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Der Kalender behauptet der 1. Advent stehe vor der Tür. In unselig unfriedlichen Zeiten neigt man zum Ignorieren. Aber „ET HILFT JA NIX“. Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Die Pressemeldungen über diese und jene Aktivität, vom Weihnachtsmarkt bis zu anderen Aktivposten schneien wortwörtlich schon seit mehreren Wochen ins Postfach. Also versuchen wir’s mit Advent und Weihnachten, deren Klassiker und den Dingen, die ich dazu gemacht habe.
Kerze 1: Romantischer Dampf im Weißeritztal
2019 hatte man damit begonnen und eine Dampfbahnstrecke im Erzgebirge spielt dabei die Hauptrolle bei „Bimmelbahn und Lichterglanz“.
Es ist ein befahrbarer Weihnachtsmarkt im sächsischen Weißeritztal am 2. und 3. Dezember.
Tickets kosten 29 Euro pro Person. Besitzer des Deutschlandtickets zahlen 8 Euro Historik-Zuschlag. Gute Nachricht für Familien: Bis zu 4 Kinder (bis 14 Jahre) können pro Ticket kostenfrei mitfahren.
Kerze 2: Brauchtum im Weihrichkarzl
Ich hatte das Wintererlebnis bei meiner Recherche, obwohl sie im Mai stattfand. Als ich im „Weihrichkarzl“ in Sehmatal – Neudorf ankam, war es fast weihnachtlich bei Jürgen Huss. Draußen Schneegestöber und drinnen gings an die Herstellung von Räucherkerzen fürs Räuchermännel, begleitet von Volksmusik und Duft vom Bratwurstgrill im Hof.
Überhaupt, das Erzgebirge verzaubert ganz besonders im Advent mit Schnitzereien, Pyramiden, Handwerkskunst, Weihnachtsmärkten und an vielen Orten auch den klassischen Bergparaden, einer Tradition des heutigen Welterbes „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“. Es ist grenzübergreifend und reicht bis nach Tschechien.
Kerze 3: Weihnachtsspezialität Neunerlei
Es ist ein Weihnachtsessen, der besonderen Art und Vielfältigkeit, gewachsen aus der ursprünglich ziemlich armen Region. Neun unterschiedliche Dinge finden sich auf einem großen Festtagsteller. Der Volksmund sagt „Neinerlaa“ und bestückt den Teller mit Hauptgericht und vielen Beigaben. Variieren darf es.
Der „Trakehnerhof“ in Großwaltersdorf-Eppendorf südlich von Freiberg ist eine Pflichtadresse für alle, die erzgebirgische Küche lieben. Es ist ein Familienunternehmen inzwischen in der dritten Generation und Küchenchefin Steffi Kerber-Reichel darf immer noch auf die kulinarischen Ratschläge und Rezepte ihrer „Oma Inge“ setzen. Oma Inge berichtete mir vor einigen Jahren von den dazugehörigen Spezialitäten ihres Rezepts und das gebe ich akustisch gerne weiter.
Kerze 4: Christkindlesmarkt von Nürnberg
Nicht der älteste, aber der schönste. Das sagen aber alle. Allerdings ist der Christkindlesmarkt zu Nürnberg schon ein ganz besonderer Klassiker, der weltberühmt ist, auch wegen Lebkuchen und Zwetschgemännla. Ich lade mal genüsslich ein in die Metropole Frankens.
Selbstverständlich müssen wir uns auch um die allgegenwärtigen „Bratwörschtla“ kümmern. Achtung: Es gibt mehr Varianten, als man so denkt.
Wir wissen es alle. Die Advents- und Weihnachtszeit ist in der Regel nicht besonders schonen für die Figur. Spätestens, wer weiß, wie der Christstollen gemacht wird, hört auf Kalorien zu zählen. Man kann nur verlieren.
Kerze 5: Dresdner Christstollen und seine Geheimnisse
Damit geht’s nach Dresden, denn da gibt’s zweifelsfrei den besten und traditionellsten Stollen.
Ganz „nebenbei“ lernen wir das Stollenmädchen kennen. Das Amt bekleidet jedes Jahr eine junge Frau aus dem Bäckerhandwerk. Sie repräsentiert Dresdens berühmtestes Backwerk. Wir haben nicht nur ein Stollenmädchen getroffen, sondern waren auch in der Backstube. Dort wurden viele Geheimnisse gelüftet.
Ganz nebenbei: Wenn Stollen, dann natürlich auch der Dresdner Striezelmarkt und ein Adventskonzert in der Frauenkirche. Das gehört einfach dazu. Dresden ist schließlich nicht umsonst eine der deutschen Weihnachtsmetropolen.
Wir ziehen wir kalorientechnisch weiter. Es geht ziemlich weit in den Norden.
Kerze 6: Marzipanrausch in Lübeck
Neben der Hanse fällt so ziemlich jedem das Marzipan ein, wenn von Lübeck die Rede ist.
Ein Besuch im Stammhaus von Niederegger macht alle süßen Träume wahr. Heute muss man nicht mehr unbedingt ein „Marzi“ sein, denn die Vielfalt erstreckt sich inzwischen auch auf Nougat, Schokolade und die besondere Kombination von Marzipan und Rotspon. Café und Marzipan-Museum machen das Erlebnis komplett.
Ganz nebenbei, in Lübecks Altstadt warten auch wundervoll romantische Weihnachtsmärkte auf die Besucher.
Zum Abschluss gibt’s noch was auf die Ohren. In keiner deutschen Stadt gibt es, neben den klassischen Weihnachtsliedern, so viel Musik von heute um die Festtage einzuläuten.
Kerze 7: Loss mer Weihnachtsleeder singe
Köln ist so ziemlich die einzige deutsche Stadt, die an Weihnachten nicht nur „OH DU FRÖHLICHE…“ singt. Die kölschen Musiker wissen seit rund drei Jahrzehnten, was sie ihren Mitbewohnern schuldig sind. Da habe ich viel erfahren von Ulrike Wittmann, echte Kölsche und Stadtführerin.
Das Highlight eines jeden Jahres ist das große „Loss mer Weihnachtsleeder singe“-Konzert im „Rhein Energie Stadion“ am 23. Dezember. Das ist natürlich schon lange ausverkauft.
Für alle Weihnachtsfans
Wer mehr hören will, kann sich auch die Details akustisch erschließen. Reiseradio-Podcasts rund um Weihnachten gibt es schließlich jedes Jahr
Grilla, Leppaludi und die 13 isländischen Weihnachtsmänner
Tamales und Adventskalender – Xmas in Texas
God Jul – Advent und Vorweihnacht in Göteborg und Westschweden
In der Stollenbäckerei – Genuss für Zuggorschnuden
Kölsche Weihnacht – Geschichte, Tradition und Musik
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