Corona: MP-Konferenz tagt Morgen
Die Konferenz aus Kanzleramt und Ministerpräsidenten hat ihr nächstes Treffen um eine knappe Woche vorgezogen. Bereits Morgen will man über die weitere Entwicklung befinden. Es drohen weitere Einschränkungen. Die Oppositionspartei FDP hat dieses Vorgehen stark kritisiert. FDP-Chef Christian Lindner fordert die Einbindung des Bundestags in die Beschlüsse.
Impfdiskussion
Die von Außenminister Heiko Maas eingebrachte Idee nach Erleichterung für bereits geimpfte Personen stößt auf unterschiedliche Reaktionen. Seine Forderung nach Öffnung von Kinos und Restaurants für bereits geimpfte Personen wird vom Kanzleramt zurückgewiesen. Letztlich sei dies eine Diskussion ohne Grundlage, bei derzeit gerade mal einer Million Impfungen von Pflegeheimbewohnern und Personen über 80 Jahren. Wie bereits am Freitag berichtet, haben sich auch der Bundesverband der Tourismusindustrie und der Deutsche Reiseverband aktuell noch gegen solche Lockerungen im Reisebereich ausgesprochen, da dies eine Benachteiligung der Mehrheit, der derzeit noch nicht Geimpften sei.
Die Ziele werden noch einmal weniger
Seit gestern sind einige der letzten Hoffnungsziele der Reiseveranstalter zum Risikogebiet ernannt worden und unterliegen damit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amts.
Betroffen sind: Barbados, die Seychellen, sowie die Karibikinseln St. Vincent & Grenadines. Wegen der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl genügen dort oft nur wenige Infektionsfälle um die Inzidenzzahl von 50 zu überschreiten. Das Beispiel Seychellen mit rund 97.000 Einwohnern zeigt, dass dort bereits 49 registrierte Einzel-Neuinfektionen ausreichen, um den Risikowert zu überschreiten.
Entscheidender in den Auswirkungen ist die Ernennung größerer Gebiete zu sogenannten Hochrisikogebieten. Seit gestern gehören dazu: Großbritannien, Irland und Südafrika aufgrund der zahlreichen Fälle von Virusmutationen Hier muss von Einreisenden nach Deutschland ein negativer Coronatest vorgelegt werden. Für alle Reisenden gilt die jetzt verpflichtende Quarantäne von 10 Tagen, die durch einen negativen Test am fünften Tag nach der Einreise minimal verkürzt werden kann.
Für alle Einreisenden gilt zudem eine Online-Anmeldepflicht vor Beginn der Anreise. Kontrollen der Bundespolizei haben ergeben, dass rund 13 Prozent aller Einreisenden nach Deutschland, diese Anmeldung nicht oder fehlerhaft durchgeführt haben. Das Versäumnis der Anmeldung ist mit einem Bußgeld belegt. Anmelden muss man sich auf dieser Website
Formentera schottet sich ab
Die Baleareninsel greift jetzt zu harten Bandagen und hat seit Samstag jede Art von Ein- oder Ausreise untersagt. Alle Reiseverbindungen zu den Nachbarinseln werden bis zum 30. Januar unterbrochen. Einwohner der Insel dürfen Formentera in dieser Zeit auch nicht verlassen.
Gran Canaria und Lanzarote schränken ein
Wie der Fernsehsender „Canarias7“ berichtet, beginnt die Ausgangssperre jetzt bereits um 22 Uhr. Restaurants bleiben zwar geöffnet, dürfen Gäste aber nur noch im Freien bewirten. Zusammenkünfte mit Mitgliedern anderer Haushalte sind komplett untersagt. Auch Sport im Freien darf nur noch ohne Kontakt, sprich nur alleine ausgeübt werden.
Island verschärft
Bisher galt bei Einreise die Wahl zwischen Test oder freiwilliger zweiwöchiger Quarantäne. Ab sofort muss sich jeder Ankommende einem kostenfreien Corona-PCR-Test unterziehen und sich dann in Quarantäne begeben. Nach fünf Tagen muss dann ein zweiter Test durchgeführt werden. Ist dieser negativ, darf die Isolation verlassen werden. Die Regierung hat sich dazu entschlossen, nachdem viele Einreisende die Quarantäne gewählt hatten, sich aber nicht daran hielten. Eine Einreiselockerung für geimpfte Personen wurden von der isländischen Regierung angekündigt. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest.
Aussicht auf die digitale „ITB-Now“ 2021
Die Verantwortlichen der Messe Berlin haben heute während der digitalen Sitzung des ITB-Fachbeirats einen ersten Ausblick auf die komplett digitale Veranstaltung dieses Jahres vom 09. Bis 12. März gegeben. Fest steht, für die Branche wie für Medienkontakte, dass es einer intensiven Vorbereitung auf die Veranstaltung bedarf. ITB-Chef David Ruetz beschrieb die ITB Now als eine Mischung aus „Zoom/Teams, Netflix und Linkedin“. Es wird Videokonferenzen, Diskussionen geben, ergänzt durch die Möglichkeit der direkten Kontakte zwischen Teilnehmern. Die erforderliche Netzsicherheit werde man mit einem der größten digitalen Anbieter absichern. Hauptaussteller (Länder und Zielgebiete aus 70 Ländern) hätten sich inzwischen bereits angemeldet. Die Freigabe des Webportals soll Anfang Februar erfolgen. Alle Angemeldeten haben dann auch die Möglichkeit ihre digitale „Brand Card“ als Basis der Kommunikation zu bearbeiten und zu perfektionieren. Außerdem soll es dann auch Video-Tutorials für die unterschiedlichen Teilnehmer und ihre Interessen geben.
Reisestudie und Neustart-Rahmenbedingungen
Im Rahmen der Videokonferenz des ITB-Fachbeirats stellte DZT-Chefin Petra Hedorfer auch eine Studie vor über die Neustartversuche der Reisebranche im Jahr 2021. Wichtigstes Ergebnis: Quarantänevorgaben mindern Buchungschancen. Dies gelte für Vorgaben in den Reisezielen wie für die Reiserückkehr. Ein potentieller Aufenthalt werde nur dann großflächig akzeptiert, wenn er Bewegungsfreiheit am Urlaubsziel ermöglicht. Eine Quarantäne nach Rückkehr mindert das Reiseinteresse genauso stark. Dies gelte im Übrigen gleichermaßen für Tourismus, der ins Ausland geht, wie für den Deutschland-Tourismus aus dem Ausland.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands, mahnte noch einmal die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen Reise-Neustart an. Auch wenn aktuell eine schlechte Zeit sei, Forderungen fürs Reisen zu stellen bei gleichzeitiger Bewegungseinschränkung auf 15 Kilometer innerhalb des eigenen Lands, müsse rechtzeitig und verlässlich mit der Planung für die erforderlichen Rahmenbedingungen begonnen werden.
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