D-RR News 01.11.23 – Geschäft, Bewertung, Feininger & mehr

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Buchungsboom für die Karibik

Das Analyseportal „Forward Keys“ hat den Karibischen Raum zur weltweit beliebtesten Reisedestination des Jahres 2023 ernannt.

Auf der Liste der meistbesuchten Länder befinden sich sieben karibische Ziele unter den Top 10. Angeführt wird das Ranking von der Dominikanischen Republik mit einer Steigerung von satten 14 Prozent. Es folgen Costa Rica (+11%) auf Platz zwei, Aruba (+11%) auf drei. Jamaica und Puerto Rico belegen die Plätze vier und fünf. Die Plätze sieben und acht gehen an Mexiko und die Bahamas.

Die Ausnahme von dieser Erfolgsliste bilden lediglich Kolumbien auf Rang sechs, Griechenland auf neun, sowie Saudi-Arabien auf Platz zehn. Die Analysten erklären dabei den Erfolg von Saudi Arabien mit den staatlichen Investitionen der dortigen Regierung für den Ausbau der touristischen Infrastruktur in Höhe von 800 Milliarden US Dollar.

Karibik (Symbolbild) Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Erholungshits

Die Top 20 in Sachen „Erholung vom Wirtschaftsschock der Pandemie“ sieht dann teilweise sehr viel anders aus. Hier dominiert in der Gesamtbetrachtung zwar ebenfalls die Dominikanische Republik, dann aber gefolgt auf den Plätzen 2 bis 5 von Kolumbien, Mexiko, Griechenland und Saudi-Arabien.

Dies waren im Übrigen die einzigen Destinationen, die sich im Vergleich zu 2019 im Plusbereich bewerben. Alle weiteren Ziele der Top 20 haben immer noch einen Nachholbedarf in Sachen Urlauber. Neben Griechenland konnte sich lediglich Portugal (-1%) als europäisches Ziel noch gut schlagen.

Quellmärkte

Grund für den guten Stand der Karibik (inkl. Mittelamerika) ist die sich schneller erholende Reisetätigkeit der Nordamerikaner (hauptsächlich der USA)

Die Hitliste wurde erstellt auf der Basis verkaufter Flugtickets, bzw.  stattgefundener Ankünfte bis zum Stichtag am 26. September 2023. Der Rest des Jahres wurde mit den Buchungen bis zum Jahresende hochgerechnet. Als Vergleich wurden Zahlen des Vorpandemiejahres 2019 herangezogen.

Sechs Monate „Deutschlandticket“

Die Bilanz der Verkehrsbetriebe ist überwiegend positiv. Immerhin haben die Verkehrsbetriebe fast 50 Prozent Kundenzuwachs von Menschen, die vorher Einzeltickets genutzt haben und jetzt auf die Monatsbasis umgestiegen sind.

Deutschlandticket: Erfolg oder Misserfolg? (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Offene Baustellen

In der Tat konnten einige Knackpunkte noch nicht gelöst werden. Dazu zählen u.a. eine einheitliche Regelungen für Schüler und Studenten.

Natürlich gibt es immer weitergehende Forderungen, wie z.B. die kostenfreie Mitnahme von Familienangehörigen. Dies wäre die Realisierung eines sozialen Aspekts, der allerdings finanziell an seine Grenzen stößt. Tierfreunde beklagen zudem, dass Haustiere ebenfalls nicht im „Deutschlandticket“ inkludiert seien.

All dies ist natürlich eine Frage der Finanzierung und an dieser scheiden sich die Geister. Derzeit teilen sich Bund und Länder die Kosten für den Zuschuss von immerhin 6 Milliarden Euro pro Jahr. Die Länder erwarten eine Beibehaltung dieser 50:50 Finanzierung. Der Bundesverkehrsminister lehnt dies aktuell ab. Darüber wird in der kommenden Woche verhandelt werden. Dabei ist auch eine Erhöhung des Monatspreises auf 59 Euro in der Diskussion.

Nachhaltigkeit

Immerhin, auch umwelttechnisch soll das Ticket etwas gebracht haben. Eine Umfrage des YouGov-Instituts sagt, dass 31 Prozent der Ticketinhaber ihr Auto erheblich weniger benutzten.

Dieser These widersprechen allerdings Verkehrswissenschaftler, die nachgerechnet haben und auf erheblich weniger CO₂-Einsparung kommen, als prophezeit.

Einhellig wird bestätigt, dass sich für einen weiteren Ausbau insbesondere die Infrastruktur des ÖPNV verbessern müsse: Mehr Verbindungen und mehr Züge. Ein Großteil der Nutzer quetschten sich jetzt in übervolle Züge und Busse.

Mallorquiner protestieren

Foto: GOB

Die Demonstration am vergangenen Montagabend hatte das Motto: „Weniger Tourismus – mehr Leben“. Mehrere Organisationen hatten dazu aufgerufen. Anlass war eine Tagung der Europäischen Tourismusminister in Palma.

Die Protestierenden beklagen insbesondere die Gentrifizierung ganze Bezirke der mallorquinischen Hauptstadt Palma. Die Wohnungssuche und deren Bezahlbarkeit sei inzwischen für die Bevölkerung fast aussichtslos.

Natürlich geht es auch um die immer größere Umweltbelastung durch den Tourismus auf der Insel. Landwirte beklagen, dass Ihnen aufgrund von Wassermangel durch den Tourismus immer öfter der „Hahn zugedreht wird“.

King Schauinsland

Flughafen-Werbung – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Nachrichtensender „ntv“ hat über siebzigtausend deutsche Verbraucher Unternehmen in Sachen Servicequalität; Zuverlässigkeit, Transparenz und Preis-/Leistungsverhältnis beurteilen lassen.

Bei den Reiseveranstaltern hat der Duisburger Reiseanbieter Schauinsland mit Abstand den Spitzenplatz ergattert. 77,8 von hundert Punkten spricht für eine hohe Zufriedenheit der Kundschaft.

Besonderes Augenmerk der Befragung lag auf dem Aspekt „Fairness gegenüber den Kundinnen und Kunden. Dies beinhaltete beim Reisen auch die Ehrlichkeit der Produktaussage in den Katalogen und bei den Serviceleistungen.

Ausstellungtipp: Lyonel Feininger in Frankfurt

Die Schirn Kunsthalle hat wieder einmal Großartiges geleistet. Die Werkschau über Lyonel Feininger ist seit einer Woche zu sehen und bleibt bis zum 18. Februar 2024 zugänglich.

Feininger Selbstporträt – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Feininger war, in jeder Hinsicht, eine Ausnahmeerscheinung. Ein Amerikaner mit deutschen Wurzeln, der 1887 zum Musikstudium nach Deutschland aufbrach. Dort studierte er allerdings erst Bauhandwerk und dann Kunst.

Feininger und das Bauhaus

“Beleuchtete Häuserzeile” in Dessau – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Er war Bauhausmeister, begeisterter Radfahrer, Künstler durch und durch mit Ambition, Trends zum Handwerk, Karikaturist und er tat viel dafür, dass er nicht in eine Schublade passte. Als „entarteter“ Künstler verließ er Deutschland 1937 und kehrte nach New York zurück.

Die Ausstellungsobjekte reichen von ersten Karikaturen, über Zeichnungen, Gemälde, Kreateur von Holzspielzeug, Grafik bis zur Fotografie. Feininger deckt alles ab. Damit war er natürlich auch prädestiniert für seine Tätigkeit am Bauhaus.

In der Ausstellung wird die Vielfalt eines Künstlerlebens begreifbar. Ganz wichtig: Wer Feininger sagt, muss eigentlich auch Paul Klee und Wassily Kandinsky sagen.

Feininger und die Ostsee

Lyonel Feiningers Skizze der Benzer Mühle – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Feininger war darüber hinaus begeisterter Radfahrer mit Hang zum Meer. So war er in den langen Jahren in Deutschland regelmäßig an der Ostsee, zeichnete Meer, Wolken, Schiffe, aber auch Gebäude wie die Windmühle der Gemeinde Benz auf Usedom. Letztere gleich mehrere hundert Male. Der Feininger-Radweg, der durch deutsch und polnisch Usedom bis nach Świnoujście und zurück führt gehört zum Pflichtprogramm von Kunstfreunden und Radfahrern. Die „Kunstkabinett“-Galerie in Benz, die sich Feininger gewidmet hat, ist inzwischen leider dauerhaft geschlossen.

Benz: Die Holländer-Windmühle – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Umso mehr lohnt der Besuch in der Frankfurter Schirn. Ansehen!

Schickere Fähren

Fährbetreiber DFDS wird mit einer Investition von mindestens als 10 Millionen Euro in die Renovierung der Gästekabinen auf den Fähren zwischen Amsterdam und Newcastle upon Tyne in Nordengland stecken.

neue Kabinen – Foto: DFDS

Dazu gehören, neben neuen Türschlösser, auch neue Teppiche, zeitgemäße USB-Ladegeräte und eine energieeffiziente neue LED-Beleuchtung. Natürlich wird auch „gemalert“. Die Kabinenwände bekommen einen neuen Anstrich.

Ziel sei es, einen modernen Standard und ein hohes Maß an Kundenerlebnis in allen Unterkünften an Bord der Schiffe „KING Seaways“ und „PRINCESS“ Seaways zu gewährleisten.

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