EU-Grenzen bleiben offen
Die Konferenz der EU Regierungschefs hat gestern keine neuen Entscheidungen gebracht. Man ist sich einig darüber, dass die Binnengrenzen zunächst offenbleiben sollen. Gleichzeitig warnen die Politiker vorm Reisen.
Reiseerleichterungen für bereits geimpfte Personen soll es aktuell nicht geben. Dies wird teilweise von der Realität überholt. Nach Polen erlaubt jetzt auch Rumänien geimpften Personen die quarantänefreie Einreise, wenn die zweite Impfung mindestens 10 Tage zurückliegt. Auch für an gesundete Covid-19 Patienten der letzten 90 Tage (Nachweis erforderlich) ist keine Quarantäne mehr vorgeschrieben.
Marktforschung vermittelt Hoffnung – Inlandsreisen vorn
Marktforschung kann auch trösten und Hoffnung machen. Das Institut „Statista“ prognostiziert es in einer Studie, die gemeinsam mit der Internationalen Tourismus Börse erstellt wurde, eine vollständige Erholung der Reiseindustrie bis 2023. 50 Prozent der entstandenen Wirtschaftseinbußen durch die Corona-Pandemie könnten bereits in diesem Jahr erzielt werden, so das Institut.
Prognostiziert wird in der Studie auch ein bevorstehender Umsatzrekord, der 2025 um ein knappes Viertel über den Rekordeinnahmen von 2019 liegen könnte. Die Datengrundlage für die Untersuchung sind Wirtschaftszahlen des World Tourism Council und der OECD.
Prognostiziert wird in der Studie auch, dass die erste Rettung überall im Inlandstourismus läge. Dies gelte auch für den Deutschland-Tourismus, der zunächst von Besuchern aus dem eigenen Land profitieren werde. Statista sagt für den Inlandstourismus eine komplette wirtschaftliche Erholung bereits für das Jahr 2022 voraus.
Spanien erst zum Ende des Sommers?
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat mit seiner Rede auf der Tagung der Welttourismus-Organisation WTO einen Eklat im eigenen Land ausgelöst. Er sagte auf der Tagung, dass Spanien erst zum Ende des Sommer 2021 wieder bereit sei Touristen zu begrüßen. Voraussetzung dafür sei, dass 70 Prozent der eigenen Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt geimpft seien. Hoteliers und Touristiker haben dies als Absage der diesjährigen Sommersaison gewertet. Man ist sich zwar einig über die erforderliche Impfquote und die daraus vermutlich entstehende „Herdenimmunität“. Die spanische Reisewirtschaft fordert von Sanchez jetzt einen Impfplan, der dieses Ziel rechtzeitig vor Beginn der Sommersaison erreiche.
Schweiz-Quarantäne
Die vergleichsweise entspannten Corona-Regeln in der Schweiz werden jetzt für Anreisende aus sogenannten Hotspots strenger gehandhabt. Die Schweizer Regelung errechnet sich aus der Inlandsinzidenzzahl im eigenen Land. Anreisende aus Gebieten, in denen die Inzidenzzahl um den Wert 60 höher ist als in der Schweiz, unterliegen ab 1. Februar einer zehntägigen Quarantänepflicht. Dies gilt derzeit für zwei deutsche Bundesländer: Sachsen und Thüringen. Da die Schweiz umgekehrt, von Seiten des Auswärtigen Amts, als Risikogebiet mit einer Reisewarnung versehen ist, gilt für alle rückkehrenden Touristen ebenfalls eine zehntägige Quarantäneverpflichtung. Damit dürften Reisen in die Schweiz erst einmal uninteressant sein.
„Saga“ nur noch für Geimpfte
Die Reederei „Saga Cruises“ will künftig nur noch Reisende an Bord nehmen, die bereits ihre zweite Corona-Impfung erfolgreich absolviert haben. Man will offensichtlich auf „Nummer-Sicher“ gehen, was klar heißt: Keine Impfung – Keine Kreuzfahrt.
Im Detail bedeutet das, dass Gäste von einer Kreuzfahrt ausgeschlossen werden, die nicht geimpft sind, nur die Erstimpfung haben oder deren zweite Impfung noch keine zwei Wochen zurückliegt. Nicht an Bord dürfen weiterhin Gäste, die die Impfung verweigern oder die von einer Impfung aus medizinischen Gründen befreit worden sind.
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