D-RR News 11.09.25 – Krisen, Sanierung, Schicksale, Preise

ICE am Airport Frankfurt - Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Reiseradio-Kommentar: Wenn’s mal wieder länger dauert

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Es ist nur das eigene „Schicksal“, aber es ist symptomatisch für tausende von Bahnfahrern täglich: Letzte Woche, Fahrt von Kassel nach Salzburg. Die Begrüßung am Bahnhof in der Bahn-App: Route derzeit nicht befahrbar, bitte suchen Sie sich einen neue Verbindung. Die Dame am Infoschalter, zuckt mit den Achseln. Genaues wisse man noch nicht. Das sei die Prognose auf eine Vorwarnung. Was bitte? – Entwarnte dann aber. Der Zug sei unterwegs, mit nur 20 Minuten Verspätung.

Das Wunder: Bis Nürnberg hatte mein ICE die Verspätung wieder rausgefahren, Wir waren pünktlich. Vielleicht klappts ja trotzdem?

Nö! Vor München blieb der Zug dann stehen. Bauarbeiten. Die rausgefahrene Zeit war futsch. 15 Minuten Verspätung. Anschluss weg und damit auch die Chance auf zeitnahes Ankommen.

Ähnlich war es auf der Rückfahrt: Technischer Defekt, Anschluss verpasst. Dreimal statt zweimal Umsteigen. Einen geplanten Zug, habe ich wegen Überfüllung fahren lassen.

Ergebnis: Am Ende rund 1 Stunde Verspätung. Die Leute wollen ja eigentlich Bahn fahren, sonst gäbe es keine überfüllten ICEs. Die „Allgemeine Kundenerfahrung“ belegt: Irgendwas ist immer!

Warum ich das schreibe? Die Bahn hat gerade bekanntgegeben, dass es mit der Sanierung des Fernstreckennetzes länger dauert. Aus 2031 hat man inzwischen 2036 gemacht.  


„Nein, wir haben keine Klimakrise“ – Der Wetterkapriolen-Überblick 

Mallorca: Regen statt Spätsommer

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der mallorquinische Spätsommer ist in den letzten beiden Tagen ziemlich untergegangen. Palma meldete gestern immerhin 74 Liter Regen pro Quadratmeter. Begleitet wurden die heftigen Regenfälle von stürmischem Wind. Bei uns würde man vom ersten Herbststurm reden.

In Cala Millor gab es ausgedehnte Überschwemmungen. Son Servera bekam Hagelschauer ab.

Noch ist das Unwettertief nicht ganz durch. Die Sturmwarnung des spanischen Wetterdienstes galt bis gestern Abend, aber auch heute ist mit ausdauerndem Regen zu rechnen.

Deutschland: Überschwemmte Straßen – ausgetrocknete Stauseen

Füllstand 13,8% gestern: Edersee in Nordhessen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Auch in Deutschland gab es extreme Wetterlagen, die hauptsächlich der Westen des Landes abbekam. Überschwemmungen in Düsseldorf, Extremregen in der Eifel. Bereits in der Mitte des Landes tröpfelte es nur gelegentlich.

Der Edersee in Nordhessen, immerhin Deutschlands zweitgrößter Stausee, könnte gerne ein paar Tage Dauerregen gebrauchen. Fehlanzeige. Der See, wir berichteten darüber, ist inzwischen nur noch zu 13,8% gefüllt. Alte Siedlungen und Brücken, die zu Beginn im See untergegangen waren, werden zum Besuchermagneten. Viele der Überreste stehen seit Wochen im Trockenen und das mitten im Seebett. Erschwerend für die Situation, die auch den Tourismus erlahmen ließ, ist die Tatsache, dass immer wieder Wasser abgelassen werden muss, um die Pegelstände in Fulda und Weser nicht zu sehr absacken zu lassen. Anwohner, insbesondere Verantwortliche im Freizeit- und Tourismusgeschäft protestieren seit Jahren dagegen.

Bali: Überschwemmungen 

Die Trauminsel ist teilweise überschwemmt. 13 Todesopfer soll der starke Regen gekostet haben. Ob Touristen unter den Opfern sind, sei noch nicht klar, sagen die Behörden.

Der Flughafen von Denpasar ist wegen überfluteter Straßen nur schlecht erreichbar. In Kuta sind Urlauber mit Schlauchbooten aus ihren Unterkünften befreit worden.

Nepal: Politische Unruhen

In Kathmandu ist Krise. Politische Unruhen haben dafür gesorgt, dass das Parlamentsgebäude durch einen Brand stark beschädigt wurde. Der internationale Flughafen war geschlossen. In der Stadt wurde das Hilton-Hotel, ebenfalls durch Feuer, komplett zerstört. Mindestens 19 Todesopfer sind zu beklagen.

Der Grund für die Unruhen im Land: Die Regierung hatte beschlossen, die meisten Social-Media-Kanäle im Land zu sperren, u.a. Facebook, Instagram, TikTok, X und YouTube. Die Protestierenden unterstellen, damit solle die Meinungsfreiheit im Land eingeschränkt werden.

Nepal ist derzeit im Ausnahmezustand, der Premierminister zurückgetreten.

Das Auswärtige Amt schreibt in seinen Reisehinweisen:

Von Reisen nach Nepal wird derzeit abgeraten. Die Lage ist weiterhin volatil und unübersichtlich. Der Flugverkehr ist wieder aufgenommen worden. Es muss weiterhin mit Einschränkungen im Reiseverkehr gerechnet werden.

USA: 11. Und 16. September 

Heute ist nationaler Gedenktag für einen der größten Terroranschläge, die die Welt bisher erleben musste. Mindestens 3.000 Menschen haben den Tag nicht überlebt. Daran muss, immer wieder, erinnert werden.

Am 16. September begehen Mississippi und das B.B. King Museum in Indianola den 100. Geburtstag des „King of Blues“.

B.B. King Museum, Indianola, Ms. – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Gefeiert wird bescheiden mit Kuchen auf einer Geburtstagsparty für Einheimische und Museumsbesucher. Attraktion soll ein „Hologramm-Auftritt“ des Blues-Boys Riley Benjamin King werden. In der Konzerthalle „Club Ebony“ aus den 1940ern, die einst B.B. King gehörte, und nun Teil des Museums ist, wird dieses Event stattfinden. Wer mehr über B.B. King wissen möchte und über die Situation der Schwarzen in den USA, dem empfehle ich meinen Podcast über King und einen weiteren über die Bürgerrechtsbewegung.

B.B. Kings Grab im Museum – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Auszeit prämiert

Die nordhessische AuszeitCardPlus der ist mit dem „Typisch hessisch Award“ des Hessischen Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet worden.

ERfolgsmodell: Foto von der Vorstellung der AuszeitCardPlus in den Räumlichkeiten der IHK Kassel-Marburg, 2024. – Foto: Heiko Meyer

Im Rahmen des Hessischen Tourismustags 2025 im Wiesbadener Schlachthof überzeugte die nordhessische Freizeitkarte die Jury und belegte den ersten Platz. Mit dem Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet, werden regionale touristische Leuchtturmprojekte unter der Schirmherrschaft von

Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori gewürdigt und vom Land Hessen gefördert. Der Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.

Die Karte ermögliche Einheimischen und Gästen nicht nur den kostenfreien Zugang zu rund 100 Freizeiteinrichtungen in Nordhessen, sondern stärke auch die regionale Freizeitwirtschaft und biete Unternehmen ein modernes Tool zur Mitarbeitergewinnung und -bindung, hieß es in der Begründung. Die AuszeitCardPlus wird von der Regionalmanagement Nordhessen GmbH herausgegeben. Sie kostet 79 Euro für Erwachsene und 59 Euro für Kinder.

Frühherbst in Nordhessen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

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