„Platzhirsch“ reduziert in Berlin massiv
Nach der Air Berlin-Pleite war man an den Berliner Flughäfen froh über das Engagement des Billigfliegers Easyjet. Durch die Corona-Krise kam diese Expansion zum Stillstand und soll jetzt reduziert werden. Jetzt hat der britische „Lowcoster“ bekanntgegeben, dass er das Engagement ab dem Winterflugplan einschränken wird. Die Basis Berlin wird um die Hälfte (nur noch 16 statt 34 Flugzeuge) reduziert werden. Das Easyjet-Management erklärt recht lapidar, dass man zwar weiterhin zur Basis Berlin stehe, sich allerdings aktuell auf das „profitable Fliegen konzentrieren werde“. Damit stehen nicht nur innereuropäische und innerdeutsche Flugverbindungen zur Disposition. Es wackeln auch 740 Stellen an der Easyjetbasis in Berlin.
Ryanair droht mit Kündigungen
Auch an Europas „Top-Lowcoster“ ist die Corona-Krise nicht spurlos vorbeigegangen. Ryanair-Boss Michael O’Leary stellt seine Belegschaft vor die Alternative: Gehaltsreduktion oder Kündigung. Im Interview mit der BBC hat O’Leary jetzt die Dimensionen genannt. Es gehe um 20 Prozent weniger Einkommen bei den am besten bezahlten Piloten bis hin zu 5 Prozent Verzicht der Flugbegleiter mit dem geringsten Verdienst. Alternativ müssten rund 3.000 Jobs gekündigt werden.
Fliegendes Personal fühlt sich benachteiligt
Die Stimmungslage in der Flugbranche ist insgesamt nicht gut. Das fliegende Personal sieht sich von bedroht als sogenannter Kollateralschaden. Die Gewerkschaften „Vereinigung Cockpit“ und „UFO“ demonstrieren heute in Berlin gegen massive Stellenstreichungen, trotz staatlicher Rettungspakete. Betroffen seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon fliegendes Personal bei Germanwings, SunExpress-Deutschland, LGW und TUIfly. Die Protestschlagzeile lautet: „Ihr fliegt in den Urlaub – Wir fliegen raus“.
Höchststand bei Corona-Infektionen in den USA
2,6 Millionen Infektionen, 128 Tausend Tote und täglich bis zu 50 Tausend Neuinfektionen. Das ist die aktuelle „Covid-19-Bilanz“ der Vereinigten Staaten. Bundesstaaten nehmen inzwischen viele Lockerungen zurück. Insbesondere über das Wochenende, mit dem amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli, befürchten Virologen einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen.
Lediglich US Präsident Trump behauptet nach wie vor, dass das Virus in absehbarer Zeit einfach verschwinden werde.
Unter diesen Voraussetzungen ist es nachvollziehbar, dass die EU das Einreiseverbot für US-Bürger über den 1. Juli hinaus verlängert hat. Der Protest der US Travel Association gegen die Aufrechterhaltung der Reisebeschränkungen wirkt angesichts dieser Zahlen anachronistisch.
Infektionszahlen in der Schweiz
Die Statistiken der letzten Woche zeigen eine Verdopplung der Infektionszahlen auf niedrigem Niveau. Die Schweizer Regierung hat reagiert und ab kommenden Montag (6. Juli) eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, erlassen.
Österreich erlässt Reisewarnung
Die verkündete Öffnung für einige Balkanstaaten zur EU-Einreise kam wohl zur Unzeit. Angesichts stark steigender Infektionszahlen warnt Österreich jetzt dringend von Reisen nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Montenegro ab. Für die Einreise nach Österreich wurden zudem Kontrollen beschlossen. Weiterhin ist ab sofort eine Einreise nur mit negativem Corona-Test oder einer vierzehntägigen Quarantäne möglich.
Türkei will Öffnung
Die türkische Regierung will unbedingt eine Öffnung für ihren Tourismus aus der EU und Deutschland. Heute sind der türkische Außenminister und der Tourismusminister in Berlin, um darüber zu verhandeln. Wie erfolgreich die Mission werden kann, steht in den Sternen.
Auch die deutschen Pauschalreiseveranstalter „scharren mit den Hufen“ und warten sehnsüchtig auf die Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei.
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