D-RR News 29.03.23 – Mallorca / Ostern / Hund & Familie

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Corona-Zahlen des Tages (RKI)

31,6

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – steigend)

5.174

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

134

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

170.627

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Mallorcas Zukunftspläne

Mallorca – Foto: alltours

Was sich in Presseberichten der letzten Monate schon vielfach andeutete, hat auch Iago Negueruela, der Tourismusminister der Balearen, in einem Interview (Bezahlschranke) mit dem Fachmagazin fvw/Travel Talk bestätigt. Insbesondere die Hauptinsel Mallorca soll exklusiver werden und damit selbstredend auch teurer.

Seine Aussage lautet schlicht:

Wir möchten die Einnahmen erhöhen und das zugleich mit weniger Gästen erreichen, weil wir weniger Druck auf unsere natürlichen Ressourcen der Insel ausüben wollen.

Eine Regulierung bzw. Deckelung der Gästezahlen soll es, nach seiner Aussage, nicht geben. Aber das regelt sich dann vermutlich von alleine. Heißt im Klartext: Mehr Exklusivität für weniger Gäste. Wenn’s klappt, verdient die Insel das Gleiche wie vorher und schont dabei auch noch die Umwelt.

Die Billigtouristen am „Balneario“ dürfte das nicht so sehr begeistern. Allerdings betont der Minister, man wolle den Partytourismus nicht einschränken, lediglich die Exzesse der letzten Jahre.

Oster-Reisehitliste

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Deutsche Reiseverband hat sich mit den Buchungszahlen für die deutschen Osterferien beschäftigt. Dabei stehen insbesondere Sonnenziele auf der Hitliste.

Die meisten Urlauber wählen bei Veranstalterreisen Ziele in Ägypten, auf den Kanarischen Inseln und in der Türkei, gefolgt von den Balearen, den Malediven, Griechenland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Thailand, Portugal und die Dominikanische Republik bilden die weiteren der zehn am stärksten nachgefragten Ziele (Rangfolge nach Umsatz).

Auch hier macht sich wieder die kleine Lieblings-Statistik-Spielerei der Reisebranche bemerkbar. Die Rangfolge wird einmal mehr nach Umsatz berechnet. Die Gewinnmargen bleiben unter Verschluss. Dadurch steht die Branche selbstredend besser da, denn noch ist die Statistik offensichtlich nicht so, wie man es gern hätte.

Noch ist übrigens Wintersaison. Mit dem Mai ändern sich die Lieblingsreisen abrupt. Dann stehen Spanien, Türkei und Griechenland ganz vorn auf der Buchungsliste.

Die Daten hat „Travel Data + Analytics“ (TDA) für den Deutschen Reiseverband ermittelt.

Wichtigster Tipp für alle Reisenden:

Gerade wer kurzfristig verreist, sollte vorab auch die jeweiligen Bestimmungen für die Einreise checken. Wer eine organisierte Reise bucht, wird von seinem Reiseveranstalter und Reisebüro auf die benötigten Dokumente hingewiesen. Zu beachten ist insbesondere, dass verschiedene Urlaubsländer wie zum Beispiel Ägypten oder auch die Vereinigten Arabischen Emirate bei Einreise einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass verlangen.

Testlauf Ostern – Airports auf dem Prüfstand

Warteschlange am Airport (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Nach den chaotischen Zuständen des letzten Reisesommers hatte man Besserung gelobt in Sachen schnellere Sicherheitschecks und Abfertigung. Viele Airports haben in neue Technik investiert, die Security-Schlange ist an einigen Flughäfen vorbuchbar. Nichtsdestotrotz fehlt aber immer noch ausreichendes Personal.

Auch der Flughafenverband ADV gibt zu, dass der „grüne Bereich“ noch lange nicht erreicht sei. Der Osterreiseverkehr ist also quasi der Testlauf für den nächsten Sommer. An Intensität steht er der Hauptsaison nur wenig nach. Alleine Frankfurt erwartet am Wochenende täglich rund 180.000 Passagiere.

LH-Boeing 747-400 – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Und die Lufthansa fliegt auch in diesem Jahr wieder per 747-Jumbo an bestimmten Reisetagen von Frankfurt nach Palma de Mallorca.

Im Mai und Juni warten zudem noch Einschränkungen bei der Flugsicherung. Im Juni wird ein NATO Manöver mit Namen „Air Defender 2023“ für Verzögerungen und teilweisen Luftraumsperrungen sorgen.

Schleswig-Holstein: Günstig mit Hund

Die Jugendherbergen in Schleswig-Holstein sollen es möglich machen. Ein Programm der Jugendherberge in Niebüll bietet den „Nordseeurlaub mit Hund“. Es ist ein Reiseangebot für jeweils sechs Tage und im April, Juli und August buchbar.

Die Jugendherberge erhebt den Anspruch auch ein Haus zu sein, das einen entspannten Urlaub für die komplette Familie inklusive Haustier ermöglicht. Neben möglichen Ausflügen nach Dänemark, auf die Nordseeinseln und in die nordfriesische Landschaft gibt es Kreativworkshops von der Kräuteröl oder Seifenherstellung bis zum Bernsteinschleifen oder Kräutertouren. Zudem sind die Reisepakete familienfreundlich und preissensitiv. 

EU gegen „Greenwashing“

Eigentlich ist es traurig, dass sich der Begriff vom „Greenwashing“ mit der Rückkehr des Umweltbewusstseins wieder in den Vordergrund drängt. Nein, nicht alle Nachhaltigkeitsbemühungen sind ein Mogelpaket, aber diese tauchen offensichtlich wieder verstärkt auf. Die EU veröffentlichte dazu eine Untersuchung, die nicht sehr schmeichelhaft für die meisten Unternehmen ist.

Nach einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahre 2020, wurden 53,3 % der geprüften Umweltaussagen in der EU als vage, irreführend oder unfundiert beurteilt und 40 % waren nicht belegt. Da es keine gemeinsamen Vorschriften zu freiwilligen Umweltaussagen, sogenannten Green Claims, von Unternehmen gibt, kommt es zu Grünfärberei und es entstehen ungleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt, wodurch wirklich nachhaltige Unternehmen benachteiligt werden.

Die Zahlen beziehen sich, wohlgemerkt, auf das komplette wirtschaftliche Angebot, von Textilien, über Nahrungsmittel bis zu Urlaubsreisen.

Jetzt will man dagegen vorgehen mit klaren Richtlinien und Überprüfungen. Der zunehmende Wildwuchs insbesondere öffentlicher und privater Umweltzeichen wird kritisiert. Es geht dabei hauptsächlich um alle freiwilligen Werbeaussagen über umweltbezogene Auswirkungen, Aspekte oder Leistungen von Produkten, Dienstleistungen und der Gewerbetreibenden selbst.

Bewusst will man jedoch Umweltaussagen, die unter bestehende EU-Vorschriften fallen, wie das EU-Umweltzeichen oder das EU-Bio-Logo für ökologische  und biologische Lebensmittel davon ausnehmen. Hier gäbe es bereits Rechtsvorschriften und diese regulierten Aussagenseien zuverlässig.

Neben einem allgemeinen Verbot irreführender Werbung sollen spezifische Vorschriften für Umweltaussagen festgelegt werden. Noch ist das Ganze ein Vorschlag. Sowohl das Europäische Parlament, als auch der Rat der EU muss diesen Entwürfen noch zustimmen.

2 Kommentare

  1. Darf ich eine Prognose zum Thema “Mallorca” wagen? Es wird sich genau ändern: Nichts! Wer die Balearen-Regierung über die letzten zwölf Jahre im Blick hatte, weiss: Es wird in den Amtsstuben viel gebellt, aber wenig gebissen. Dass am Ballermann auch weiterhin “geballert” werden darf, ist nicht weiter schlimm. Die Vergnügungszone, deren Epizentrum der Balneario Nº 6 ist, wird von den meisten Mallorquinern ohnehin gemieden. Die Touristen, die dort bewusst hingehen, wissen, worauf sie sich einlassen. So gesehen: Alles gut!

    • Lieber Herbert,
      Du magst recht behalten. Du kennst Mallorca gut und letztlich wird immer nur mit Wasser gekocht. Aber, um im Bild zu bleiben: Das Wasser wird knapp (in jeder Hinsicht). Immerhin geschieht so Einiges, was zu Änderungen beitragen könnte. Mehr Luxus, weniger Besucher und trotzdem mehr Geld wird sicher nicht durchgehend aufgehen. Allerdings ist die Richtung auf ein nachhaltiges Familienziel eine Gute. Außerdem will man mehr ins Tagungsgeschäft. Da stehen fast 300 Kongresseinrichtungen zur Verfügung. Gefeiert werden, wird in Mallorca aber immer, regional begrenzte Exzesse inklusive.
      Trotzdem ist es gut, wenn die Tourismmusindustrie beginnt nachzudenken. Denn “SO WEITER” wird dauerhaft nicht funktionieren.

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