstag und Freitag werden für Menschen, die Mobilität brauchen schon wieder wenig vergnüglich.

Erst die Airports…

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Morgen droht an fast allen großen deutschen Airports Stillstand. Betroffen sein werden wohl: Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln-Bonn, Leipzig-Halle uns Stuttgart.

Verdi hat die Mitarbeitenden von privaten Sicherheitsfirmen zum Streik aufgefordert. Streik dort bedeutet, keinerlei Security-Kontrolle, gleich ob es um Passagiere, Gepäck oder Fracht geht. Heißt im Klartext: Nichts geht. Rund 25.000 Beschäftigte sind zum Streik aufgerufen, der den ganzen Donnerstag dauern soll.

Die Tarifverhandlungen sind seit Monaten festgefahren. Dabei erscheint die Gewerkschaftsforderung nach der Anhebung des Stundenlohns um € 2,80 und bezahlte Mehrarbeit ab der ersten Stunde durchaus nachvollziehbar.

…dann der Nahverkehr

Streik im Nahverkehr (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Am Freitag wird, nach verdi-Streikaufruf in rund 130 Verkehrsbetrieben mit 90.000 Beschäftigten, der ÖPNV, sprich Busse, U- und Straßenbahnen, bestreikt. Ausgenommen ist nur Bayern. Dort steht keine Verhandlung um einen neuen Tarifvertrag an.

Die Arbeitgeberseite, die allenthalben in allen Bereichen Fachkräftemangel beklagt, sollte in vielen Bereichen flexibler werden. Eine sicher nicht repräsentative Umfrage des Social-Job-Netzwerks „Xing“ ergab, dass ein gutes Drittel, insbesondere jüngere, Arbeitende offen sind für einen Jobwechsel, falls die Bedingungen stimmen.

Streiks nicht nur bei uns

Die Gewerkschaften in Finnland planen einen Generalstreik. Er soll Morgen und Freitag (2. Februar) das ganze Land lahmlegen. Der Protest richtet sich gegen die geplante Arbeitsmarktreform der finnischen Regierung und Kürzungen bei den Sozialleistungen.

Betroffen sein werden alle großen Airports im Land, die Bahn und auch der öffentliche Nahverkehr. Finnische Bahn und Gewerkschaft haben aber bereits mitgeteilt, dass die Schlafwagenzüge zwischen Helsinki und dem Norden vom Streik nicht betroffen sein werden.

 

Die Angestellten der Londoner Verkehrsbetriebe befinden sich ebenfalls im Tarifkonflikt mit ihrem Arbeitgeber. Die Tarifverhandlungen sind gescheitert, jetzt sollen Streiks folgen. Geplant sind sie für die Londoner U-Bahn und zwar für den 19. Und 20. Februar, sowie den 4. Und 5. März. Sollte es bis dahin keine Einigung geben, droht der britischen Hauptstadt an diesem Tag ein Verkehrschaos.

 

 

In Frankreich droht ab dem 5. Februar ebenfalls ein Streik im Nahverkehr in der gesamten Region Ile de France. Konkrete Termine gibt es noch nicht. Bus- und Bahnverkehr könnten dadurch lahmgelegt werden.

 

 

 

Der Norden boomt

Boom klingt zwar immer gleich nach zu großer Nachfrage und Überbeanspruchung, bei den Regionen, die jetzt besonders gefragt sind, dürfte dies vermutlich nicht das Problem sein. Nordische Länder, insbesondere Norwegen, Schweden und Finnland sind gefragt wie nie.

Nordlust am See – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Neue Reiselust – neue Kundschaft

Die Reiseveranstalter registrieren dabei zwei Trends: Einmal ist es die Generation 45+, die sich auf den Weg macht. Zum Zweiten spielen inhaltlich Natur und andere Reiseformen, wie beispielsweise die Anreise mit der Bahn, ein große Rolle. Soziologen und Psychologen würden vermutlich eine Sehnsucht, nach Ruhe, Frieden und heiler Welt attestieren.

Die Tourismusverantwortlichen sollten sich aber jetzt schon Gedanken machen, um die Überfüllung an Hotspots machen und Alternativen in ruhigeren Ecken anbieten. Reisende könnten dafür durchaus dankbar sein.

Das Panorama von Visby / Gotland – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Wenn Tausende neu zum Nordkap aufbrechen, dürfte es dort absehbar ziemlich voll werden. Auch beim Thema Städtereisen, insbesondere in Richtung der Metropolen wie Stockholm, Oslo oder Helsinki, braucht es einen Plan. Als Beispiel von teilweiser Besucherfülle dient sicher die isländische Hauptstadt Reykjavik, die seit Jahren auch vom Partytourismus aus Europa und Nordamerika geflutet wird. Umgekehrt haben Städte, wie Visby, auf der schwedischen Insel Gotland, sicher noch Kapazitäten, wenn es nicht gerade um die schwedische Hochsaison zwischen Mitte Juni und Mitte August geht.

Lateinamerika – Sicherheitshinweise

Auswärtiges Ant, Berlin – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Wenn Lateinamerika, dann sicher auch Peru und Machu Picchu oder die Galapagos-Inseln von Ecuador. Derzeit gibt es für diese These heftige Fragezeichen in Sachen Tourismus. In Machu Picchu geht es um Proteste im Zusammenhang mit dem Verkauf von Eintrittskarten, an denen die Einheimischen nicht mehr direkt verdienen können.

Ecuador ist in diesen Tagen, aufgrund der großflächigen Unruhen und der Konflikte zwischen Drogenkartellen und dem Militär ebenfalls kein sicheres Reiseziel.

Peru

Für Machu Picchu gibt es umfangreiche Reisewarnungen des Auswärtigen Amts. Darin heißt es für Peru u.a.

Seit dem 29. Januar 2024 ist die Inka-Stadt Machu Picchu bis auf Weiteres für den Besucherverkehr geschlossen. Eine An- und Abreise ist aufgrund von lokalen Protesten nicht möglich.

In der Region Cusco/Ollantaytambo/Machu Picchu kommt es zu Protestkundgebungen.

Im Zuge der verschlechterten Sicherheitslage in Ecuador (siehe auch Reise- und Sicherheitshinweise Ecuador) hat Peru für die fünf an Ecuador grenzenden Regionen im Norden des Landes (Tumbes, Piura, Cajamarca, Amazonas und Loreto) den Notstand ausgerufen und die Präsenz des Militärs und der Polizeibehörden verstärkt.

Die Landgrenzen zu Ecuador bleiben für den Personenverkehr derzeit geöffnet. Aufgrund einer Anordnung des ecuadorianischen Innenministeriums, wonach alle nicht in Ecuador lebenden Ausländer bei Einreise auf dem Landweg ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen, kann es zu Verzögerungen bei oder Verweigerungen der Einreise von Peru nach Ecuador kommen, siehe Reiseinfos.

In verschiedenen Regionen des Landes gilt ebenfalls weiterhin der Notstand.

In der südöstlichen Region Puno und am Titicaca-See sind öfter Strecken durch Straßenblockaden nicht passierbar; dies gilt insbesondere für die Verbindung Puno – Cusco.  

Ecuador

Zu Ecuador heißt es in den AA – Reisehinweisen:

Von nicht notwendigen Reisen in das unmittelbare Grenzgebiet zu Kolumbien wird, mit Ausnahme des Grenzübergangs Tulcán, abgeraten.

Von nicht notwendigen Reisen nach Esmeraldas (Stadt), Guayaquil südlich der Avenida Portete de Tarquí sowie Durán, wird weiterhin abgeraten.

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