D-RR News 01.09.23 – Sturm, Tchibo, A380 & SH-Bilanz

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Idalia trifft Florida, Georgia und South Carolina

Es war das „normale“ Hurrikan-Szenario, das für die Betroffenen eine Katastrophe ist. Im Lauf des Mittwochs zog Idalia, als Hurrikan der Stufe 3, über den Nordosten Floridas und dann als Tropensturm weiter nach Georgia und South Carolina.

Wasser überall

Der Sturm brachte, Extremregen, starke Überschwemmungen (Stormsurge 5 Meter) und Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h mit.

Über 400.000 Menschen waren ab spätestens Mittwoch 11 Uhr (Ortszeit) ohne Stromversorgung. Der „Landfall“ des Sturms lag bei Cedar Key, etwa 100 Kilometer südwestlich der Stadt Gainesville.

Mit Überschwemmungen hatte nicht nur die unmittelbare Umgebung, sondern ein großer Teil der Westküste, genauso wie Standorte am Atlantik in Georgia und South Carolina zu kämpfen. Betroffen war unter anderem die Metropole Tampa und der gesamte Bay-Bereich, aber auch im beliebten Strandort Myrtle Beach in South Carolina stand das Wasser noch kniehoch in den Straßen.

Der Flugbetrieb war eingestellt. Inzwischen haben die meisten Airports aber wieder geöffnet. Der Betrieb am Tampa International Airport läuft wieder normal. Auf Flugstrecken innerhalb Floridas kommt es mitunter noch zu Verspätungen.

Hoher Sachschaden

Die Zerstörungen sind entsprechend. Erste Schätzungen nennen eine Summe von über 9 Milliarden Dollar. Daraus lässt sich aber auch ableiten, das Idalia bei weitem nicht so zerstörerisch war, wie Hurrikan Ian (September 2022). Der hier entstandene Schaden wird inzwischen mit 112 Milliarden Dollar beziffert. Glücklicherweise wurden aus Florida bisher keine direkten Todesopfer durch den Hurrikan gemeldet.

Hurrikan-Schäden – (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Sturmwarnung in Asien

Die Saison der Wirbelstürme beschränkt sich nicht nur auf die Karibik und Nordamerika. Aktuell bedroht der Taifun „Saola“ die südchinesische Küste und damit auch Hong Kong.

Der Sturm wird in der kommenden Nacht (Ortszeit) erwartet. Öffentliche Einrichtungen in Hong Kong, wie Schulen oder Kindergärten, sind bereits geschlossen. Behörden haben die höchste „Warnstufe ROT“ ausgegeben. Der Flughafen ist geschlossen. Zugverbindungen wurden eingestellt. Die Bevölkerung der gesamten Region wurde aufgefordert, die Arbeit in den Büros einzustellen und sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Ade Tchibo-Reisen

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Der Kaffeeröster stellt sein Reiseangebot zum 1. November ein. Nach der Verabschiedung der Kreuzfahrtangebote wird jetzt das komplette Angebot eingestellt.

Damit geht ein touristisches Angebot von 25 Jahren zu Ende. Als Begründung wir ein „zu geringes Wachstumspotenzial“ von den Verantwortlichen genannt.

Tchibo war nie Reiseanbieter. Das Angebot speiste sich aus Reisepaketen, die von anderen Veranstaltern, wie „Berge und Meer“ oder DER-Touristik, kamen.

Entwarnung für Kunden

Bereits gebuchte Reisen nach diesem Zeitpunkt werden weiter durchgeführt. Das Geschäft soll also langsam und „Zug um Zug“ auslaufen.

Keine Hotelmeldepflicht mehr

Check-In bald ohne Meldezettel? – Foto: Best Western Hotels

Im Rahmen des Programms für weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung soll die Meldepflicht in deutschen Hotels künftig entfallen. So will es Justizminister Marco Buschmann. Es geht dabei um etwa 100 Millionen Meldescheine, die künftig nicht mehr ausgefüllt werden müssten. Die Meldebestätigungen mussten ein Jahr aufgehoben werden.

Die Neuregelung soll zunächst für deutsche Staatsbürger gelten. Gäste aus dem Ausland müssen die Daten nach wie vor liefern und zusätzlich ihre Ausweispapiere vorlegen. Dies entspricht EU-Recht.

Einfacher werden sollen auch Abwicklungen an Flughäfen. Die Daten aus dem Chip in Reisepässen sollen, so will es der Justizminister verwendet werden, um die persönlichen Daten digital an Flughäfen und Airlines weiter gegeben werden. Check In, Sicherheitskontrollen und Boarding könnten damit schneller werden.

Die Entscheidung ist ein Ergebnis der Regierungsklausur in dieser Woche auf Schloss Meseberg. Sie muss aber noch gesetzlich verankert werden. Aus Tourismuskreisen gab es ein positives Feedback für dieses Vorhaben.

Marabu mit Winterflugplan

Foto: Flymarabu

Die im April an den Start gegangene neue Ferienfluggesellschaft hatte einen mehr als holprigen Start. Massenhafte Verspätungen und Flugausfälle sorgten für reichlich Ärger bei der Kundschaft.

Im Winter will man es jetzt langsamer, dafür aber zuverlässiger angehen. Der Flugplan wurde reduziert. Marabu startet im Winter von vier deutschen Airports (Hamburg, Stuttgart, Nürnberg und München) in Richtung Kanarische Inseln. Ab Stuttgart und Nürnberg soll es auch Flüge nach Hurghada in Ägypten geben.

Weiterhin Wet-Lease

Im Winterflugplan sollen sieben Maschinen vom Typ Airbus A320 eingesetzt werden. Dabei muss die neue Airline, neben ihren inzwischen fünf eigenen Flugzeugen, weiterhin auf das sogenannte Wet-Lease-Verfahren zurückgreifen. Dies bedeutet, dass Marabu komplette Maschinen (inklusive Personal) von anderen Airlines anmietet. In Stuttgart und München wird wohl auch im Winter ausschließlich Fluggerät von „European Air Charter“ eingesetzt werden.

Die geringe eigene Kapazität war u.a. schuld an den vielen Problemen im zu Ende gehenden Sommer.

Lufthansa: Auch die letzten A380er kommen wieder

2020 eingemottet, jetzt wieder da – A380 Foto: Lufthansa

Während der Coronakrise fand der öffentlich Abgesang auf die Großraumflugzeuge statt. Zug um Zug kehrte die A380 danach wieder in den Liniendienst zurück. Drei Maschinen fliegen bereits wieder, eine vierte wird zurzeit in Sachen Wiedereinsatz gewartet. Zwei weitere Flugzeuge werden im nächsten Jahr folgen und jetzt hat das Management auch die Rückkehr der beiden verbliebenen Großraummaschinen für 2024 oder 2025 beschlossen.

Damit sind alle noch vorhandenen acht Maschinen wieder verplant. Sie sollen offensichtlich komplett ab München eingesetzt werden. Sechs Maschinen der ursprünglich 14 380er in der LH-Flotte waren während der Krise an Airbus „zurückverkauft“ worden.

DUS: Vorübergehend kein Fernbahnanschluss

Airport Düsseldorf – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Flughafen Düsseldorf kann vom 29. September bis 13. Oktober nicht vom Fernverkehr der Deutschen Bahn angefahren werden. Als Grund gibt der Airport die Modernisierung des Autobahnkreuzes Düsseldorf-Kaiserberg an. Im Rahmen dieser Bauarbeiten wird eine für den Zugverkehr wichtige Brücke abgerissen. Fluggäste kommen in dieser Zeit nur mit den S-Bahnlinien S 1 und S 11 oder mit Bussen zum Flughafen.

Sinnigerweise fallen die Arbeiten exakt in die Zeit der Herbstferien in Nordrhein-Westfalen.

Schleswig-Holstein gut im Geschäft

Travemünde – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Tourismus Agentur Schleswig-Holstein (TASH) hat eine positive Halbjahresbilanz gezogen.

Das erste Halbjahr 2023 verzeichnete das quantitativ beste Ergebnis, das es je gab. Die vom Statistikamt Nord vorgelegten Zahlen zeigten, dass im ersten Halbjahr 2023 sowohl mehr Ankünfte als auch mehr Übernachtungen in Betrieben ab 10 Betten als in den Vorjahreszeiträumen gemeldet wurden. Während sich die Übernachtungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres durchweg positiv entwickelten, fiel der Juni im Vergleich zum Vorjahr etwas schwächer aus.

Tourismusminister Claus Ruhe Madsen betonte auf der Pressekonferenz:

Nachdem die ersten fünf Monate durchweg positive Entwicklungen hatten, zeigt erstmals der Juni einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Gründe liegen einerseits bei einem leichten Gästerückgang in Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Andererseits hat der Wettbewerb um den Gast wieder deutlich angezogen. Europäische und internationale Ziele locken mit attraktiven Angeboten gerade auch für deutsche Gäste.

Inlandsmarkt stark

Leuchtturm Westerhever und Wattenmeer – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Besucher in Schleswig-Holstein kommen aber nach wie vor zu rund 90 Prozent aus Deutschland. Bei den Gästen aus dem Ausland setzt „S-H“ hauptsächlich auf Kundschaft aus den skandinavischen Nachbarländern wie Dänemark und Schweden.

Was den Zuspruch ausländischer Gäste betrifft, zeigt sich Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein zuversichtlich. Die Halbjahreszahlen zeigten deutlich einen überproportionalen Anstieg der Auslandsgäste und auch wenn das Volumen von 2019 noch nicht wieder erreicht sei.

Im Vergleich der 16 Bundesländer steht Schleswig-Holstein auf Platz 6 bei den Übernachtungen.

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