DRR News 05.08.20 – Türkei / Booking / Fraport / Disney / Easyjet

TUI Magic Life Club / Türkei - Foto: TUI AG

Reisewarnung für Teile der Türkei aufgehoben

Die Meldung kam dann schneller als vermutet. Gestern gab es grünes Licht für Urlaubs-Reisen in Teile der Türkei. Die Bundesregierung hat die bestehende Reisewarnung für die Regionen Antalya, Izmir, Aydin und Muğla aufgehoben und damit eine Sonderregelung, außerhalb der EU-Vereinbarungen getroffen.

In der Aktualisierung des Auswärtigen Amts sind die Bedingungen dafür genannt:

„…unter der Voraussetzung der strikten Einhaltung des von der türkischen Regierung verfügten umfassenden Tourismus- und Hygienekonzepts. Dieses beinhaltet u.a. eine verpflichtende PCR-Testung für alle Reisenden in der Türkei innerhalb von 48 Stunden vor Rückreise nach Deutschland. Die Kosten von umgerechnet 15,- Euro in einem zertifizierten Labor bzw. 30,- Euro am Flughafen müssen die Reisenden selbst tragen. Positiv Getestete müssen sich in der Türkei in Quarantäne bzw. in ärztliche Behandlung begeben.

(…)

Auf Marktplätzen, in Supermärkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen von Schutzmasken Pflicht; in vielen Städten (u.a. Istanbul, Ankara, Izmir und in Teilen von Antalya) auch überall im öffentlichen Raum. Soziale Distanz (drei Schritte Abstand) wird eingefordert, Zuwiderhandlungen werden geahndet.“

Die Tourismusindustrie jubelt über die Türkei-Entscheidung. Urlauber werden sicher genau schauen, ob es preislich interessant ist, den Strandurlaub jetzt doch noch dort zu verbringen und feststellen, dass die türkischen Ziele auch in diesem Jahr extrem preisgünstig sind. Es gibt aber auch Stimmen, die den deutschen Sonderweg seltsam finden und Äußerungen aus der Türkei, dass Hotels dort das Geschäft mit Deutschland bereits abgehakt hätten.

Reiseindustrie – Stellenabbau und Wirtschaftszahlen

Booking.com & Co.

Das Hotelportal booking.com hat angekündigt, die vorhandenen 17.000 Jobs um rund 25 Prozent zu reduzieren. Damit stehen etwas über 4.000 Arbeitsplätze zur Disposition, davon rein statistisch etwa 1.400 Jobs am europäischen Hauptstandort in Amsterdam. Auch bei den Portalen Expedia und Tripadvisor sind Stellenstreichungen im Gespräch.

Fraport

Flughafenbetreiber FRAPORT hat ebenfalls einen massiven Stellenabbau angekündigt. Nach dem extremen wirtschaftlichen Einbruch der letzten Monate will man die 22.000 Arbeitsplätze am Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt um etwa 4.000 reduzieren. Betriebsbedingte Kündigungen könnten dabei nicht ausgeschlossen werden, erklärte Vorstandsvorsitzender Stefan Schulte.

Flughafen Frankfurt mit Einsparungen und Stellenabbau – Foto: Fraport AG

Accor

Der französische Hotelkonzern Accor, zu dem u.a. die Marken Ibis und Mercure zählen, muss die laufenden Kosten senken. Ziel ist dabei eine Reduzierung der Ausgaben um 200 Millionen Euro. 1.000 Arbeitsplätze könnten dabei auf der Strecke bleiben.

Disneys Quartalsbilanz

Der Entertainment-Kontern Disney hat gestern Zahlen vorgelegt. Die Bilanz des zweiten Quartals 2020 weist einen Verlust von 4 Milliarden Euro aus. Von den Verlusten sind insbesondere die Freizeitparks und die eigene Reederei „Disney Cruises“.

Finanziell nix zu lachen – Disney mit Verlust

Easyjet-Hoffnungen

Trotz extrem schwieriger Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2020 hofft der Low-Cost-Flieger auf eine Steigerung des Umsatzes. Nach dem pandemiebedingten Grounding der Flotte bis 15. Juni war der Umsatz nahezu völlig zusammengebrochen und auch in den ersten beiden Wochen nach dem Neustart wurden nur 117.000 Passagiere befördert. Diese Zahl steht den Quartalszahlen von 2019 mit über 26 Millionen beförderten Passagieren gegenüber. Wie Easyjet-CEO Johan Lundgren gestern sagte, gehe es jetzt aber wieder bergauf. Man wolle sich zunächst aber insbesondere auf profitable Strecken konzentrieren. Im August werden, nach Planung, immerhin wieder 210 Strecken bedient. Nichtsdestotrotz liegen die Betriebskosten für das dritte Quartal noch bei einem Minus von 800 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl werde um rund 30 Prozent reduziert werden müssen. Easyjet hat beispielsweise Flotte und Mitarbeiter an der Basis in Berlin fast halbiert. Innerdeutsche Strecken wurden gestrichen.

Foto: Easyjet

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