D-RR News 10.12.21 – D-Trend / Fähren / Roaming / Ski / Portugal

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages

413,7

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

61.288

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

484

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

104.996

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Deutschlandtrend hält an

Trend zu Deutschland bleibt – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Umsatzzahlen des Herbsts sprechen bisher eine deutliche Sprache. Bei den Zahlen für den Oktober (Herbstferienzeit) registrierte das Statistische Bundesamt einen Anstieg zum Vorjahr um 30 Prozent. Die Übernachtungszahlen lagen damit „nur noch“ um 5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Handicap sind nach wie vor die Gästezahlen aus dem Ausland, die immer noch rund 38 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Der Trend zum Urlaub im eigenen Land hält aber an.

Eindeutige Gewinner des Deutschlandtrends sind dabei Ferienwohnungen (+ 8%) und Campingplätze (+28%). Die Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Gasthäusern sind dagegen gefallen (-11%).

Camping immer beliebter – Foto: PINCAMP / ADAC

Die wirtschaftliche Lage hat sich, trotz des Trends damit aber noch nicht wesentlich verbessert. Die Statistik wird durch den lange anhaltenden Frühjahr-Lockdown erheblich belastet. Dadurch sind die Übernachtungszahlen zwischen Januar und Oktober im Vergleich zum ersten Krisenjahr sogar noch einmal um rund 6 Prozent gefallen.

Fährverkehr im Aufwind

Der Trend zu den sogenannten erdgebundenen Reisen sogt offensichtlich dafür, dass der Fährverkehr innerhalb Europas ansteigen wird. Der pandemiebedingte Trend zum Campingurlaub sorgt dafür, dass immer mehr Urlauber mit eigenen Fahrzeugen in den Urlaub starten.

Fähren im Aufwind – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Davon profitieren insbesondere die Fährverbindungen in Richtung Skandinavien. Das Interesse an einer Fährpassage stieg bei den 2100 Befragten hochgerechnet um rund 6 Prozent. 61 Prozent der Befragten würden demnach für einen Urlaub in Nordeuropa künftig Fährverbindungen nutzen.

Bei Reisen im Mittelmeerraum könnte die Fährnutzung um 3 bis 4 Prozent steigen. Der Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik (VFF) hatte die Umfrage beim Institut für Tourismus und Bäderforschung in Auftrag gegeben.

„Europa-Roaming“ bleibt

Entspannung an der Mobilfront. Die EU-Staaten und das Europaparlament haben sich auf eine Fortsetzung der Roamingfreiheit geeinigt. Weitere zehn Jahre sollen innerhalb von 27 EU-Staaten (+ Island, Norwegen und Liechtenstein) die gleichen Tarifregeln fürs Telefonieren, Surfen und Schreiben von Kurzmitteilungen gelten wie im Heimatland. Die Regelung gilt seit 2017 und wäre normalerweise im Sommer 2022 ausgelaufen. Zusätzlich wurden Verbesserungen für die Mobilnutzer ausgehandelt. Ein Drosseln der Verbindungen ist jetzt nicht mehr erlaubt. Notrufe können kostenfrei abgesetzt werden. Letzte formale Hürde ist die Verabschiedung im Europaparlament. Dies sei aber eine reine Formsache. Der Wegfall der Roaminggebühren würde dann bis 2032 gelten.

Österreich hofft auf Geschäft

Skiregionen hoffen wieder – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der landesweite Lockdown, der auch die Schließung von Hotels und Gastronomie beinhaltete, war ein herber Schlag. Jetzt hoffen die Wintersportorte auf das Weihnachtsgeschäft. Große Skiregionen, wie z.B. die Region Saalbach-Hinterglemm, Leogang, Fieberbrunn will Mitte Dezember wieder durchstarten. Ab 15. Dezember sollen dort alle Skiverbindungen wieder geöffnet sein. Abfahrten und Skicircus-Runden sind aber weiterhin nur mit gültigem 2G-Nachweis möglich. Sie gilt in allen touristisch relevanten Bereichen wie Unterkünften, Gastronomie und Bergbahnen.

Um längere Wartezeiten an den Seilbahnkassen zu vermeiden, wird empfohlen das Skiticket bereits vorab online hinsichtlich der 2G-Regelung freizuschalten. Als weitere Möglichkeit stehen an den Talstationen Terminals und Ticketautomaten Verfügung. Dieses Angebot gilt nicht nur in der Region, sondern für eine Vielzahl von Skigebieten (auch in anderen Ländern).

Schwaches Finanzergebnis

Bei der TUI Group hatte das Geschäft zwar im Spätsommer deutlich Fahrt aufgenommen. Für das Gesamtjahr 2020/21 musste der Konzern aber trotzdem zwei Milliarden Euro Verlust und ein negatives Eigenkapital ausweisen. Die Bilanz ist also nach wie vor krisenbehaftet. Der Umsatz sank gegenüber dem schon schwachen Vorjahr um 40,5 Prozent auf nur noch 4,7 Milliarden Euro. Die Hoffnungen von Europas größten Reisekonzern ruhen nun auf dem kommenden Sommer. Da zeigte man sich bisher zuversichtlich. Ob es bei der Zuversicht bleibt hängt auch von der weiteren Krisenentwicklung ab. Eine Prognose scheint hier schwierig. Fest steht aber, dass der Trend zu sehr kurzfristigen Buchungen, angesichts der Lage, anhält.

Ursprüngliches Centro de Portugal

Castelo Rodrigo – Foto: Aldeias Históricas e ARPT Centro de Portugal

Bei der Generalversammlung der Weltorganisation für Tourismus UNWTO in Madrid wurden 44 Dörfer aus 32 Ländern als „Best Tourism Villages 2021“ ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die Bewahrung lokaler Tradition und Identität, ihrer Landschaft, ihrer natürlichen und kulturellen Werte und Aktivitäten eingesetzt sowie um die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus verdient gemacht haben. Unter den Preisträgern ist auch Castelo Rodrigo in der Region Centro de Portugal, das Teil des Netzwerks der Historischen Dörfer ist.

Abgeschriebenes wiederbeleben

Die kleine Gemeinde wurde bereits im Mittelalter gegründet. Im 17. Jahrhundert war das von mächtigen Mauern umschlossene Castelo Rodrigo ein wichtiger Verteidigungspunkt an der Grenze zu Spanien. Im 20. Jahrhundert wurde das Dorf nach und nach verlassen, bis es im Rahmen des Netzwerks der Aldeias Históricas zu neuem Leben erweckt wurde. Heute finden Urlauber dort verschiedene komfortable, landestypische Unterkünfte sowie Restaurants, in denen die reiche kulinarische Tradition der Region gepflegt wird. Die Umgebung mit ihrer intakten Naturlandschaft ist ein ideales Ziel für Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde. Mandelbäume, Olivenhaine und Weinberge prägen das Bild. Zugleich ist Castelo Rodrigo ein idealer Ausgangspunkt für einen Besuch der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden prähistorischen Felsritzungen im Côa-Tal.

UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili begründete die Auszeichnung bei der Preisverleihung:

Tourismus kann ein Motor für sozialen Zusammenhalt und Integration sein, indem er für eine gerechtere Verteilung von Vorteilen in der gesamten Region sorgt und lokale Gemeinschaften fördert. Unsere Initiative zeichnet die Dörfer aus, die sich dafür einsetzen, dass Tourismus eine starke Antriebsfeder für ihre Entwicklung und das Wohlergehen ihrer Bevölkerung ist.

Ursprünglichkeit und Innovation im Centro de Portugal – Foto: Aldeias Históricas e ARPT Centro de Portugal

Hoher Anspruch muss umgesetzt werden

Prämiert werden nach einem genau definierten Punktesystem Dörfer, die beispielhaft für eine ländliche Tourismusdestination mit anerkannten Kultur- und Naturschätzen stehen. Wichtig ist auch der Erhalt von ländlich und gemeinschaftsbasierten Werte, Produkten und Lebensstilen. Zudem müssen sich die Orte klar zu wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Innovation und Nachhaltigkeit bekennen.

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