SH-Bilanz macht Mut
Der Schleswig-Holstein-Tourismus hat im ersten Halbjahr 2021, trotz Lockdowns und damit verbundenen Rückgängen bei Übernachtungen und Besucherzahlen, ein verhältnismäßig gutes Ergebnis erreicht: SH belegt mit 8,78 Millionen Übernachtungen und einem Rückgang von 2,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum im Zeitraum Januar bis Juni erstmals Platz drei im Ranking der inländischen Destinationen nach Bayern (Platz 1) und Baden-Württemberg (Platz 2). Hauptkonkurrent Mecklenburg-Vorpommern war aufgrund der Landesregelungen noch länger vom Geschäftsbetrieb ausgeschlossen.
Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein betrachtet auch die gegenwärtige Situation verhalten positiv:
Nach monatelangem Stillstand ist ein Aufwärtstrend im Tourismus erkennbar. Überall kamen Gäste in Strömen zu uns, sobald die Beherbergungs- und Freizeitbetriebe wieder öffnen konnten. Sorgenkind ist derzeit noch die Tagungs- und Veranstaltungswirtschaft. Sie erholt sich nur langsam und steht weiter unter dem Eindruck der Unsicherheit der pandemischen Lage. Ganz besonders positiv hat sich der Campingurlaub in Schleswig-Holstein entwickelt. Hier konnten gegen den Bundestrend sogar deutliche Zuwächse in 2021 gegenüber den Vorjahren erreicht werden.
Schleswig-Holstein war Vorreiter bei der Öffnung des touristischen Angebots in Deutschland. Niedrige Infektionszahlen erlaubten einen Start, der in Kombination mit einem durchdachten Testkonzept in ausgewiesenen Modellregionen, zu einem bescheidenen Erfolg führte. Bei den Zahlen gilt es trotzdem zu berücksichtigen, dass von den gut 26 Wochen des ersten Halbjahrs, die touristischen Angebote nur für rund sechseinhalb Wochen öffnen durften. In der Hitliste der Orte steht Sylt auf Platz 1, gefolgt von Sankt Peter-Ording, Lübeck und Travemünde, Grömitz und Timmendorfer Strand auf den Plätzen 2 bis 5.
Die Statistik für die absolute Hochsaison im Juli und August ist hier noch nicht eingerechnet. Trotz durchwachsenen Wetters dürften hier Rekordzahlen erreicht werden. Allerdings, so die Touristik-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), sei die Lage weiter von der Unsicherheit durch die pandemische Entwicklung geprägt. Das gelte gleichermaßen für Gäste wie touristische Anbieter.
Bahn – GDL: Streik geht weiter – Gerichtsentscheidungen auch
Gestern Abend musste die Deutsche Bahn ein Schlappe hinnehmen. Der Konzern hatte beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main auf Aussetzung des Streiks geklagt, da Tarifkonflikt und GDL-Gewerkschaftsinteressen vermischt würden. Das Gericht wies den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab, versuchte gleichzeitig aber auch die Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu schicken. Letzteres scheiterte. Der Streik ging weiter und soll bis Dienstagmorgen fortgesetzt werden. Heute wird sich das Landesarbeitsgericht Frankfurt mit dem Revisionsantrag der Bahn beschäftigen müssen. Die Erfolgschancen der Parteien sind völlig unklar.
Derzeit fahren, nach Angaben der Bahn etwa 25 Prozent aller Fern- und rund 40 Prozent der Regionalzüge.
Urlauber, die per Bahn zu ihrem Zielort fahren wollten, bekommen jetzt Probleme, wenn sie nicht auf andere Verkehrsmittel umsteigen können. Es drohen Stornierungskosten von Unterkünften bei Nichtanreise. Diese sind rechtlich, auch bei Streiks, nicht abgedeckt.
Auch im Güterverkehr hat der Streik erhebliche Auswirkungen. Aktuell gibt es wohl einen Rückstau von rund 200 Güterzügen. Züge aus dem Ausland, so die Bahn, könnten deshalb nur bedingt angenommen werden. Damit sind auch innereuropäische Lieferketten bedroht.
Streikdrohung für Italien
Streiks in Italien kommen öfter vor, auch wenn das Protestbedürfnis in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Mitte des Monats könnte allerdings ein Streik-Großereignis ins Haus stehen, der das Land weitgehend lahmlegt. Für den 13. Und 14. September droht ein landesweiter Generalstreik. An diesen beiden Tagen drohen Protestmärsche, Straßenblockaden und eine Aussetzung des gesamten öffentlichen Verkehrs.
GB nur noch mit Pass
Jetzt laufen auch Übergangsfristen des Brexits aus. Damit ändern sich Bedingungen im Reiseverkehr. Das britische Verkehrsministerium hat darauf hingewiesen, dass ab Oktober zur Einreise nach Großbritannien aus der EU ein Reisepass erforderlich ist. Die bisher mögliche Einreise mit Personalausweis läuft Ende September aus. Die Regel gilt für alle Bürger der Europäischen Gemeinschaft, die ins “United Kingdom” einreisen wollen.
A380: Das Ende der Produktion
Schon länger angekündigt geht die Ära des Großraumflugzeugs von Airbus noch früher zu Ende als bisher kalkuliert. Die letzten drei 380er sollen noch vor Jahresende an den Besteller „Emirates“ ausgeliefert werden. Ursprünglich war die Übergabe der letzten Maschine für Juni des nächsten Jahrs geplant.
Emirates ist der größte Betreiber von A380-Maschinen und wird, nach Übernahme der letzten Flugzeuge, 118 Großraumflieger im Einsatz haben. Weitere Bestellungen von Seiten der Gesellschaft sind nicht geplant. Airbus wird die Produktion danach einstellen. Der finanzielle Erfolg für die Großmaschine wollte sich nicht einstellen. Insgesamt werden am Ende nur 251 Maschinen des Typs gebaut worden sein.
Airports: Eingeschränkte Entspannung
In der Reise-Hochsaison und insbesondere im Juli haben die deutschen Flughäfen wieder wirtschaftlichen Boden gut gemacht. Knapp 10 Millionen Passagiere wurden im Juli 2021 gezählt. Damit liegen sie doppelt so hoch wie im Juli des Vorjahrs. Der Einbruch zu 2019 ist aber immer noch erheblich. Die Zahlen von 2021 erreichen nur 40 Prozent des Niveaus vom Juli 2019.
Das meiste Geschäft wurde mit Urlaubsflügen in Richtung Mittelmeer gemacht. Bei Fernflügen und Inlandsverbindungen liegen die Passagierzahlen nur bei einem Viertel der Zahlen von 2019.
Der Flughafenverband (ADV) berichtete in dieser Bilanz auch, dass die Passagierzahlen aktuell wieder sinken. Man befürchtet einen weiteren Rückgang der Passagierzahlen und Flüge nach dem Ende der Hauptreisesaison.
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