DRR News 31.08.20 – Grenzschließung / Wirtschaftsangst / Kreuzfahrtverschiebung

Foto: Fraport

Die neue Woche beginnt so, wie die alte Woche aufgehört hat. Die deutschen Tourismusverbände (+Lufthansa) üben Kritik an der Vorgehensweise und der Kommunikation der Bundesregierung. Derweil breitet sich der Krisenmodus in Europa weiter aus.

Ungarn schließt Grenze

Das Land verweigert ab Morgen, 1. September, ausländischen Staatsbürgern die Einreise ins ungarische Staatsgebiet. Die Maßnahme soll zunächst auf den Monat September begrenzt sein. Betroffen davon sind nicht nur Individual- und Städtereisen, sondern auch die Gäste auf Donaukreuzfahrten. Hier steht für die Flusskreuzfahrt-Reedereien eine neue Herausforderung im Raum. Es trifft damit einen Reisezweig, der inzwischen fast zum Normalbetrieb übergegangen war.

Estland mit Quarantänepflicht

Eiszeitfindlinge bei Kasmo / Laheema-Nationalpark – Estland

Den verabschiedeten Maßnahmen der Nachbarstaaten Lettland und Litauen hat sich auch Estland angeschlossen. Seit heute gilt eine Quarantänepflicht für Einreisende aus Deutschland. Die Regelung sieht eine vierzehntägige Selbstisolation vor. In der Folge rät inzwischen das Auswärtige Amt von Reisen nach Estland ab.

Kanaren haben Angst um Wirtschaft

Tourismusministerin Yaiza Castilla hat die eigene Bevölkerung aufgefordert, sich unbedingt an die vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregeln auf den Inseln zu halten. Die Infektionszahlen sind in den letzten Tagen weiter gewachsen. Insbesondere Gran Canaria überschreitet den angesetzten Warn-Wert von 50 Infektionsfällen auf einhunderttausend Einwohner um ein Vielfaches.

Letztes spanisches Tourismusziel von Reisewarnung bedroht? – Foto: Turismo de Tenerife

Falls die Reisewarnung aus Deutschland, die in der letzten Woche drohend am Horizont stand, Wirklichkeit würde, hätte das weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaftslage auf den Kanarischen Inseln. Es würden jetzt weitere Maßnahmen verabschiedet und umgesetzt, dabei müsse die Bevölkerung aber mitmachen. Die Ministerin hofft damit das Schreckgespenst „Reisewarnung“ in den Griff zu bekommen. Im Interview mit den „Teneriffa-News sagte sie:

„Hoffentlich nimmt uns Deutschland nicht in diese Liste auf. Aber wenn die kanarische Bevölkerung sich dieser Gefahr nicht bewusst wird und nicht reagiert, wird es uns schlecht gehen. Das Virus wächst exponentiell und wir könnten in den kommenden Monaten einen großen sozialen Bankrott erleben.“

Die Wintersaison auf den Kanaren will sie aber noch nicht aufgeben. Die angestrebte Zahl von 5 Millionen Touristen, hofft sie, seien einigermaßen realistisch. Selbst bei dieser Zahl müsse man mit einem wirtschaftlichen Einbruch um fast ein Viertel des Bruttoinlandsproduktes rechnen.

Aida verschiebt erneut

Foto: Aida-Cruises

Die Fahrpläne für den September und große Teile des Herbsts sind Makulatur. Vor dem 1. November soll es bei Aida keine Kreuzfahrten geben. Danach ist ein eher zaghafter Start im Mittelmeerraum geplant. Eine Ausweitung ab Dezember auf andere Ziele ist in der Planung.

FRA-Testzentrum bleibt geöffnet

Foto: Fraport AG

Wie Fraport mitteilt, soll das Corona-Testzentrum am Frankfurter Flughafen auch nach dem 15. September geöffnet bleiben. Für Heimkehrer aus Risikogebieten will man die Tests bis zum 1. Oktober weiterhin kostenfrei anbieten. Diese Kostenfreiheit dürfte dann ab Oktober entfallen. Einreisende aus Nicht-Risikogebieten können nur noch kostenpflichtige Tests durchführen lassen.

Das Testzentrum wird auch deshalb Bestand haben, da viele Länder zur Einreise inzwischen einen aktuellen, negativen Corona Test vorschreiben.

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