D-RR News 02.04.24 – SAF, Southwind, Fakes & Bettwanzen

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Ostern ohne Streiks

Also zumindest hierzulande lässt sich das sagen. Bahn fährt, LH fliegt bzw. wird abgefertigt vom Bodenpersonal, deren Tarifvertrag steht. Wie schön!

Leider heißt das nicht, dass die beherrschenden Streikfronten schon komplett befriedet wurden. Einmal hatte das Bodenpersonal in einer Urabstimmung schon für einen Streik gestimmt, jetzt muss über die Akzeptanz abgestimmt werden, den die Tarifpartner vereinbart haben. Zum anderen sind die Tarife für das fliegende Personal noch nicht eingetütet. Ufo, die Gewerkschaft der „Flight Attendants“ fordert nach wie vor 15% mehr Gehalt und einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro. Ergebnis offen.

Innerhalb der LH Group wiederum kriselt es nach wie vor bei Discover. Da herrscht großer Ärger, da es derzeit immer noch keinerlei Tarifvertrag gibt. On Top ist auch die Gewerkschaftsakzeptanz noch nicht geklärt. Am Start sind nicht nur die Vereinigung Cockpit (Piloten), sondern auch Ufo (Flugbegleiter) und Ver.di als Dienstleistungsgewerkschaft.

Dann gab es am Karfreitag einen kurzen aber satten Streik bei „Tochter“ Austrian in Österreich. Hier ist die Stimmung auf Sturm. Das fliegende Personal will gehaltlich zu den Kolleg:innen der Lufthansa aufschließen. Das wiederum würde Gehaltserhöhungen von bis zu 40% bedeuten.

Letztlich bleibt noch der schon länger bestehende Tarifkonflikt bei den Angestellten der privaten Luftsicherheitsfirmen, die inzwischen außer in Bayern für die Security-Checks verantwortlich sind. Hier sitzt ver.di am Hebel. Gestreikt wurde schon mehrfach. Die vereinbarte Schlichtung soll in dieser Woche beginnen.

Ergebnis: Einmal kurz durchatmen: It’s not over, till it’s over“ – Immerhin die Bahn fährt wieder normal, was immer das jeweils heißt.   

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Ryanair will nachhaltig

Wer bisher dachte, das seien Welten, die aneinander verbeiflögen, reibt sich die Augen. Die irische Low-Cost Airline hat nachhaltigen Kraftstoff (SAF) bestellt. 1.000 Tonnen sind es, die in London-Stanstead für die Maschinen zur Verfügung stehen. Das reicht für rund 200 Mittelstreckenflüge oder für knapp einen Tag.

Kosmetik oder nicht Kosmetik, lautet da die kritische Nachfrage. Bis 2030, so der Deal mit Hersteller Shell, gibt es einen Vertrag über den Kauf von weiteren 360.000 Tonnen SAF. Mathematisch hieße das nachhaltiges Kerosin für 72.000 Flüge. Das wäre immerhin ein Jahr SAF-Fliegen. Allerdings nur ab London. Fazit: Der gute Wille zählt und vielleicht erhöht sich die Menge ja auch noch, wenn endlich (das Hauptproblem) mehr nachhaltiges Kerosin produziert wird.

“Southwind” weht nicht mehr

Wer einen Urlaubsflug mit dem türkischen Ferienflieger „Southwind“ gebucht hat, dürfte vergebens warten. Ist die Reisebuchung ein Pauschalpaket vom Veranstalter, dürfte dieser demnächst mit einer Umbuchung „rüberkommen“.

Russisch gesteuert = EU-Sanktionen

Hintergrund ist ein Flugverbot für den EU-Luftraum, aufgrund einer politischen Entscheidung. Da der Verdacht nahe liege, dass „Southwind“ wirtschaftlich von Russland aus gesteuert werde, muss die Airline ihre Flüge in die EU einstellen. Southwind wurde gegründet, um überwiegend russische Urlauber in die Türkei zu fliegen. Die Entscheidung kam auf Antrag von EU-Mitglied Finnland zustande.

Betroffen von der erlassenen Luftraumsperrung für die Gesellschaft sind in Deutschland Southwind-Verbindungen ab Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart.

Betroffen sind auch geplante Flüge in und aus der Schweiz, die komplett von EU-Luftraum umschlossen ist. Unabhängig davon diskutiert man auch in Bern über eine Sperrung der Airline für den Schweizer Luftraum.

Achtung: Fake-Reisebüros

Wie das Fachportal „Reise vor 9“ berichtet, hat man einige Drahtzieher in Bayern festgenommen. Die vermutlichen Betrüger hatten über Fake-Webseiten und über Social-Media (Facebook) Urlaubsreisen zu stark verbilligten Preisen angeboten. Es wurden nicht existierende Reisen verkauft. Die Betroffenen hätten spontan Angebote gebucht, da ihnen vorgegaukelt wurde, dass die angebotenen Schnäppchen nur kurze Zeit existierten. Betroffen sind Produktnamen wie “Tropical Beach Tours” oder “Hays Travel Europa”. Bisher seien rund 200 Fälle bekannt. Der entstandene wirtschaftliche Schaden liegt bei rund 420.000 Euro.

Eingezogen wurde das Geld zunächst per PayPal oder Banküberweisung, später nur noch per Banküberweisung. Bei letzterer Zahlungsmöglichkeit besteht kein Käuferschutz. Das Geld ist also futsch.

Die Polizei arbeitet derzeit auch an der Abschaltung der Internetseiten. Die Website „Hays Travel Europa“ sei zum Beispiel noch online.

Spray rettet vor Bettwanzen

Vorweg: Ich habe es nicht getestet und kam, glücklicherweise, bisher auch nicht in die Verlegenheit.

Falls es wirkt, könnte es aber für Reisende ein großes Plus bedeuten, denn ein Urlaub kann schnell zum Albtraum werden, wenn Bettwanzen im Gepäck mit nach Hause reisen. Die winzigen Insekten schädigen Menschen und Haustiere durch kleine Bisse, machen sich gerne in der Wohnung breit und sind nur aufwendig wieder loszuwerden.

Der Dünge- und Schädlingsbekämpfungsproduzent Neudorff (Gartenprodukte) verspricht die einfache und wirksame Bekämpfung von Bettwanzen mit einem Permanent Spray. Mit dem anwendungsfertigen Produkt können Betroffene sowohl die Wanzen selbst, als auch Laufwege, Polstermöbel, Matratzen, Reisegepäck oder andere Schlupfwinkel behandeln. Schon wenige Minuten nach der direkten Behandlung setze der K.O.-Effekt ein, verspricht der Hersteller und legt Wert darauf, dass das Spray einen Wirkstoff natürlichen Ursprungs beinhalte. Es sei auch sicher für Haustiere.

Auch Vorbeugen durch Sprühen

Reisende könnten zudem ihr Gepäck auch präventiv schützen. Der Koffer müsse dafür lediglich vor dem Packen mit dem Permanent Bettwanzen Spray behandelt werden. Nach ein bis zwei Stunden Wartezeit könnten Anwender dann wie gewohnt Kleidung und weitere Reiseutensilien hineinlegen. Das Spray wirke materialabhängig bis zu 6 Tage.