D-RR News 07.01.22 – Südafrika / 1G+ & 2G+ / Leerflüge

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Die Zahlen des Tages

(nach wie vor auf der Basis von reduzierten Meldungen)

303,4

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

56.335

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

264

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

113.368

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


 Südafrika lockert sich

Die Freude und der Optimismus sind verständlich. Ob sie auch klug sind, sei dahingestellt. Nachdem der Höhepunkt der „Omikron-Welle“ überschritten ist, gibt es weitgehende Lockerungen im Land. Seit Silvester ist die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben. Die bestehenden Restriktionen wurden zum großen Teil für beendet erklärt. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass kaum noch Gefahr drohe, da Omikron nicht zur befürchteten Überlastung des Gesundheitssystems geführt habe. Lediglich die Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen und die Abstandsregeln für öffentliche Versammlungen gelten weiterhin. Vermutlich gilt dies auch als Signal für den erneuten Start für den Tourismus im Land. Südafrika hat in den letzten beiden Jahren besonders stark unter den wirtschaftlichen Einbrüchen gelitten.

Die Reisehinweise des Auswärtigen Amts sehen nach wie vor Restriktionen bei der Ankunft im Land vor. Dort heißt es:

Alle Personen ab Vollendung des 5. Lebensjahres müssen bei Ankunft einen negativen COVID-19-Test (Anmerkung: PCR max. 72 Stunden alt) vorweisen, der den Vorgaben der WHO entspricht und bei Abflug nicht älter als 72 Stunden sein darf. Reisende, die ohne einen solchen Testnachweis einreisen, müssen sich auf eigene Kosten unmittelbar bei Ankunft einem Antigen-Test unterziehen und sich im Falle eines positiven Testergebnisses in eine zehntägige Quarantäne begeben. (…) Bei Einreise muss ein vollständig ausgefüllter Reise-Gesundheitsfragebogen abgegeben werden. Es empfiehlt sich, den Fragebogen bereits bei Antritt der Reise mitzuführen.

Von allen Reisenden wird zudem erwartet, dass sie die mobile App „COVID Alert South Africa“ auf ihrem Mobiltelefon installiert haben, eine Reisekrankenversicherung vorweisen und ihren Unterkunftsnachweis inkl. Anschrift vorlegen, sollte eine Quarantäne erforderlich werden. Fluglinien und Einreisekontrollstellen überprüfen die Einhaltung dieser Vorgaben. Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist für die Einreise nicht mehr zwingend, jedoch weiterhin dringend empfohlen.

Seit der Streichung von der Liste der Virusvariantengebiete ist Südafrika als Hochrisikogebiet eingestuft. Damit entfällt die Quarantänepflicht bei Rückkehr aus Südafrika für geimpfte Personen.

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Hongkong erlässt Landeverbot

Die „Omikron-Virusvariante“ hat zu dieser Entscheidung geführt. Ab Samstag gilt ein Landeverbot für Flüge aus Australien, Canada, Frankreich, Großbritannien Indien und Pakistan, den Philippinen und den USA. Nonstopflüge aus Deutschland sind nach wie vor erlaubt. Umsteigeflüge über die genannten Länder werden aber nicht mehr durchgeführt.

Kreuzfahrtschiffe dürfen ab Morgen nicht mehr in Hongkong anlegen. Bars, Clubs und Museen wurden geschlossen. Restaurantbesuche sind nur bis maximal 18 Uhr erlaubt. Die Maßnahmen sind zunächst bis zum 21. Januar in Kraft.

1G+ für Keniareisen

Eine Einreise ist jetzt nur noch für vollständig geimpfte Personen möglich. Von Covid-19 Genesene dürfen nicht einreisen. Auch Geimpften müssen zusätzlich bei Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden alt ist. Weiterhin müssen Reisende damit rechnen, während des Aufenthalts, nach einem Zufallsprinzip, zu weiteren Tests aufgefordert zu werden. Bei einem positiven Test ist die Isolierung in einem Quarantänehotel verpflichtend. Eine Quarantäne droht auch bei einer gemessenen Körpertemperatur von mehr als 37,5 Grad bei der Einreise.

Mit strengen Regeln versucht Kenia die Pandemie im Griff zu behalten. Derzeit ist das Land kein Hochrisikogebiet und die 7-Tagesinzidenz bewegt sich im unteren zweistelligen Bereich.

Bulgarien nur noch mit 2G+

Foto: Bulgaria-Tourismus

Diese Regelung ist heute in Kraft getreten. Einreisen darf nur noch wer vollständig geimpft oder genesen ist (mit Nachweis). Zusätzlich muss bei Einreise ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der maximal 72 Stunden alt ist. Alle Nachweise im einheitlichen und digitalen EU-Format werden akzeptiert. Ausgenommen von diesen Regeln sind Kinder unter 12 Jahren, Flugzeugbesatzungen sowie Bus- und LKW-Fahrer im internationalen Reise- oder Frachtverkehr.

Kreuzfahrtprobleme gehen weiter

Symbol-Foto: Hapag-Lloyd Cruises

Wie abzusehen betrifft die Welle der insgesamt steigenden Infektionszahlen auch immer öfter Kreuzfahrtschiffe. Jüngstes „Opfer“ ist die „Roald Amundsen“ von Hurtigruten. Das Schiff ist auf Expeditionskreuzfahrt in der Antarktis und meldete jetzt Infektionen an Bord. Die sechs Infizierten und ihre Kontaktpersonen wurden isoliert. Alle weiteren Personen an Bord (inkl. Crew) wurden bisher negativ getestet. Auch auf der vor der norwegischen Küste kreuzenden „Maud“ gab es Infektionsfälle.

Norwegian Cruise Line verschiebt geplante Neustarts von Schiffen um mehrere Wochen. Teilweise sollen die Cruises jetzt erst Ende Februar starten. „Norwegian Sun“ und „Norwegian Spirit“ pausieren bis Mitte April.

Wir berichteten über die Zwangspause der „Mein Schiff 6“ in Dubai. Geplant war die nächste Reise ab 10. Januar. Jetzt hat TUI Cruises den Neustart auf den 17. Januar verschoben.

Reisewarnung für Kasachstan

Ausnahmsweise ist diese Warnung einmal nicht durch Covid-19-Gefahr begründet. Im Land gibt es gewalttätige Auseinandersetzungen, die zum Rücktritt der Regierung geführt haben.

In der Wirtschaftsmetropole Almaty hat es wohl Tote und Verletzte gegeben. Nach Behördenangaben seien Dutzende Menschen getötet worden und es soll über 1.000 Verletzte geben. Es hat Versuche gegeben, Regierungsgebäude zu stürmen. Dabei kam es auch zu den Todesopfern. Russland hat inzwischen, auf Bitte des autokratischen Präsidenten Tokajew, Luftlandetruppen und weiteres Militär zur Unterstützung nach Kasachstan geschickt.

Auslöser für die Proteste sind offensichtlich stark gestiegene Kraftstoff- und Energiepreise. Allerdings ist Armut, Mangelwirtschaft und Autokratie seit Jahren ein Problem. Die Behörden haben die Ausgangssperren für Almaty und die Hauptstadt Nur-Sultan auf das ganze Land ausgedehnt. Lufthansa hat ihre Flüge nach Almaty zunächst gestrichen. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Kasachstan.

Diskussionen um Leerflüge

18.000 Leerflüge alleine bei Lufthansa – Foto: Lufthansa

Um Slots (Start-, Lande- und Streckengenehmigungen) zu erhalten, zwingt eine Regelung der EU-Kommission europäische Fluggesellschaften eine Vielzahl von nicht notwendigen Flügen durchzuführen. Lufthansa nennt immerhin 18.000 unwirtschaftliche Flüge, die nur wegen des Erhalts von Flugslots geflogen wurden.

In normalen Zeiten verfallen diese Rechte für Strecken, die von Airlines nicht regelmäßig bzw. nicht zu mindestens 80 Prozent beflogen werden. Die Regelung war zwischen März 2020 und März 2021 ausgesetzt worden, gilt seitdem aber wieder. Derzeit ist eine Auslastung von mindestens 50 Prozent vorgegeben. Sie soll, nach EU-Kommission, ab April sogar auf 64 Prozent angehoben werden.

Umweltverbänden sind die klimaschädlichen und unnötigen Flüge ein Dorn im Auge. Jetzt protestieren zusehends nicht nur Fluggesellschaften, sondern auch Verkehrsminister europäischer Staaten gegen diese unsinnige Regel. Gestern forderte zum Beispiel der belgische Verkehrsminister eine Lockerung um diese Leerflüge zu vermeiden.

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