Die Zahlen des Tages (RKI)
234,4
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner )
33.930
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
148
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
147.642
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Streik bei LH
Wie gestern berichtet müssen rund 130.000 Fluggäste der Lufthansa heute auf ihren Flug verzichten. Wie der Flughafen Frankfurt meldet, sind fast alle Flüge der Lufthansa heute gestrichen. Vor den Umbuchungsschaltern haben sich bereits am frühen Morgen lange Schlange gebildet. Auch bei der Frachttochter LH Cargo gibt es keine Flüge.
Betroffen sein werden heute sicher auch zahlreiche Verbindungen der Lufthansa, die aus Urlaubsdestinationen nach Deutschland führen, denn wenn die Maschinen in Deutschland nicht starten, wird es auch keine Rückflüge aus dem Ausland geben. Die Streikauswirkungen werden damit auch über das Wochenende spürbar sein und zahlreiche Urlaubsrückkehrer müssen mit erheblichen Verspätungen rechnen. Sollten dabei eine zusätzliche Übernachtung, Verpflegungskosten und entsprechende Transfers anfallen, so müssen diese Leistungen von LH zur Verfügung gestellt werden.
Lufthansa sagt, man habe alle Fluggäste über den Streik bzw. Umbuchungen informiert. Man bitte aber alle Betroffenen den Status ihres Fluges regelmäßig auf der Website lufthansa.com zu überprüfen.
LH-Töchter und LH-Group-Gesellschaften
Nicht betroffen sind die Lufthansa Konzern-Airlines Eurowings, Eurowings Discover und Lufthansa City Line. Auch die Lufthansa Group-Gesellschaften Swiss, Austrian und Brussels Airlines fliegen normal.
Streikfolgen und -auswirkungen
LH hatte gestern zeitnahe Umbuchungen auf andere Gesellschaften versprochen. Realistischerweise heißt das trotzdem, dass viele Fluggäste heute nicht wegkommen, sondern erst am Wochenende ihre Flüge antreten können. Dies gilt insbesondere für Fernflüge, wo LH versucht, möglichst auf Star Alliance Partner umzubuchen.
An den Schaltern der Deutschen Bahn hben sich heute Morgen ebenfalls lange Schlangen gebildet. Viele Reisende mit Inlandsverbindungen versuchen jetzt mit der Deutschen Bahn ans Ziel zu kommen.
Bundeskartellamt: LH-Zubringerflüge für Condor
Dieser Streit zieht sich jetzt schon fast zwei Jahre hin. Gerichte haben dem Ferienflieger Condor bisher weitgehend recht gegeben, jetzt auch final das Bundeskartellamt.
Es geht um Zubringerflüge innerhalb Deutschlands zu den Condor-Drehkreuzen in Frankfurt und München. Condor-Passagiere nutzen diese, um Langstreckenverbindungen zu erreichen. Dies wurde und wird mit LH-Inlandsflügen abgewickelt, die im günstigeren Ticketpreis der Passagiere schon inkludiert sind. Auch das aufgegebene Gepäck wird durchgecheckt, sprich, es ist keine erneute Gepäckaufgabe vor dem Langstreckenflug nötig.
Dieses Abkommen versuchte LH zu kündigen, biss jetzt aber endgültig auf Granit. Die obersten Wettbewerbshüter der Republik untersagten LH die Auflösung der Verträge. Das Bundeskartellamt begründet diese finale Entscheidung mit der marktbeherrschenden Stellung der LH bei Inlandsflügen und leitet daraus einen rechtlichen Anspruch für Condor ab, diese Verträge weiter nutzen zu können.
Condor zeigt sich erfreut. CEO Ralf Teckentrup sagte:
Für unsere Kunden und Partner bedeutet das ab sofort uneingeschränkt und langfristig Planungssicherheit mit Zugriff auf bequeme Umsteigeverbindungen
Bei LH dürfte man sauer sein. Man will auf jeden Fall gegen diese Entscheidung juristisch vorgehen. Dies solle vom Oberlandesgericht in Düsseldorf geklärt werden.
Condor ist seit geraumer Zeit LH-Konkurrent, was sich auch in Lufthansa Neugründungen wie Eurowings Discover niederschlug.
Maskenpflicht im Flugzeug
Laut aktuellem Beschluss dürfen Passagiere in Flugzeugen, die in Deutschland starten oder landen, künftig ausschließlich eine FFP2-Maske tragen. Dazu äußerte sich der Verband der internationalen Airlines in Deutschland (BARIG).
Der Beschluss des Bundeskabinetts, die geltende Maskenpflicht in Flugzeugen zu verlängern bzw. zu verschärfen, stößt beim Board of Airline Representatives in Germany (BARIG), auf Unverständnis. Michael Hoppe, Generalsekretär des BARIG erklärte:
Der Plan der Bundesregierung ist für uns nicht nachvollziehbar. Es gibt keine epidemiologische Grundlage für einen solchen Schritt. Wie appellieren an Bundestag und Bundesrat, den Gesetzesvorschlag nachzubessern.
Der internationale Vergleich zeige, dass Deutschland mit diesem Beschluss vollkommen allein dastehe. In den meisten anderen Ländern wird das Tragen einer Maske lediglich empfohlen. Der Luftverkehrsstandort Deutschland werde durch eine solche Regulierung im internationalen Wettbewerb erheblich benachteiligt. Passagiere sollten selbst wählen dürfen, ob sie zum eigenen Schutz eine FFP2- oder OP-Maske im Flugzeug tragen.
ITA -Verkauf
Eigentlich schien alles klar. Die Lufthansa-Group wollte gemeinsam mit der Reederei MSC die italienische ITA, Nachfolgegesellschaft der insolventen Alitalia kaufen. In letzter Minute hatte der US-Investor Certares ebenfalls ein Angebot abgegeben. Jetzt will die italienische Regierung nur noch mit Certares verhandeln. Hinter dem Investor stehen die Airline-Gruppe um Delta und Air France/KLM.
Knackpunkt dieser Entscheidung ist offensichtlich das im Certares-Angebot enthaltene größere Mitspracherecht des italienisches Staats in der neuen Gesellschaftsstruktur. Dies hatten LH/MSC bisher abgelehnt.
Karibik: Corona-Einreiseregeln
Der kleine Karibik-Inselstaat Antigua & Barbuda hat mit sofortiger Wirkung alle bisherigen Corona-Einreiseregeln gestrichen. Weder Impf- noch Testnachweise werden verlangt.
Eine Testpflicht für ungeimpfte Urlauber besteht nach wie vor für Anguilla, die Bahamas, Barbados, Bermuda, St. Lucia, St. Maarten/St. Martin, St. Vincent and the Grenadines sowie für Trinidad und Tobago.
Streng bleiben die Einreisebedingungen auch auf der Inselgruppe „Turks and Caicos. Hier dürfen nach wie vor nur geimpfte Personen einreisen. Ungeimpfte Personen, die über 16 Jahre alt sind, dürfen nicht ins Land.
Urlaubsbuchungen lassen nach
Jetzt weist auch eine Statistik die nachlassende Buchungslust deutscher Urlauber aus. Was bisher, aufgrund von Inflation, nachlassender Konjunktur und steigenden Rohstoffpreisen befürchtet wurde, ist eingetreten.
Für die Reisen im Herbst sieht es offensichtlich noch ganz gut aus. Die Buchungen der Winterprogramme liegen aber, nach einer Erhebung von Travel Data + Analytics (TDA), weit unterhalb der erhofften Zahlen. Die Untersuchung weist für diesen Zeitraum ein aktuelles Buchungsminus von rund 35 Prozent aus.
Insbesondere Reisen auf die Kanarischen Inseln liegen dabei im Minus. Gewinne weist die Buchungsstatistik lediglich für Reisen in die Türkei aus.
Die Zahlen beziehen sich auf die getätigten Buchungen im Monat Juli.
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