D-RR News 17.05.21 – Reisefreiheit / Risikogebiete / Condor / Wahlkampf

Foto: Turismo de Tenerife

Mehr Reisefreiheit: Kanaren, Portugal, Italien

Die Kanarischen Inseln mussten lange warten. Das Risikogebiet „Kanaren“ wurde am späten Freitagnachmittag aufgehoben. Die aktuellen Inzidenzwerte liegen schon seit geraumer Zeit unter 50. Es war also Zeit. Damit entfallen die Quarantäneverpflichtungen bei Wiedereinreise. Reiseanmeldung und negative Tests vor der Rückreise bleiben generell bestehen. Dasselbe gilt für einen negativen Corona-Test vor der Ankunft.

Kanaren: Kein Risikogebiet mehr – Foto: Turismo de Tenerife

Auch Portugal hat das Einreiseverbot für touristischen Aufenthalte am Wochenende auslaufen lassen. Diese Regelung gilt für alle Einwohner der Europäischen Union und ist erstaunlicherweise sehr großzügig. Die Obergrenze für eine Verweigerung der Einreise liegt bei einer Inzidenzzahl von immerhin 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Inzidenzzahl Portugals liegt derzeit bei 25. Für die Einreise nach Portugal muss generell ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der maximal 72 Stunden alt sein darf. Überprüft wird das beim Check-In an deutschen Flughäfen. Airlines, die Reisende ohne PCR-Test nach Portugal transportieren, müssen mit zum Teil hohen Geldstrafen rechnen.

Italien hat, mit Wirkung von Gestern, die Verpflichtung zur Quarantäne bei Einreisen beendet. Die Vorlage eines negativen Corona-Tests bleibt bestehen. Diese Regelung gilt für alle EU-Bürger, Großbritannien und Israel. Grund für die Lockerung sind unter anderem die sinkenden Inzidenzwerte im Land.

Italienurlaub (Symbolbild)

Änderungen bei den Risikogebieten

Die aktuellen Mitteilungen des Robert-Koch-Instituts beinhalten weitere Veränderungen mit teils guten und teils schlechten Nachrichten.

Nepal wurde als Virusvariantengebiet eingestuft. Durch die direkte Nachbarschaft zu Indien ist das Land der Zeit von einer hohen Zahl von Infektionen mit der indischen Virusmutation betroffen.

Zurückgestuft vom Hochrisikogebiet zum „normalen“ Risikogebiet wurden Bosnien & Herzegowina, Estland, Jordanien, Kosovo, Libanon, Nord-Mazedonien, Palästina, Serbien und die Ukraine.

Neue Risikogebiete sind jetzt (wieder): Großbritannien und Nordirland inkl. Isle of Man, Kanalinseln, alle britischen Überseegebiete sowie Sri Lanka.

Die Einreisebedingungen nach Deutschland aus Risiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebieten haben sich nicht verändert.

Deutschland-Urlaub

Deutschlandurlaub: Ey was geht – oder was nicht?

Es vergeht fast kein Tag ohne Neuankündigungen, Veränderungen und Relativierungen von Lebens- und Urlaubsbedingungen in den deutschen Bundesländern. Alle schreien derweil nach einer bundeseinheitlichen Regelung. Diese kann frühestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen werden. Diese soll am 10. Juni stattfinden. Ob dort eine Einigung erzielt werden kann darf angesichts des derzeitigen Flickenteppich-Regelwerks bezweifelt werden. Dennoch wäre sie, im Sinne der Urlaubsplanung für Alle, zu begrüßen. Die Reiseradio-News ersparen sich heute ausnahmsweise wieder eine komplette Aufstellung der einzelnen Bundesländer. Wir verweisen auf die aktuelle Liste der Kollegen von „Reise vor 9“. (Stand 15.05., 19.30 Uhr)

Condor verhandelt

Foto: Condor / Jan Kornas

Die Frage ist dabei: Mit wem? Wie das Handelsblatt berichtet sei das Management des Ferienfliegers auf einem guten Weg in Richtung Investor bei Condor. Die Airline hat zwar den staatlichen Schutzschirm letztes Jahr im Dezember verlassen, muss aber trotzdem noch zahlreiche Kredite bedienen. Dafür benötigt Condor mittelfristig einen neuen Investor für das Unternehmen. Ein erster Versuch, mit der polnischen PGL-Gruppe war im letzten Jahr gescheitert, da PGL, als Inhaberin der polnischen Fluggesellschaft LOT, selber in finanzielle Engpässe geriet. Jetzt will man auf „Nummer Sicher“ gehen. Dazu zählt wohl auch die strikte Vertraulichkeit darüber, mit welchen potentiellen Partnern verhandelt wird.

Politisches Wahlkampfgeplänkel rund ums Fliegen

Der Wahlkampf nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. Dabei spielt, im Bereich Tourismus und Mobilität, das Thema Fliegen ganz offensichtlich eine große Rolle.

Annalena Baerbock – Foto: Bündnis 90 / Die Grünen

Schlagzeilen machte die Forderung von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mittelfristig auf Kurzstreckenflüge ganz zu verzichten. Zudem könne es nicht angehen, dass Kerosin steuerlich subventioniert werde, Bahnfahrten aber insbesondere in zeitlichen Stoßzeiten teuer blieben. Baerbock sagte gegenüber „Bild am Sonntag“, es müsse erreicht werden, dass die Zugfahrt einer Familie billiger ist, als dieselbe Strecke per Flugzeug zurückzulegen.

 

Olaf Scholz – Foto: Thomas Trutschel / Photothek

SPD-Kandidat Olaf Scholz legte fast sofort nach und forderte einen Mindestpreis für Flugtickets. Es könne nicht angehen, dass innereuropäische Billigflüge weniger kosteten als die Gebühren, von Flughäfen und Behörden.

Er forderte eine Preisgrenze für diese innereuropäischen Low-Cost-Flüge. Preise, die unterhalb von 50 Euro liegen, müssten der Vergangenheit angehören

 

Einig sind sich Grüne und SPD darüber, dass dies eine Attraktivitätssteigerung der Bahn (innerdeutsch und europäisch) beinhalten müsse. Nur dann seien solche Pläne realistisch.

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