Deutsche Infektionszahlen
Die Zahlen der Neuinfektionen steigen weiter. Das Robert-Koch-Institut meldete um Mitternacht 11.242 neue Fälle. 175 Landkreise und Städte liegen über dem Grenzwert von 50. Mehr als 100 Neuinfektionen, gerechnet auf 100.000 Einwohner über den Zeitraum von 7 Tagen, werden aus 30 Regionen gemeldet. Drei Bezirke (Berchtesgaden-Land, Berlin-Neukölln, Berlin-Mitte) überschreiten die Zahl von 200 Neuinfektionen. Der Reproduktionswert (R-Wert) lag gestern bei 1,11. Das Institut bezeichnet die gegenwärtige Pandemielage als sehr ernst.
Auslandsgeschehen
Gestern kamen im Tagesverlauf weitere Risikogebiete hinzu. Am Morgen gab es die Ankündigung des Risikogebiets für weite Teile Österreichs, sowie für Tunesien und Kanada. Es folgten Polen, die Schweiz und Georgien.
Heute meldete Tschechien erneut rund 14.000 Neuinfektionen. In Slowenien wurden die Lockdown-Maßnahmen verschärft.
Auch in Italien verschlechtert sich die Situation wieder. Die Gesundheitsbehörden melden für gestern 16.079 Neuinfektionen. Dort ist, wie im Frühjahr, besonders die Provinz Lombardia (inkl. Mailand) betroffen.
In Frankreich stieg die Tageszahl der Neuinfektionen auf 41.622. Die Regierung hat deshalb die nächtliche Ausgangssperre auf weitere Regionen ausgedehnt. Betroffen sind jetzt 54 Departements.
Auch in Griechenland wächst die Infektionszahl, auf niedrigem Niveau wieder. Dies gilt insbesondere für die städtischen Regionen Athen und Thessaloniki.
Touristische Auswirkungen
Dänemark hat gestern die Grenzen für Touristen aus Deutschland geschlossen. Einreisen dürfen lediglich Pendler aus dem Norden Schleswig-Holsteins, sowie Eigentümer von dänischen Ferienimmobilien.
Tschechien hat seine Grenze für Touristen gestern ebenfalls geschlossen.
Für Italien gelten jetzt das Aostatal, die Abruzzen, die Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Umbrien, Latium, die Lombardei, das Piemont, Sardinien, die Toskana, Venetien und auch die Provinz Bozen-Südtirol als Risikogebiet. Dies schließt eine Reisewarnung ein.
Auch für Bulgarien, Estland, Kroatien, Schweden, Slowenien und Ungarn gelten Reisewarnungen für bestimmte Regionen.
Das Ende der Reisewarnung zum 24. Oktober für die Kanarischen Inseln erfüllt die Reiseveranstalter offensichtlich mit großer Freude. Sehr schnell erfolgte, unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung, eine Fülle von Reiseangeboten. Offensichtlich war man gut vorbereitet bei Alltours, DER Touristik, FTI und Schauinsland. Die TUI hatte ihre Angebote auch während der Reisewarnung aufrechterhalten. Seit dem 4. Oktober gab es auf den Kanaren keine Überschreitung des Grenzwerts von 50 Infizierten auf 100.000 Einwohner in 7 Tagen.
Die Verhandlungen über sichere Luftkorridore in Richtung Spanien gehen inzwischen weiter. Hier hofft man jetzt auf eine Regelung, die eventuell die Kanaren und einige Festlandsbereiche einschließen könnte. Aktuell gilt die Reisewarnung noch für das komplette restliche Spanien.
Condor atmet durch
Die gestrige Gläubigerversammlung in Frankfurt hat den Restrukturierungs- und Finanzplänen der Geschäftsführung zugestimmt. Zum 1. Dezember soll die Gesellschaft jetzt aus dem staatlichen Schutzschirmverfahren herauskommen. Die Finanzierung ist zunächst durch einen großen KfW-Kredit abgesichert. Condor hat zudem, nicht nur die Verwaltungs- und Bürokosten reduziert, sondern auch zukunftsträchtige Tarifverträge mit den Gewerkschaften abgeschlossen. Auch für die Mitarbeiter sieht es zufriedenstellend aus. Der Job der verbliebenen 4.200 Mitarbeiter ist vertraglich bis Ende 2021 abgesichert.
Nichtsdestotrotz fehlt der Condor perspektivisch ein Finanz-Investor. Diese Suche war theoretisch mit der polnischen PGL-Group (den Inhabern von LOT – Polish Airlines) schon fast abgeschlossen. Kurz vor Torschluss stieg PGL im Frühjahr allerdings wieder aus. Durch die Pandemie war der Investor selber in eine schwierige Finanzsituation geraten. Für die Suche nach dem neuen Finanzpartner will man sich Zeit lassen.
Der Betrieb der Condor war seit der Thomas Cook-Pleite nie unterbrochen. Im letzten Sommer flog Condor zufriedenstellende Zahlen ein. Das weitere Engagement will man langsam angehen. Im Winter ist das Engagement der Ferienflieger ohnehin niedriger. Durch die Corona-Pandemie wird man auch das Haupt-Wintergeschäft Fernstrecke nur bedingt umsetzen können.
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