D-RR News 02.02.21 – Konzepte / Finanzen / Werbung / Investitionen

Spanien - Andalusien - (D-RR Archivbild)
Rüdiger Edelmann

Grundsatzäußerung des gestrigen Abends nach dem großangelegten Impfgipfel der Bundesregierung: Es wird genug Impfstoff geben, aber wann er GENAU kommt, wissen wir nicht. Und: Das erste Quartal wird von Mangelverwaltung geprägt sein. Dies ist nicht schön, aber Tatsache. Grund zum Jubeln und Klatschen findet sich keiner. Dafür, dass so viele kompetente Menschen zusammensaßen, ist verdammt wenig Konkretes rausgekommen.

Das sind die Reiseradio-NEWS des Tages

„Konzepte“ gegen Panik in Urlaubsländern

Urlaubsländer suchen neue Konzepte

Die aktuellen Infektionsentwicklungen in Europa und die sich verzögernden Impfstofflieferungen sorgen zusehends für Panik in den klassischen Urlaubszielen rund ums Mittelmeer. Zu groß ist die Furcht, dass auch das Sommergeschäft 2021 verloren geht. Eilig bastelt man an Rettungs- und Ausweichkonzepten, um zumindest Teile der Saison 21 zu retten. Die Möglichkeiten sind gering, dementsprechend gleichen sich die Planungen. Letztlich geschieht viel Positives, das auch ohne Pandemie hätte geschehen müssen, wie die Verstärkung von Umweltschutz oder die Digitalisierung touristischer Betriebe und Hotels. Letztlich werden nur zurückgehende Inzidenzzahlen, genügend Tests und die Impfungen das Problem abmildern. Alles andere ist wichtig, gehört aber weitgehend in die Bereiche Flickschusterei oder bestenfalls Innovation. Eins wird allen Ländern sicher sein: Das Urlaubsbedürfnis ihrer Gäste, die wiederkommen, wenn sich die Situation verbessert; vermutlich aber nur dann.

HNA und HHN

Foto: Frankfurt-Hahn Airport

Wir berichteten gestern über die finanziellen Probleme der chinesischen Investitionsgruppe HNA und ihre Airlines. Die erwähnten möglichen Auswirkungen auf den Betrieb des Hunsrück-Flughafens Frankfurt-Hahn (HHN) wurde von der dortigen Geschäftsführung relativiert. Gegenüber der Deutschen Presseagentur hieß es, der deutsche Zweig von HNA sei von den Finanzproblemen nicht betroffen. Alle finanziellen Verpflichtungen würden nach wie vor erfüllt. Trotzdem macht man sich in der Landeshauptstadt Mainz wohl ernsthafte Gedanken. Das Innenministerium von Rheinland-Pfalz hat den chinesischen Generalkonsul zumindest um weitergehende Information zu eventuellen wirtschaftlichen Auswirkungen gebeten.

In HNA’s Heimat China entwickelt sich die Insolvenz inzwischen offensichtlich zum Kriminalfall mit dem Verdacht auf finanzielle Unterschlagung und nicht regulär abgewickelte Kredite.

Corona-Reise-Kurzmeldungen

Europa

Österreich lockert seine Lockdown-Maßnahmen nach erheblichen Einschränkungen über sechs Wochen. Ab 8. Februar dürfen Geschäfte wieder öffnen, allerdings ist dort das Tragen von FFP2-Masken Pflicht. Friseure dürfen ebenfalls wieder öffnen. Zum Termin muss allerdings ein negativer Coronatest vorgelegt werden. Museen werden ab nächsten Montag wieder öffnen dürfen und auch der Präsenzunterricht in Schulen soll wieder starten. Voraussetzung dafür sind allerdings ein Schichtbetrieb in den Schulen und regelmäßige Tests von Lehrern und Schülern. Die Ausgangsbeschränkungen sollen allerdings bestehen bleiben. Bundeskanzler Sebastian Kurz warnte aber vor zu viel Zuversicht. Die Krise sei noch nicht beendet und die Maßnahmen würden bei einem starken Infektionsanstieg sofort wieder verschärft.

Touristische Einreisen nach Ungarn wird es weiterhin nicht geben. Die Regierung in Budapest hat die Einreiseregeln bis zum 1. März verlängert. Ausnahmen von der Einreisesperre gibt es nur unter strengen Auflagen. Infos geben die Reisehinweise des Auswärtigen Amts. Alle Einreisenden sind auch ohne behördliche Anordnung zu unmittelbarer 10-tägiger Hausisolation verpflichtet, bei Verdacht auf eine Infektion wird Unterbringung in bestimmten Quarantäneeinrichtungen angeordnet. Aus der Hausisolation kann entlassen werden, wer zwei negative PCR-Tests ungarischer Labore vorlegt, die innerhalb von fünf Tagen mit einem Zeitunterschied von mindestens 48 Stunden vorgenommen wurden.

Italien wird wieder lebendiger. In zahlreichen Regionen wurden, mit Wirkung von gestern, eine ganze Zahl von Einschränkungen wieder gelockert. Restaurants dürfen, zumindest bis 18 Uhr, wieder Gäste bewirten. Auch einige Museen dürfen wieder öffnen. Die Maßnahmen sind überraschend, denn die Inzidenzzahlen liegen nach wie vor über dem, auch in Italien gültigen, angestrebten Wert von 50. Die Werte der Hauptstadt Rom lagen gestern bei 135, in der Provinz Venetien gar bei 143. Eine Reise nach Italien ist grundsätzlich möglich. Allerdings ist die Vorlage eines negativen PCR-Tests vor der Einreise und eine Registrierung beim Gesundheitsamts des Aufenthaltsorts vorgeschrieben.

Frankreichs Skisaison bleibt trotz der bevorstehenden Winterferien ein NO GO. Die französische Regierung geht nicht mehr davon aus, dass der Liftbetrieb in den Wintersportgebieten im Lauf des Februars wiederaufgenommen werden könne. Der Betrieb in den Alpenregionen Frankreichs ruht schon seit Weihnachten.

 

Weltweit

Saudi-Arabien hat seine Reiseeinschränkungen bis zum 17. Mai verlängert. Ursprünglich war geplant, Ende März zu einem „normalen“ Alltagsleben ohne Einreisebeschränkungen zurückzukehren.

 

 

LH umwirbt Stammkunden

LH 747-8 (DRR-Archivbild)

Die Lufthansa Group möchte ihren treuesten Kunden in schwierigen Zeiten Sicherheit bieten. Das geht aus einer Medienmitteilung des Morgens hervor. Dort heißt es, für Vielflieger sei es bei dem geringen Flugangebot aktuell nicht leicht, ihren Status zu erhalten oder sich dafür zu qualifizieren. Mit Kulanzregelungen will die Airline Gruppe dies erleichtern. Status- und HON Circle Meilen werden ab sofort automatisch und unabhängig von der Buchungsklasse verdoppelt. Zusätzlich soll für Frequent Traveller und Fluggäste mit „Senator“-Status das Sammeln von Statusmeilen mit der Miles & More Kreditkarte möglich sein. Alle Kulanzregelungen sollen für das komplette Jahr 2021 gelten.

Hilton investiert in Deutschland

Trotz der schwierigen Wirtschaftssituation will die amerikanische Hotelgruppe Hilton in den nächsten Jahren erheblich in den deutschen Markt investieren. Wie das Handelsblatt in einer Exklusiv-Story berichtet, will der US-Hospitality Konzern seine Marktpräsenz in Deutschland ausbauen. Aus derzeit 33 Hotels sollen in den nächsten fünf Jahren 50 Häuser werden.

Offensichtlich will man wirklich in die Marke Hilton und nicht in die ebenfalls zum Konzern gehörenden „günstigeren“ Marken Hampton Inn und Garden Inn investieren. Das Gesamtportfolio der Hilton Gruppe in Deutschland weist nämlich derzeit 38 Häuser aus.

Ausbau trotz Konkurrenz und Corona-Pandemie: Hilton/Waldorf-Astoria-Berlin (rechts)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*