D-RR News 22.11.21 – Österreich / Skibetrieb / Politik / Hochinzidenz

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Rüdiger Edelmann

Die Ratlosigkeit setzt sich bei mir erneut durch, in Kombination mit der Verzweiflung der „Chanson-Birke“, die Tapetenwechsel wollte und der langsam die Verzweiflung ins Geäst kroch. Ich bin zweimal mit „Moderna“ geimpft und habe bisher gute Erfahrungen gemacht. Als vollständig Geimpfter, mit der Hoffnung auf baldiges Boostern, schaue ich mich ratlos um und frage mich wie das denn weitergehen soll.

Wissenschaftliche Tatsachen ignorieren, laut schreien und Regeln möglichst umgehen, sei es durch gefälschte Impfausweise oder „nur“ durch Ignoranz. Ergebnis: Wir alle leiden, persönlich, wirtschaftlich, psychisch, materiell. Und ehrlich gesagt, bezweifle ich, dass demnächst einfach mal Alles gut wird. „Danke für Nix“ und schauen wir auf die Nachrichten des Tages.


Die Zahlen des Tages:

 (am Wochenende gibt es geringere Erhebungswerte!!!)

386,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

30.643

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

62

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)


Österreich – Lockdown

Grenze zu Österreich – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Am Freitag waren wir der Zeit voraus und hinkten trotzdem hinterher. Der angekündigte Komplett-Lockdown für alle wurde von der Österreichischen Bundesregierung von Oberösterreich und Salzburg auf das ganze Land übertragen. Dauer bis 13. Dezember mit zwischenzeitlicher Erfolgsüberprüfung. Ein Land macht wieder dicht. Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich-Werbung, hat wie viele den Ernst der Lage erkannt. Kein wirtschaftliches Lamento, keine Vorwürfe, sondern ein klares Statement gab es von ihr am Freitagnachmittag:

Aus touristischer Perspektive schmerzt uns der Lockdown enorm. Dennoch ist er in Anbetracht des Infektionsgeschehens notwendig. Das Interesse an Winterurlaub in Österreich ist nach wie vor groß. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die Wintersaison in Österreich mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen möglich sein wird, sobald sich die Situation bessert. Österreichs Gastgeber:innen haben schon im Sommer verantwortungsvoll agiert und werden das auch im Winter tun.

Jetzt aber sind Hotels und Restaurants erst einmal geschlossen, die ersten geöffneten Skilifte stehen wieder still und ein Land und seine Verantwortlichen hofft die Kurve zu kriegen. Dazu soll auch die ab Februar geltende Impfpflicht beitragen.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Skibetrieb eröffnet

Trotz verschärfter Maßnahmen in Bayern, abgesagter Weihnachtsmärkte und geschlossener Clubs, wurde am Wochenende die Skisaison auf der Zugspitze eröffnet. Für Zugspitzbahn, Lift- und Pistenbesucher gelten die 2G-Regeln. Schüler:innen (Alter 6-18 Jahre) von sind von der 2G-Regel befreit, müssen dafür aber einen Schülerausweis vorlegen. In allen Liften und Innenräumen gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske für Alle.

Die Tiroler Zugspitzbahn, von Ehrwald aus ins geöffnete deutsche Skigebiet, hat ihren Betrieb eingestellt.

Berliner Politikgeplänkel

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Fronten klaffen wieder stärker auseinander. Die gegenseitigen Vorwürfe übers „Politikversagen“ gehen weiter. Manch ein Politiker wechselt dabei die Fronten.

Aus der künftigen „Ampel“ sickert aus den Koalitionsverhandlungen durch, dass es keine allgemeine Impfpflicht geben soll. Gerüchte sagen, das Gesundheitsministerium gehe an die FDP.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht davon, dass eine Impfpflicht früher oder später nicht vermeidbar sei und auch der noch „Tourismusbeauftragte der Bundesregierung“ Thomas Bareiß erwartet sie. Er sagte:

Es war in der Rückschau betrachtet falsch, das nicht gleich von Anfang an zu sehen. Die damalige Hoffnung ist nachvollziehbar, aber war nicht realistisch.

Seine Begründung dafür ist rein wirtschaftlicher Natur. Es sei für den Handel, die Gastronomie, Kultur- und Veranstaltungsbetriebe nicht mehr verantwortbar zu einem weiteren Krisenzustand gezwungen zu werden.

Konsequenzen und Entscheidungen gibt es, nach wie vor, keine.

Sächsische Reisebüros sauer

Dresden: Frauenkirche – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Reisebüros, Versicherungsagenturen, Finanzdienstleister und andere müssen mit Ausnahme von Sparkassen und Banken für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben.

So steht es in der Notfallverordnung, verabschiedet von der sächsischen Landesregierung am Freitag. Diese Vorgabe gilt seit heute und bis mindestens 12. Dezember. Der „Verein Dresdner Reisebüros“ äußert Verständnislosigkeit für diese Entscheidung. Es sei eine willkürliche und diskriminierende Anordnung, da andere Bereiche im Einzelhandel ihre Betriebe, unter Berücksichtigung der 2G-Regel, öffnen dürften. Der Verein bat in einem offenen Brief um zeitnahe Erläuterung und Klärung des Problems.

Hochinzidenzgebiete

Die Nennung zu Hochinzidenzgebieten am Freitag war im Vorfeld korrekt, aber noch nicht vollständig. Die offizielle Meldung ging erst nach der News-Veröffentlichung ein. Angemerkt werden muss noch, dass die außereuropäischen Gebiete der Niederlande (St. Maarten, Aruba und Curaçao) von dieser Regelung nicht betroffen sind.

Es wurden auch Länder und Staaten von der Liste gestrichen. Es sind:

  • Costa Rica
  • Die französischen Übersee-Departements Französisch-Guayana und Neukaledonien
  • Guatemala
  • Guyana
  • Surinam

In Belgien und den Niederlanden kam es übers Wochenende zu Protesten gegen die erlassenen staatlichen Lockdown-Regeln, die insbesondere in Straßenschlachten in Rotterdam und Amsterdam mündeten.

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